Fotos: WBC / Team Miller
Der neue 4-fach Weltmeister im Superleichtgewicht heißt Terence Crawford. Er bezwang seinen Gegner Julius Indongo durch KO in Runde 3. Während die erste Runde noch relativ ausgeglichen war, hatte sich Crawford bereits in Runde 2 auf Indongo „eingeschossen“ und erkannte dessen Lücken in der Abwehr. Es gab einen ersten Niederschlag, den der Namibier noch wegsteckte.
In Runde 3 kam bereits das Ende. Crawford landete eine blitzschnelle Kombination, von der sich Indongo nicht während des Zählens erholen konnte. Damit war die Glückssträne von Indongo gerissen, dem es zuvor 2x gelungen war, als Gastboxer die Favoriten Troyanowski und Burns in deren Heimat aus dem Weg zu räumen. Mit Crawford hatte er seinen Meister gefunden und handelte sich so die erste Niederlage seiner Karriere ein.
Nach diesem Sieg wurde Crawford natürlich von allen Seiten gelobt und man feierte ihn in Foren und anderen Diskussionsrunden als den neuen Helden. Der Erfolg gegen Indongo gibt dafür natürlich genügend Anlass. Man muss jetzt abwarten, ob er in dieser Gewichtsklasse bleibt und es sich auf seinen 4 Gürtel bequem macht oder ins Welter aufsteigt, wo ganz andere Herausforderungen auf ihn warten.
https://youtu.be/gwOHUFU0qj8
Auf der Undercard dieser Veranstaltung gab es weitere sehenswerte Knockout-Siege, Im Schwergewicht hatte es Bryant Jennings bei seinen Comeback mit Daniel Martz zu tun, den er mit einem TKO 2 abfertigte. Man hörte vor dem Kampf davon, dass Veranstalter Bob Arum Jennings für einen WM-Kampf beim Verband WBO in Stellung bringen will. Dazu muss er allerdings erst einmal in die Rankings zurück kehren. Dafür wird ein einziger Sieg gegen einen hoffnungslos unterlegenen Boxer nicht reichen.
https://youtu.be/8WM2rSaZBCc
Im Halbschwergewicht konnte der in den USA lebende Oleksadr Gvozdyk einen Sieg gegen den Amerikaner Craig Baker verbuchen. Der Ukrainer dominierte zwar den Kampf, aber seinen Schlägen fehlt leider die Power. Es gab einfach viel zu viel Gefummele und es sollte bis in Runde 6 dauern, bis Baker endlich fiel. Der Kampf wurde nach dem Anzählen noch einmal frei gegeben. Gvozdyk setzte nach und von Baker kam keine Gegenwehr mehr. Er wurde stehend aus dem Kampf genommen.
https://youtu.be/2gZidfvPE0E
Einen ziemlich heftigen KO-Sieg erzielte auch Mike Alvarado gegen Sidney Siqueira. Alarado setzte mit diesem KO 4 erst einmal wieder ein neues Achtungszeichen. Nach Niederlagen gegen Provodnikov, Marquez und Rios in den Jahren 2013 / 15 erzielte Alvarado zuletzt 4 Siege in Folge, 3 davon vorzeitig. Für den 37-jährigen wird es langsam knapp, wenn er im Weltergewicht noch einmal an einen große Fight kommen will.
https://youtu.be/OIR0Jbuuetc
Der Brite Dillian Whyte konnte bei seinem USA-Debüt ebenfalls einen vorzeitigen Sieg verbuchen. Er besiegte den 39-Jährigen Amerikaner Malcom Tann durch TKO 3. Man muss ähnlich wie bei Jennings sagen, dass der Gegner maßgeschneidert und vollkommen überfordert war. Dillian Whyte hat ebenfalls Ambitionen, sich für eine WM zu qualifizieren. Er ist bei den Verbänden WBC, IBF und WBO in den Top 10 gelistet. Auch für ihn wäre es wohl der leichteste Weg, sich bei der WBO anzustellen.
https://youtu.be/Quty1DCgaWA
Zum Kampf von Whyte gab es am Sonntag eine recht hefige Reaktion von Jarrell „Big Baby“ Miller. Er veröffentliche auf Facebook ein Foto aus seinem Kampf gegen Gerald Washington. Es sei mal dahin gestellt, ob dieses Bild echt ist oder nachträglich bearbeitet wurde. Offenbar wollte Miller damit „Body-Snatcher“ Whyte aufzeigen, wie ein richtiger Körpertreffer auszusehen hat.
