WBC-Superfedergewichtstitelträger Vitali Tajbert boxt am Freitag in seinem zweiundzwanzigsten Kampf zum allerersten Mal außerhalb Deutschlands und hat gleich den wohl schwersten Gegner seiner bisherigen Karriere vor sich. In Japan verteidigt er seinen Titel gegen Ex-Federgewichtstitelträger Takahiro Aoh.
Aoh gewann den WBC-Gürtel im Federgewicht vor anderthalb Jahren als er sich im Rückkampf gegen Oscar Larios nach Punkten durchsetzte. In seiner ersten Titelverteidigung musste er daraufhin allerdings direkt in einer Pflichtverteidigung gegen den hochtalentierten Dominikaner Elio Rojas ran, der sich als zu gut für ihn erwies und ihn klar auspunktete. Der Entschluss fiel ins schwächer besetzte Superfedergewicht aufzusteigen und nach zwei ordentlichen Orientierungskämpfen gegen respektable Gegner in Feider Viloria und Whyber Garcia, die beide chancenlos waren gegen den Japaner, ist Aoh nun auf der Mission Vitali Tajbert seinen Titel abzuknöpfen.
Der Deutsche wurde vor ziemlich genau einem Jahr zum Interimstitelträger durch einen Punktsieg über Humberto Gutierrez, ehe Humberto Sotos Abschied gen Leichtgewicht ihn zum vollen Titelträger der WBC machte. Im Mai dieses Jahres verteidigte Tajbert, der in 21 Kämpfen nur eine Niederlage gegen Sergei Guliakevich hinnehmen musste, erfolgreich gegen Hector Velazquez. Ein unabsichtlicher Kopfstoß führte zum Kampfabbruch nach neun Runden, und Tajbert lag nach Punkten komfortabel vorne.
Mit seiner dekorierten Amateurkarriere hat Vitali Tajbert eine sehr gute boxerische Ausbildung genossen, die ihm im Profibereich half fehlende Schlagkraft zu kompensieren. Denn dem Vizeamateurweltmeister von 2003 mangelt es klar am Punch, was auch gerade mal sechs KO-Siege in 21 Kämpfen, dabei keiner über einen ernsthaften Herausforderer, belegen. Sein Gegner Aoh ist auch nicht der größte Puncher vorm Herrn, hat aber doch ein wenig mehr Dampf in den Fäusten als Tajbert. Zudem übt er mehr Druck aus und ringt seine Gegner ein wenig nieder. Beide haben eigentlich den Boxstil um dem anderen das Leben schwer zu machen. Tajbert hatte in seiner einzigen Niederlage Probleme mit dem Druck, den Guilakevich machte, und mag es sein eigenes Tempo aus der Distanz zu boxen. Aoh muss daher drei Dinge machen um die Oberhand zu gewinnen: Druck, Druck und noch mal Druck. Aoh hingegen erlitt seine letzte Niederlage, als er seinen Titel an Elio Rojas verlor. Dieser erwies sich als viel zu schnell für den Japaner, und mit Tajbert hat er erneut einen schnelleren Gegner vor den Fäusten, wenn auch nicht ganz so schnell wie Rojas.
Die Ansetzung ist sehr gut und ziemlich ausgeglichen, aber ich habe das Gefühl, dass Vitali Tajbert das kleine bisschen besser ist und sich einen hauchdünnen Sieg herausboxen wird. Er ist technisch beschlagener und besitzt die nötige Beinarbeit um sich Aoh eigentlich vom Halse zu halten. Man darf jedoch nicht unterschätzen, dass er dabei physischen und mentalen Druck zu überstehen hat. Aoh wird zwölf Runden lang nach vorne gehen und auch seine Treffer anbringen. Der Japaner ist enorm selbstbewusst, beinahe arrogant, und wird sich wohl zu keinem Zeitpunkt im Kampf aufgeben. Wenn dazu kommt, dass Tajbert ihn mit seinem Punch nicht beeindrucken kann, wird das eine ganz schöne psychische Last für den Deutschen sein, und die Möglichkeit besteht durchaus, dass Aoh einfach irgendwann die Kontrolle übernimmt und den Kampf in die Halbdistanz und somit sein Terrain bringt. Doch, wie erwähnt, habe ich Vertrauen zu Tajbert, dass er einen hart umkämpften Sieg, nicht ohne wacklige Momente, am Ende der 12 Runden einfahren wird.
Habe gerade gegoogelt das Vitali Tajbert verloren hat und auch 2 mal am Boden war.
Haha! Ein Sieg für das Boxen! 🙂
Hatte wohl nicht den Hauch einer Chance..Punkturteil lautet:
112:115; 112:117; 110:116
Was den das für ne punktewertung? 110:116 macht sinn rückrechnent macht das 8:4 Runden 116:112 für Takahiro Aoh aber der Rest? 112:115 macht rückrechnent 114:115 also 6:5 Runden und eine Unentschieden und 112:117= 114:117 macht 5:3 Runden und 4! unentschieden. Oder gibt es Beim WBC keinen Championbonus also das ausgeglichene Runden an den Titelverteidiger geht?
Laut Berichten hatte Tajbert in der Tat keine Chance. Aoh bot wohl die beste Leistung seiner Karriere und kam stets in den Infight.
Zu den Punktewertungen habe ich den Verdacht dass man bei der WBC vieleicht 10:10 werten darf? Genau wissen tu ich es aber leider nicht.
Aber herzlichen Glückwunsch an Aoh! 🙂