
Die amerikanische Weltergewichts-Hoffnung Keith Thurman (20-0, 18 K.o.’s) hat den bislang größten Test seiner Karriere eindrucksvoll bestanden: im Vorprogramm der Halbschwergewichts-WM zwischen Tavoris Cloud und Bernard Hopkins feierte der 24-Jährige einen klaren Punktsieg gegen Ex-Weltmeister Jan Zaveck (32-3, 18 K.o.’s).
Thurman startete druckvoll und versuchte, bereits früh Schlagwirkung beim 36-jährigen Slowenen zu erzielen. Zaveck versuchte zwar immer wieder, dazwischen zu schlagen, Thurman legte aber deutlich mehr Aktivität an den Tag und traf auch öfter. Da er mit seinen Schlägen zum Kopf Zavecks keine Wirkung erzielte, ging Thurman ab der dritten Runde immer öfter zum Körper des SES-Boxers, was sich als gute Strategie erwies.
Zaveck steckte in den folgenden Runden eine Menge ein, ab der Kampfmitte kam der Slowene aber immer besser in den Kampf. Beide Boxer verloren in einer actionreichen sechsten Runde ihren Mundschutz, was Zaveck zu beflügeln schien. In der siebten Runde konnte Zaveck seinen Gegner vermehrt unter Druck setzen, die Schlagfrequenz von Thurman nahm etwas ab.
In der achten Runde wurde Zaveck aber wieder einige Male gut getroffen und wurde vom Ringrichter ermahnt, da er seinen Mundschutz zwei weitere Male verlor. Die neunte Runde schien für Zaveck auch relativ gut zu laufen, Thurman brachte aber zwei krachende Uppercuts ins Ziel, die Zaveck zu beeindrucken schienen.
Mit seinen harten Schlägen konnte Thurman, der bislang noch nie mehr als acht Runden im Ring gestanden hatte, in der zehnten Runde eine Cutverletzung über Zavecks linkem Auge verursachen und auch einige Male nachsetzen. In der elften Runde nahmen sich beide Boxer eine kleine Auszeit, der letzte Durchgang war relativ ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für den zähen Slowenen Zaveck.
Am Ende wurde es ein überdeutlicher, verdienter Punktsieg für Thurman, der sich mit diesem Sieg den WBO-Intercontinental-Titel sichern konnte. Alle drei Punktrichter hatten dem Amerikaner jede einzelne Runde gegeben, was wohl etwas zu deutlich war, Zaveck hätte sich mindestens zwei bis drei Runden verdient gehabt.
„Zaveck war in seiner Karriere nie am Boden. Ich habe den entscheidenden Punch gesucht, er ist aber ein echter Veteran“, sagte Thurman im HBO-Interview. „Das war eine gute Lektion für mich. Ich habe gelernt, dass man manche Leute ausboxen und nicht nach dem Knockout suchen muss. Er hat sein Kinn immer unten gehalten und war schwer zu treffen. Er hat sehr schlau geboxt, ich war oft einen Schritt zu spät dran.“
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Jetzt bin ich gespannt was Thurman noch so reissen wird. Den muss man auf jeden Fall auf der Rechnung haben.