In weniger als drei Wochen will Jürgen Brähmer wieder die Fäuste fliegen lassen und seinen WM-Titel im Halbschwergewicht gegen Eduard Gutknecht (live ab 22.30 Uhr in SAT.1) verteidigen. Am Samstag landete der Schweriner jedoch erst einmal daneben mit seiner Boxexpertise beim WM-Kampf zwischen Felix Sturm und Fedor Chudinov. Brähmers Prognose, Sturm würde sich im erneuten Duell mit Chudinov durchsetzen, traf nur offiziell voll ins Schwarze. Denn es war augenscheinlich, dass Chudinov der bessere Mann im Ring war und um seinen Sieg gebracht wurde. Nur die Vorhersage von SAT.1-Experte Axel Schulz, der den Karriere-K.o. von Sturm prophezeite, sollte sich als richtig erweisen und dafür wurde er von allen Seiten angegriffen.
„Wenn die Vorbereitung reibungslos verlaufen ist, dann hat Felix Sturm alle Möglichkeiten, den Ring heute als Sieger zu verlassen“, so Brähmer vor dem ersten Gong in Oberhausen – und er sollte Recht behalten, weil die Punktrichter geistig nicht anwesend schienen.
Nachdem sich Sturm zum fünften Mal in seiner Karriere die WM-Krone sichern konnte, war sein ehemaliger Teamkollege Brähmer einer der ersten Gratulanten und analysierte: „Man konnte sehen, dass Felix es unbedingt noch einmal wissen wollte. Das war eine enorme Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen mit Chudinov. Was Felix da zum Schluss an Kraft mobilisieren konnte, verdient höchsten Respekt.“ Zwischendurch bangte Brähmer mit Sturm, dass dieser sich mit dem Tempo übernehmen würde, „doch da hat er sich dann in Manier eines echten Champions durchgebissen.“
Doch auch als Streitschlichter war Brähmer an diesem Abend im Einsatz und versuchte zwischen dem Sieger des Abends und Schulz zu vermitteln. „Auch Experten können hin und wieder danebenliegen. Felix sollte seinen Sieg jetzt in vollen Zügen genießen“, so der 37-jährige Rechtsausleger live bei SAT.1. Mit seinem Satz: „Axel, Du hättest Dir doch das Hemd herunterreißen sollen“, sorgte Brähmer während der hitzigen Diskussion wieder für freundliches Lächeln auf den Gesichtern von Sturm und Schulz, die sich anschließend sogar die Hände reichten. Die Vorgeschichte: Schulz wollte – und tat es anschließend auch – seine Kappe vor Sturm ziehen, falls dieser gegen Chudinov gewinnen sollte. Brähmer spaßte, Schulz solle sich wie beim Wrestling lieber gleich das Hemd herunterreißen…
Spaß beiseite: Am 12. März wird es wieder ernst. Dann steht Jürgen Brähmers nächste Titelverteidigung, ebenfalls ein Rematch, an. Ex-Europameister Gutknecht will Brähmer alles abverlangen. Ähnlich wie Fedor Chudinov am Samstag Felix Sturm.
Wenige Eintrittskarten für die Box-Nacht am 12. März im Jahnsportforum sind im Internet bei www.tickethall.de und www.eventim.de, unter der telefonischen Ticket-Hotline 01806-570044 sowie beim Veranstaltungszentrum Neubrandenburg noch erhältlich.
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Salido vs Vargas am 04.juni in carson……
Francisco Vargas? Das ist wohl denn der FOTY 2016