Mit Siegen über Leuten wie Daniel Santos oder Joel Julio hat Sergiy Dzinziruk den vielleicht besten Kampfrekord der aktiven Halbmittelgewichtler, doch wenn es um den besten 154-Pfunder geht, wird der 34-jährige Ukrainer in letzter Zeit selten erwähnt, da er seit 18 Monaten nicht mehr im Ring stand. Am Freitag ändert das sich, und Dzinziruk verteidigt seinen WBO-Titel gegen Daniel Dawson.
Dawson sprang relativ kurzfristig für Sherzod Husanov ein, der Probleme hatte ein Visum zu bekommen und muss als klarer Außenseiter gelten. Der Australier boxte bisher ausschließlich „down under“ und verlor seinen einzigen Kampf gegen einen bekannteren Gegner überdeutlich nach Punkten, als er Mittelgewichtscontender Daniel Geale unterlag.
Der Plan wird wohl sein Dzinziruk nach der langen Pause erst mal einen Aufbaukampf machen zu lassen um ihn dann möglicherweise wieder an die Elite der Gewichtsklasse heranzuführen. Und sollte Dzinziruk keinen übermäßigen Ringrost angesetzt haben müsste dieser Plan eigentlich aufgehen. Dzinziruk ist ein technisch exzellenter Boxer, der aus der Rechtsauslage stets ruhig und clever agiert. Ein eher technisch kruder Boxer wie der ehemalige Kickboxweltmeister Dawson dürfte ihm entgegen kommen, da er so einige Chancen bekommen sollte die Fehler seines Gegners auszunutzen und nach Belieben zu kontern.
Dawson ist zäh und hat gute Chancen die 12 Runden mit dem Weltmeister zu gehen, sollte aber normalerweise nicht in der Lage sein viele Runden zu gewinnen. Die größten Chancen hat er wohl früh im Kampf, wenn er dort Dzinziruk überrumpelt, der nach langer Auszeit möglicherweise ein paar Runden braucht um warm zu werden, aber im Laufe des Kampfes sollte sich der Klassenunterschied immer mehr bemerkbar machen. Ein glasklarer Punktsieg Dzinziruks in dessen US-Debüt sollte wohl das wahrscheinlichste Resultat sein, aber auch einen späten Abbruchsieg würde ich nicht ausschließen.