Usyk nun gegen Chazz Witherspoon
In einer offiziellen Verlautbarung wird Matchroom Boxing-Boss Eddie Hearn vermutlich in Kürze den neuen Gegner für Oleksandr Usyk bekannt geben. Wie Boxen.de schon berichtet hatte (KLICK), handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den 38 Jahre alten Chazz Witherspoon, einen Cousin zweiten Grades des früheren Schwergewichtsweltmeisters Tim Witherspoon.
Chazz Witherspoon dürfte für Usyk eigentlich keine große Herausforderung darstellen. Der Boxer aus New Jersey war 2004 nach zwei Jahren als Amateur zu den Profis gewechselt. In seiner Amateurzeit gewann ‚The Gentleman‘ – bei sechs Niederlagen und einem Unentschieden – 25 Kämpfe.
Shelly Finkel nahm den damals 23-jährigen dann unter Vertrag. Witherspoon konnte zwar 23 Fights in Folge gewinnen, überraschte aber durch eine eher durchschnittliche Schlagkraft. Und so ist die Bilanz von Witherspoon auf den ersten Blick schön anzuschauen, beim näheren Hinsehen fällt aber auf, dass große Namen fehlen. Zwar hat Witherspoon gegen Chris Arreola und Tony Thompson im Ring gestanden, musste aber beide Kämpfe abgeben.
Auch wenn Witherspoon in seinen 38 Kämpfen 29 Mal gegen mehr oder weniger unbekannte Gegner durch KO gewonnen hat, geht Oleksandr Usyk als Favorit in diesen Kampf. Anders formuliert: sollte Usyk gegen Witherspoon verlieren, ist er im Schwergewicht fehl am Platz.
Da Chazz Witherspoon auf einigen Boxseiten bereits als neuer Gegner angekündigt wird: „Fest“ ist die ganze Angelegenheit erst, wenn die Pennsylvania State Athletic Commission der Ansetzung zustimmt.
Unterm Strich muss man sich allerdings fragen, warum nach dem Ausfall von Tyrone Spong nun mit Witherspoon ein – zumindest bei Boxrec – noch schlechter gerankter Gegner für Usyk präsentiert wird. Dazu kommt, dass Witherspoon, der seit 2016 nur zweimal gekämpft hat, weniger als eine Woche Zeit hat, um sich auf den Kampf gegen einen der weltbesten Boxer vorzubereiten.
So macht man den Schwergewichtseinstieg des Mannes, der das Cruisergewicht beherrschte, zur Farce. Wie hat Usyk einmal gesagt: „Wenn die Besten aufeinandertreffen, dann werden die Fights erst richtig interessant!“
Nun muss man abwarten, was passiert, wenn der Beste auf einen allenfalls Mittelmäßigen trifft.
Schade. Chance vertan, Eddie Hearn!
naja !
spong ist doch gerade erst „ausgefallen“
ich denke es ist/war ein ding der unmöglichkeit, in der kurzen zeit einen besseren gegner zu finden.
und es musste in rekordzeit gehen, da der gegner ja auch wenigstens ein paar tage vorbereitung braucht.
obwohl ich sogar den lahmarschigen ustinov bevorzugt hätte aufgrund seiner körpergröße.
ich bin gespannt auf welchem platz usyk nach dem kampf auf boxrec im hw stehen wird.
Ich gehe davon aus, dass man bei Fights solcher Größenordnung einfach jemanden „in petto“ hat. Hearn ist nicht mehr grün hinter den Ohren und hat das Geschäft von der Pike auf gelernt. Das ist ja quasi so, als ob Vettels Formel 1-Team keinen Ersatzreifen hätte …