Humberto Soto verteidigt am Samstag seinen frisch gewonnenen Leichtgewichtstitel zum ersten Mal. Sein Gegner dabei ist der Mexikaner Ricardo Dominguez, der sich diesen Kampf durch einen Sieg im „Campeón Azteca“-Turnier verdiente.
Soto hingegen holte sich in einer durchwachsenen Vorstellung gegen David Diaz zuletzt mit dem WBC-Leichtgewichtstitel seine dritten Weltmeistertitel in ebenso vielen Gewichtsklassen. Dabei zeigte der 30-jährige Veteran aus Mexiko jedoch, dass das Leichtgewicht vielleicht nicht das optimale Gewichtslimit für ihn ist. Zwar war er Diaz boxerisch deutlich überlegen, aber aus welchen Gründen auch immer agierte er äußerst passiv in vielen Runden und machte sich dadurch den Kampf schwerer als nötig. Auch seinem Landsmann Dominguez sollte er boxerisch klar überlegen sein, so dass die einzige Gefahr für ihn wieder darin besteht, dass er sich zu passiv zeigen könnte. Dominguez ist ein Kampfschwein, der den ganzen Kampf lang kommen wird und mit einer hohen Workrate versuchen wird Soto unter Druck zu setzen.
Soto hält jedoch die Trümpfe in seiner Hand. Er besitzt das boxerische Können um Dominguez vorzuführen und auch die Schlagkraft ihn zu stoppen. Er muss nur den Kampfgeist, den er auch schon oft bewiesen hat, mitbringen, und der Sieg dürfte ihm nicht zu nehmen sein. Bei einem Sieg steht für ihn als nächstes ein durchaus lukrativer Kampf mit US-Amerikaner Anthony Peterson an, und die einzige Möglichkeit, dass er diesen verschenkt, ist, dass er gegen Dominguez sich, wie schon gegen Diaz, zu oft an den Seilen stellen lässt und seine Fäuste selber nicht fliegen lässt, während Dominguez konstant Schläge abfeuert und die Runden somit durch pure Aktivität anhäuft. Doch ich glaube, dass Humberto Soto sich gerade vor heimischem Publikum dieses Mal von seiner besten Seite zeigt und Dominguez klar beherrscht und sogar ausknockt. Dominguez zeigte schon gegen Zahir Raheem, der ihn in der ersten Runde stoppte, Anfälligkeit in der Frühphase des Kampfes und ich könnte mir vorstellen, dass auch Soto ein Sieg innerhalb der ersten vier Runden gelingt.