Wochenendrückschau 25.09.-26.09.2009

Am Wochenende brachte Vitali Klitschko eine Glanzleistung gegen Chris Arreola und verteidigte seinen Titel erfolgreich.
Doch auch die anderen Favoriten der größeren Kämpfe blieben siegreich. Poonsawat Kratingdaenggym, Jean Pascal und David Diaz konnten jeweils gewinnen.

Vitali Klitschko lieferte eine Galavorstellung ab, als er den in allen Belangen überforderten Chris Arreola 10 Runden lang dominierte, bevor der Amerikaner vor Beginn der elften Runde vor weiteren Prügeln geschützt wurde. Damit verteidigte Vitali seinen WBC-Titel im Schwergewicht erfolgreich.
Von Anfang an war Arreola im Vorwärtsgang, während Vitali darauf bedacht war die Distanz zu halten und Arreola auf dem Weg nach innen zu erwischen. Vitali bewegte sich leichfüßig und ließ Arreola das ein oder andere Mal ins Leere laufen, während er konstant eine Vielzahl von Schlägen unterbringen konnte.
Arreola hingegen war weitestgehend darauf reduziert nach vorne zu stürmen und ab und an lange Schläge zu landen. Gelang es ihm doch einmal in die Halbdistanz zu gelangen, initiierte Vitali Klitschko oft geschickt den Clinch, um Arreola daran zu hindern seine möglichen Vorteile dort auszuspielen.
In der vierten und achten Runde genoss Arreola zum einzigen Mal einigermaßen Erfolg und konnte die Runden zumindest eng gestalten, vielleicht sogar gewinnen, doch im restlichen Kampf war er hauptsächlich damit beschäftigt die klaren Treffer von Vitali zu verdauen.
Er zeigte jedoch ein starkes Kinn und ein großes Herz, da er kein Mal zu Boden ging und nie im ganzen Kampf aufsteckte, sondern von Anfang an weiter nach vorne ging auf seine Chance lauernd.
Trotzdem war es die absolut korrekte Entscheidung, als nach einer mehr als deutlichen zehnten Runde die Entscheidung gefällt wurde den Amerikaner aus dem Kampf zu nehmen. Er hatte schon genug Treffer kassiert, und seine Chancen ernsthaft verletzt zu werden standen höher als den Kampf noch zu gewinnen. Zwar war Arreola nach dem Abbruch vollkommen aufgelöst und minutenlang in Tränen, doch er versprach wieder zurückzukommen.
Vitali Klitschko zeigte möglicherweise eine seiner besten Leistungen seiner Karriere und erschien keineswegs 38 Jahre alt zu sein. Es wurde deutlich, dass es anderer Kaliber als die eines Chris Arreolas benötigt, um Vitali Klitschko im Moment zu bezwingen.

Im Kampf um den WBA-Gürtel im Superbantamgewicht konnte sich der Thailänder Poonsawat Kratingdaenggym den Titel durch einen TKO-Sieg in Runde 3 gegen Bernard Dunne sichern.
Titelträger Dunne zeigte in der ersten Runde vor heimischer Kulisse, dass er durchaus wusste, wie er den stark schlagenden und viel Druck ausübenden Kratingdaenggym zu boxen habe, als er ihn aus der Distanz bearbeitete und die Halbdistanz geschickt mied.
Doch bereits in der zweiten Runde kam Kratingdaenggym immer näher und Dunne schien seinen Stil zu verlieren. In der dritten Runde war es dann schließlich soweit, dass der Thailänder den Iren erwischte und zu Boden schickte. Dunne verlor seinen Kampfplan komplett und kontte Kratingdaenggyms Schlägen kaum noch entgehen.
In Runde 3 ging er noch weitere zwei Mal zu Boden, bevor der Ringrichter den Kampf abbrach.
Für Dunne war es die erste Titelverteidigung nach dem leicht überraschenden Titelgewinn gegen Ricardo Cordoba, doch es war gegen Kratingdaenggym zu sehen, dass ihm für die Weltklasse etwas das Zeug fehlt.
Der Thailänder hingegen scheint das Rüstzeug zu besitzen den Titel das ein oder andere Mal verteidigen zu können, solange er die absolute Elite rund ums Superbantam, wie Juan Manuel Lopez, Celestino Caballero, Rafael Marquez und Israel Vasquez, als Gegner vermeidet.

In seiner ersten Verteidigung des WBC-Titels im Halbschwergewicht gelang Jean Pascal gegen den Italiener Silvio Branco ein technischer KO-Sieg in der zehnten Runde.
Branco war von Anfang an, wie zu erwarten, mit dem agilen Pascal überfordert. In der zehnten Runde wurde Branco, der bereits früher im Kampf schon am Boden gewesen war, nach zwei Niederschlägen in dieser Runde aus dem Kampf genommen.
Branco hat inzwischen angekündigt, dass er das Urteil anfechten lassen möchte, da er vier Mal Schläge auf den Hinterkopf kassiert habe, die seiner Meinung nach zu seinem Untergang geführt haben.
Ob der Einspruch Erfolg haben wird, ist aber wohl eher fraglich.

David Diaz meldete sich unterdessen am Samstag Abend erfolgreich von 15 Monaten Ringpause zurück und besiegte Jesus Chavez per Majority Decision nach 10 Runden.
Der ehemalige Leichtgewichtsweltmeister schien in einem actiongeladenen Kampf der etwas bessere Mann zu sein und gewann auf den Punktkarten mit 97-93 und 96-94 bei einem 95-95 Unentschieden auf der dritten Karte.

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