Trainerwechsel: Macht Wegner Zeuge zum nächsten „Doppeldeckungs-Boxer“?

Zuwachs in der Trainingsgruppe von Ulli Wegner! Ab sofort wird der 73-Jährige, zusammen mit Assistenz-Coach Georg Bramowski, das Training von Super-Mittelgewichtler Tyron Zeuge übernehmen. Das Ziel ist klar: Der 23-jährige Youngster soll zum Nachfolger von Arthur Abraham aufgebaut werden!

Wegner hat schon einmal lobende Worte für das neueste Mitglied des Max-Schmeling-Gyms: „Tyron bringt sportlich alles mit, was es braucht, um es nach ganz oben zu schaffen.“ Dann kommt aber das große Aber: „Von Talent allein kann kein Leistungssportler leben. Wichtig ist es, diesem Jungen vor allen Dingen Disziplin einzuimpfen. Nur so kann man Veranlagung in Erfolg ummünzen.“

Zeuge weiß genau, wieso er fortan bei der Trainerlegende in die „Boxerlehre“ gehen will. „Herr Wegner hat schon aus weniger talentierten Athleten Champions geformt“, so der bislang ungeschlagene Berliner, der sich vor dem Wechsel zu Wegner mit seinem bisherigen Trainer Karsten Röwer ausgesprochen hatte. „Ein Arthur Abraham hat es unter seiner Führung zum Doppel-Weltmeister und aktuell besten Super-Mittelgewichtler gebracht. An Arthurs Stelle möchte ich in spätestens zwei Jahren stehen.“

WBO-Weltmeister Arthur Abraham will noch mindestens zwei Jahre boxen, dann „langsam“ seine Handschuhe an den Nagel hängen. Noch ein weiterer Grund für Zeuge, sich ab sofort neben ihm vorzubereiten: „Ich will in Arthurs Fußstapfen treten. Direkt neben ihm zu trainieren und an seinem großen Erfahrungsschatz teilzuhaben, gibt mir die Möglichkeit, von ihm zu lernen.“

Wegner freut sich schon auf die zukünftige Zusammenarbeit: „Mit Jungs wie Jack Culcay, Kubrat Pulev und jetzt Tyron Zeuge habe ich gleich drei zukünftige WM-Hoffnungen unter meinen Fittichen. Zudem wird Arthur durch die neue Konkurrenz noch einmal zusätzlich angespornt, sich zu beweisen.“

Daher lautet die Prognose des Meistermachers für das kommende Jahr: „2016 wird golden!“

Quelle: Sauerland Event

Foto: Matthias Göß

9 Gedanken zu “Trainerwechsel: Macht Wegner Zeuge zum nächsten „Doppeldeckungs-Boxer“?

  1. Seltsam, da ich immer das Gefühl hatte, dass Zeuge sehr gerne mit Röwer zusammen gearbeitet hat.
    Mir kommt es manchmal so vor, als müssten alle Boxer sobald es Richtung WM-Fight geht zu Wegner wechseln, damit man den zum 258. Mal zum Trainer des Jahres wählt und man sagen kann, dass er zum 53. Mal einen Boxer zum Weltmeister gemacht hat.
    Aber da man bei Sauerland ja die geballte sportliche Kompetenz um sich versammelt hat, muss diese Maßnahme ja richtig sein!

  2. Ich denke mal Sauerland will damit bezwecken das Zeuge disziplinierter und ernster wird im Training.Später kann es sein das er zu Röwer zurück geht.Da Wegner nicht ewig weiter machen kann und wird.Aber im anbetracht zur Erfahrungsansammlung vielleicht nicht mal so schlecht die Idee.Wegner führt strenger die Regie.Abraham wird ihn vielleicht mehr die Ruhe beibringen….. Abraham ist nun mal Nummer 1 im Supermittelgewicht.Auch wenn wir wissen er ist nicht der beste.Technisch gesehen.Aber und das muss man sagen er ist von allen WM in dieser Klasse der aktivste Boxer.Er boxt mehr als die anderen im jahr demnach sammelt er mehr Punkte und danach ist er auch die Nummer 1 im Ranking.Was ich persönlich sehr gut finde.Denn ich sehe es so wer die Nummer 1 ist sollte auch regelmäßig boxen.Und wer in Zukunft es sein will muss dann eben mehr boxen.Was uns Boxfans wiederum gut tut das die gezwungen mehr die Titel zu verteidigen als 1-2 mal im Jahr.Hoffe das es dadurch einen Schub gibt und mehr Kämpfe.Daher finde ich das gut das Aktivität belohnt wird inaktivität Ränge kostet.Auch wenn wir wissen AA ist nicht der beste.Aber der aktivste derzeit.Würde mir wünschen in anderen Klassen wird dieses auch mal konsequenter durchgezogen.

  3. Also, die Aussage von Zeuge, „Herr Wegner“ habe schon aus weniger Talent Weltmeister geformt, ist schon ein bisschen arrogant. Hochmut kommt vor dem Fall! Ich schätze Zeuge zwar ebenfalls als sehr guten aufstrebenden jungen Boxer, aber ob er sich gegen die Konkurrenz seiner Generation durchsetzen wird, erscheint mir fragwürdig. Smith, Ramirez, Chudinov sind da doch etwas weiter als er, zudem fehlen ihm halt ein paar Dinge, die man sich nicht so ohne weiteres im Training erarbeiten kann: Punch und Reichweite.

    Ich denke, SE ist schon ein bisschen ratlos: die alten Stars sind deutlich auf dem absteigenden Ast, Abraham wird seinen Titel gegen Ramirez los werden, Brähmer und Culcay haben, wenn man ehrlich ist, gar keinen. Feigenbutz hat enttäuscht, das Thema kann sich schon beim nächsten Desaster im Januar erledigt haben. Zeuge, der einzig ernstzunehmende Challenger, der auch gut vermarktbar wäre, steht unter Druck, liefern zu müssen. Man möchte angesichts der Situation vielleicht nochmal alle Kräfte mobilisieren – verständlich.

  4. Ich vermute mehrere Gründe
    a) Zeuge aus der Komfort-Zone um „Buddy“-Kölling herausholen (kann auch nach hinten losgehen)
    b) Unzufriedenheit bei Sauerland, dass man den Gutknecht-Fight 2 x absagen musste.
    c) Wegner als Ex-Trainer von Gutknecht kennt dessen Schwächen und kann Zeuge effektiver auf diesen Gegner vorbereiten.
    d) Röhwer übernimmt mit Feigenbutz bald einen weiteren Boxer in der gleichen Gewichtsklasse 😉

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