Am Freitagabend will die schwedische Supermittelgewichtshoffnung Badou Jack bei der dieswöchigen Shobox-Ausgabe den nächsten Schritt in Richtung eines Titelkampfes machen. Der ungeschlagene 29-Jährige bekommt in Las Vegas mit Farah Ennis seinen bis dato wohl besten Gegner vor die Nase gesetzt. Der 30-jährige US-Amerikaner verlor erst einmal in 22 Profikämpfen.
Badou Jack wurde im schwedischen Stockholm geboren, doch der Sohn eines gambischen Vaters repräsentierte den afrikanischen Staat bei den olympischen Spielen 2008. Nach der Olympiade, bei der er in der ersten Runde die Segel streichen musste, wechselte er in Schweden ins Profilager. In den vier Jahren hat er seitdem 14 Siege in ebenso vielen Kämpfen gesammelt, auch wenn sein Kampfrekord eigentlich nicht mehr ganz so makellos sein sollte. Im Mai 2012 traf er ebenfalls auf Shobox auf den Kolumbianer Alexander Brand, der nach acht Runden einen recht klaren Sieg nach Punkten verdient gehabt hätte. Jack, der eine lustlose Leistung abgeliefert hatte, bekam jedoch den sehr schmeichelhaften Sieg zugesprochen. Ansonsten feierte Jack in diesem Februar seinen bisher wohl besten Sieg, als er Don Mouton nach Punkten bezwang.
Farah Ennis hat einen etwas trügerischen Kampfrekord, der auf den ersten Blick nicht wirklich viel hermacht. Kaum bekannte Namen sind unter seinen zweiundzwanzig Gegnern, von denen er einundzwanzig bezwingen konnte, und einzig Ex-Amateurstar Anthony Hanshaw, den Ennis zuletzt nach Punkten schlug, sticht ein wenig heraus. Doch auch wenn Ennis Siege unspektakulär waren, hat er doch einige solide Gegner bezwungen, und auch in seiner einzigen Niederlage gegen Alexander Johnson präsentierte er sich trotz eines schweren Cuts sehr ordentlich.
Ennis ist rundum sehr solide. Er besitzt einen ordentlichen Punch und kann gut einstecken, hat eine gute Mischung aus Defensive und Offensive, und agiert insgesamt clever im Ring. Er weiß häufig seinem Gegner seinen Kampf und sein Tempo aufzuzwingen. Er kann kontern oder selber die Initiative ergreifen und boxt im Rückwärts- oder Vorwärtsgang, aus der Distanz oder im Infight. Zwar hat er keine überragenden Qualitäten, doch er ist unangenehm zu boxen und dürfte für fast jeden Boxer außer der absoluten Elite einen ordentlichen Test abgeben.
Badou Jacks Stärken liegen hingegen eindeutig in der Offensive. Wenn er seinem Gegner überlegen ist, kann der Schwede schon mal sehr beeindrucken, da er einen starken Punch hat und relativ schnelle Hände mit ordentlicher Präzision und variablen Schlägen kombiniert. Ist sein Gegner ihm jedoch nicht hoffnungslos unterlegen, kann er schnell mal vor großen Problemen stehen. Denn Jacks Defensive ist alles andere als überragend, und gute Gegner können definitiv seine sehr häufig telegrafierten Schläge ausnutzen. Gegen Alexander Brand wurde er zudem sehr passiv, als Brand dagegen hielt und selber Treffer landen konnte.
Ganz klar geht Badou Jack als Favorit in den Kampf. Der Schwede hat sich bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitet und gilt mit makellosem Kampfrekord in den Kampf, während Farah Ennis den meisten Boxfans nicht wirklich ein Begriff ist. Zudem geht Jack als der Heimboxer in den Kampf, da der 29-Jährige inzwischen in Las Vegas lebt. Doch meiner Meinung nach könnte der Kampf durchaus für eine Überraschung gut sein. Ennis ist nicht so leicht zu treffen, vor allem für einen Boxer wie Jack, der teilweise zu leicht auszurechnen ist, und weiß seinerseits durchaus Punkte zu sammeln, auch wenn er dabei nicht immer für große Unterhaltung steht. Solange Farah Ennis aktiv bleibt und den Kampf annimmt ohne übermütig zu werden und mit offenen Schlagabtauschen Badou Jack in die Karten zu spielen, halte ich es für möglich, dass er den Schweden sehr mittelmäßig aussehen lassen kann. Ob das dann reichen kann um die Punktrichter zu überzeugen, bleibt abzuwarten, doch mich würde es nicht überraschen, wenn Badou Jack den Ring am Freitagabend mit seiner ersten Niederlage im Kampfrekord verlässt.
Ganz klar geht Badou Jack als Favorit in den Kampf. Der Schwede hat sich bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitet und gilt mit makellosem Kampfrekord in den Kampf, während Farah Ennis den meisten Boxfans nicht wirklich ein Begriff ist. Zudem geht Jack als der Heimboxer in den Kampf, da der 29-Jährige inzwischen in Las Vegas lebt. Doch meiner Meinung nach könnte der Kampf durchaus für eine Überraschung gut sein…