Vorschau: Kerry Hope vs Grzegroz Proksa II

Eine der größten Überraschungen dieses Jahres gab es am 17. März in Sheffield zu sehen, als Kerry Hope den extrem hoch gehandelten Polen Grzegorz Proksa schockte und ihm knapp nach Punkten seine erste Niederlage zufügte. In der gleichen Arena treffen die beiden nun am Samstag erneut aufeinander, wo Proksa noch eine Rechnung zu begleichen hat.

Eingefleischten Boxfans war Proksas Name schon länger ein Begriff, doch für so richtig Aufmerksamkeit sorgte der 27-jährige Pole Ende vergangenen Jahres, als er in Neubrandenburg im Vorprogramm des ersten Kampfes zwischen Steve Cunningham und Yoan Pablo Hernandez gegen Sebastian Sylvester boxte, welcher gerade erst seinen Mittelgewichtstitel knapp gegen Daniel Geale verloren hatte. Proksa dominierte Sylvester nach Belieben, führte ihn teilweise vor, und stoppte ihn mit einer atemberaubenden Leistung in drei Runden. Proksas Name war plötzlich auf den Lippen aller Boxfans, doch gleich im nächsten Kampf sollte es gegen Kerry Hope zu einer bitteren Enttäuschung kommen.

Der Waliser Hope hatte in seiner Profikarriere eigentlich überhaupt nichts erreicht, drei Niederlagen in 19 Kämpfen gegen Gegner auf mittlerem britischem Niveau kassiert, und galt überhaupt nicht als Prüfstein. Hope machte dem Polen das Leben jedoch äußerst schwer. Nicht zuletzt nach einem unabsichtlichen Kopfstoß in der zweiten Runde, der einen Cut bei Proksa verursachte, fand Proksa kaum richtig in den Kampf, auch wenn er immer wieder seine Aktionen hatte. Hope blieb jedoch in vielen engen Runden aktiver und gewann so am Ende vielleicht etwas schmeichelhaft durch eine Mehrheitsentscheidung nach Punkten.

Viele Zuschauer, die Proksa kannten, hatten den Eindruck, dass der Pole nicht wirklich vorbereitet in den Kampf ging, und Hope auf die leichte Schulter genommen zu haben schien. Das wird ihm sicherlich nicht noch ein zweites Mal passieren, weshalb er im Rückkampf auch erneut als deutlicher Favorit gilt. Der 27-jährige Rechtsausleger ist ein sehr stylischer Boxer mit flüssigen Bewegungen, sehr schnellen Händen und starken Reflexen, die es ihm erlauben seine Fäuste meist an der Hüfte baumeln zu lassen. Er bewegt sich zudem gut im Ring, ist schnell auf den Beinen, hat ein gutes Auge für Öffnungen und Konter und kann ordentlich zulangen.

Kerry Hope ist vor allem ein hart arbeitender Boxer. Er ist top austrainiert, sehr aktiv, besitzt dabei aber weder hervorragende Technik noch wirklich schnelle Hände. Zudem besitzt er so gut wie gar keine Schlagkraft, was auch sein Kampfrekord bezeugt, auf dem gerade einmal ein KO-Sieg steht. Wie Proksa ist auch Hope ein Rechtsausleger, so dass er zumindest dabei keinen Nachteil besitzt.

Meiner Meinung nach führt am Samstagabend kein Weg an Grzegorz Proksa vorbei. Zwar hat Kerry Hope im März bewiesen, dass er in der Lage ist den Polen zu besiegen, doch für mich war das ein völlig am Limit agierender Hope gegen einen wenig motivierten Proksa, der seinen Gegner im Vorfeld unterschätzt hatte und zudem zehn Runden lang mit einem Cut zu kämpfen hatte. Trotzdem reichte es für Hope nur für einen hauchdünnen Sieg vor heimischem Publikum, wobei viele Zuschauer sogar Proksa immer noch vorne gesehen hatten. Ich gehe davon aus, dass wir am Samstag einen anderen Grzegorz Proksa in Sheffield sehen werden, der einen recht deutlichen Punktsieg einfahren wird.

8 Gedanken zu “Vorschau: Kerry Hope vs Grzegroz Proksa II

  1. Proksa ./. Kerry Hope: Beim letzten Fight gegen Hope hat Proksa völlig unter seiner normalen Leistung geboxt, er war duch den Kopfstoß von Hope und durch Blutströme ins Auge neun Rd. lang stark benachteiligt, hatt evtl. Hope unterschätzt, hatte zu wenig trainiert. Diesmal wird er härter gegen Hope vorgehen, es könnte zum KO reichen. Hope kann ihm aufgrund mangelnder Schlagkraft nicht gefährlich werden, Proksa wird deshalb ohne großes Risiko voll in Hope rein-
    marschieren, ihn mit Schlagserien eindecken. Mal sehen, ob Hope alle Hämmer wegstecken kann. Vermutlich könnten bei Hope in den höheren Rd. die Lichter ausgehen. Er hat der Handspeed und dem Punch von Proksa nichts entgegenzusetzen.
    Möge trotzdem der bessere gewinnen, und die PR neutral bleiben.

  2. Keine frage Proksa,ist ein sehr talentierter Boxer.
    Das er den faden verloren hat,nach der cut verletzung.
    Solte man aber als schwäche sehen,es hat mich schon etwas gewundert,
    wie leicht sich Proksa,von Hope immer wieder mit einfachsten mitteln stellen lies.
    Fazit : Den ersten stresstest hat Proksa nicht bestanden.

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