Im Hauptkampf treffen diese Woche bei Friday Night Fights auf ESPN2 Rances Barthelemy und Fahsai Sakkreerin aufeinander. Die beiden Superfedergewichtler kämpfen in dem Ausscheidungskampf um das Recht IBF-Weltmeister Argenis Mendez herausfordern zu dürfen.
Rances Barthelemy ist ein 26-jähriger ungeschlagener Kubaner. Nach einer guten Amateurkarriere wechselte der jüngere Bruder von Yan Barthelemy 2009 zu den Profis, wo er seitdem achtzehn Siege eingefahren hat. Die besten Siege gelangen ihm dabei über Alejandro Barrera, Hylon Williams Jr., und Alejandro Rodriguez, welche er allesamt mühelos schlug. Zuletzt besiegte er Anfang des Jahres in einem Eliminator für Platz Zwei der IBF-Rangliste den zuvor ungeschlagenen Kanadier Arash Usmanee. Dabei durfte er sich jedoch extrem glücklich schätzen den Sieg zugesprochen zu bekommen, da er über weite Strecken des Kampfes nur wie der zweitbeste Mann im Ring wirkte und gegen Ende des Kampfes zudem noch stark einbrach.
Fahsai Sakkreerin ist bereits 31 Jahre alt und hat schon 43 Profikämpfe auf dem Buckel. Der Thailänder verlor davon nur drei und gewann 39 bei einem Unentschieden. In seinen letzten siebzehn Kämpfen musste sich Sakkreerin nur ein einziges Mal geschlagen geben, als er das letzte Mal in einem Ausscheidungskampf der IBF stand. Gegen Martin Honorio, welcher daraufhin nur knapp einen Sieg im WM-Kampf gegen Juan Carlos Salgado verpasste, unterlag Sakkreerin nur hauchdünn per Split Decision. Der Thailänder war den kompletten Kampf über der Aggressor, doch hatte Probleme mit Honorios boxerischem Können. Abgesehen von diesem Kampf, der auf den Philippinen stattfand, boxte Sakkreerin ausschließlich in Thailand gegen im Westen weitestgehend komplett unbekannte, aber oft durchaus ordentliche Gegner.
Fahsai Sakkreerin lässt sich als zäher ungeschliffener Brawler gut umschreiben. Er ist technisch nicht besonders gut ausgebildet, kämpft aber mit viel Herzblut und Energie. In seinen 43 Kämpfen wurde er erst einmal gestoppt, und das in seinem sechsten Kampf. Er bevorzugt die Halb- und Nahdistanz, die er gegen Barthelemy aufgrund klarer Größen- und Reichweitennachteile erst recht suchen muss, und boxt sehr aggressiv.
Denn Rances Barthelemy ist mit seinen 1,80 Metern extrem groß für das Superfedergewicht, und während der Kubaner sein Profidebüt mit 135 Pfund im Leichtgewicht gab, fing Sakkreerin ursprünglich im Superbantamgewicht an. Doch nicht nur die Größe Barthelemys spricht für ihn. Dank seines Amateurhintergrundes ist er ein sehr selbstbewusster Boxer, der oft seine Fäuste tief hängen lässt, aber gleichzeitig ein gutes Distanzgefühl besitzt und diese mit seinem starken Jab zu wahren weiß. Er ist technisch gut ausgebildet, besitzt ordentliche Schlagkraft, und verlässt sich defensiv zudem auf seine meist guten Meidbewegungen. Außerdem ist er recht schnell und trickreich, wenn er zwischen den Auslagen hin und her wechselt.
Zuletzt zeigte sich Rances Barthelemy allerdings sehr lethargisch gegen Arash Usmanee und zudem auch konditionsschwach. Hier drin liegt sicherlich die Chance für den boxerisch wohl unterlegenen Sakkreerin. Mit seinem unangenehmen Stil kann er den Kubaner zermürben und ihm in der Nahdistanz seiner körperlichen Vorteile berauben. Sollte Barthelemy nicht in Topform sein, wird Sakkreerin ein ganz schwerer Brocken für ihn werden, da er ihm stilistisch nicht liegen dürfte. Gut vorbereitet muss Barthelemy aber als Favorit gelten, und ich denke, dass er in der Lage sein wird seine Vorteile auszuspielen und den Thailänder aus der Distanz heraus auf dem Weg zu einem Punktsieg auszuboxen.
hä als titelbild eine frau