Am Ende musste sich der Mexikaner Tomas Rojas richtig durchbeißen, und konnte froh sein den Schlussgong zu hören, doch durch die guten ersten elf Runden hatte er sich den Sieg über den Japaner Kohei Kono redlich verdient. Am Montagmittag unserer Zeit machten in Japan Rojas überlegene Beweglichkeit und seine bessere Beinarbeit den Unterschied aus, auch wenn er in der zwölften Runde zu Boden musste und deutlich angeschlagen war.
Der Heimboxer Kohei Kono machte seinem Kampfnamen „kleiner Bulldozer“ alle Ehre indem er versuchte den erfahreneren Rojas zu überrollen. Obwohl er wohl über weniger Schlagkraft verfügte ging er konstant nach vorne, teilweise wild, und versuchte Rojas mit Schlägen einzudecken. Rojas boxte jedoch clever und ließ den Bulldozer durch seine Wendigkeit zu statisch erscheinen. Zudem wusste er seine Größe und seine längeren Arme gut für sich einzusetzen, und so tat sich Kono schwer oft genug in die Halbdistanz zu gelangen. Gelang es ihm mal, wie zu Beginn der neunten Runde, den Mexikaner an den Seilen fest zu nageln, so zeigte dieser meist eine ordentliche Deckung, und kam daraufhin seinerseits mit starken Angriffen zurück. Die meiste Zeit jedoch war er jedoch einfach zu beweglich für Kono, ohne dabei vor ihm weg zu laufen, und boxte den Japaner aus der Distanz aus.
Nach elf Runden schien der Sieger bereits fest zu stehen, doch Kono drehte noch einmal richtig auf, und zeigte, warum man sich im Boxsport jede einzelne Sekunde konzentrieren muss. Rojas schien den Kampf nun nur noch über die Zeit bringen zu wollen und kein Risiko mehr gehen zu wollen. Er setzte primär nur noch seinen rechten Jab ein bis Kono einen schwachen rechten Haken mit einer rechten Geraden abkonterte, die Rojas Knie einknicken ließ. Der Mexikaner hatte jedoch wohl noch nicht den Ringboden berührt, und so setzte Kono mit einer starken Kombination nach, während Rojas an den Seilen fast verteidigungsunfähig aussah. Schließlich ging er nach einigen klaren Treffern zu Boden. Als er es wieder auf die Beine geschafft hatte, war noch gut eine Minute im Kampf für ihn zu überstehen, und Kono sah nun seine große Chance gekommen. Er setzte energiegeladen nach und landete auch noch ein paar weitere Treffer. Rojas flüchtete kaum vor dem Japaner, sondern ließ sich auf einen Schlagabtausch in der Mitte des Rings mit ihm ein, der viel Risiko für ihn bedeutete, aber den Zuschauern eine sehr gute zwölfte Runde bot. Die beiden waren immer noch mitten in Kombinationen als der Schlussgong ertönte.
Die Punktrichter hatten zwei 116-111 und ein zu deutliches 118-109 für Rojas gesehen, und machten ihn damit zum Sieger durch einstimmige Punktentscheidung. Rojas gewann damit den vakanten WBC-Titel im Superfliegengewicht, den Vic Darchinyan aufgegeben hatte. Vor zehn Monaten war Tomas Rojas noch im Kampf gegen Darchinyan um diesen Titel in zwei Runden KO gegangen.