Miller beschimpfte Whyte, er hätte nur gegen einen Taxifahrer gewonnen und meinte, er würde ihn in der Mitte durchbrechen. Ob das nur eine spontane Reaktion auf die schwache Gegnerwahl war oder ob Miller damit möglicherweise eine Kampfansage gemacht haben will, ist ungewiss.
Weitere 4 Kämpfe ergänzten die Veranstaltung. Den Zuschauern wurde etwas geboten. Es ist eben ein himmelweiter Unterschied, ob ein gut finanzierter Kampfabend möglich ist oder sich Alles nur um den Hauptkampf dreht.
Tja, kurz aber eindrucksvoll, hatte mir vom Hauptkampf eigentlich etwas mehr versprochen!
@ Johannes
Da ist er wieder der kleine Flüchtigkeitsfehler, der Gegner von Jennkins war Daniel Martz und nicht Malcom Tann.
Ja… danke. Habe es gerade gesehen.
Tolle Leistung von Crawford, auch oder vor allem die Art und Weise, wie er Indongo zerstört hat. Nicht, wie ich befürchtete, durch strategisches, lames „Stick and Move“, sondern durch blitzsauberers Konterboxen, Präzision gepaart mit Power, wie man es selten erlebt.
Im Welter ist sein Problem nicht mangelndes Talent oder, wie ich öfters schon gelesen habe, die Physis, sondern sein Promoter. Er ist vom Goodwill Haymons abhängig, ob dieser ihn gegen seine Topstars Spence jr. und Thurman heranlässt und muss mglw. finanzielle Einbußen hinnehmen, um an diese Big Fights zu kommen. In Arums Stall stehen als brauchbare Gegner nur Pac, Horn (resp. der Sieger aus diesem Rematch), und allenfalls noch Matthysse von GBP zur Verfügung. Mikey Garcia bei 140 wäre auch eine denkbare Option, aber wohl eher ein Mismatch für Bud.
Ich denke, Crawford gegen Spence jr. wäre wie bspw. Canelo vs. GGG, Ward vs. Krusher oder Wilder vs. Joshua ein absoluter Megafight, über den wirklich jeder Boxfan sprechen würde. Glaube nur nicht, dass wir ihn innerhalb des nächsten Jahres sehen werden.
Bin für Terence Crawford vs Mikey Garcia als nächstes….für mich ist Crawford mindestens 60:40 Favorit
Was soll dieser Kampf Crawford bringen? Er hat alle Titel vereint, es ist an der Zeit eine Gewichtsklasse aufzusteigen.
Crawford ist ohne Frage ein großartiger Boxer, aber man sollte jetzt den Ball flach halten. So einfach die vier Titel einzusammeln wird sicher keinen gelingen. Top Rank hat die Gelegenheit am Schopfe gepackt und ein Greenhorn, der zufällig Doppelweltmeister war, weil seine vorherigen 2 Gegner sich anscheinend nicht mal die Mühe gemacht haben, den Gegner zu analysieren.
Das Team Crawford hat sich den Gegner genau angesehen und schnell festgestellt, Idongo ist keine Gefahr.
Idongo ist schnell und sicher ein guter Boxer, aber brutal offen.
Seine Hayemakerschläge funktionieren gegen langsame Gegner oder Gegner , die ihn nicht ernst nehmen.
Aber gegen für einen Counterpuncher mit KO-Qualitäten ist Idongo, wie gemacht.
In der ersten Runde hat es sich schon angekündigt. Aus einer vernünftigen Deckung, abwarten bis sich das Scheunentor duch die weiten Hayemaker öffnet und dann eiskalt in den offenen Gegner reinschlagen. Sry, Idongo war berauscht von seinen 2 Siegen und einfach nur ein Greenhorn.
Eine Analyse bringt dir auch nicht viel, wenn du nicht über die nötigen Fähigkeiten verfügst. Zwischen Troyanovski/Burns und Crawford liegen einfach Welten dazwischen. Burns boxt das 1. Mal im Super Lightweight und gleich um den vakanten WBA Titel. Ich bitte dich…. 😀
Zudem hat Top Rank mit seinem Deal mit ESPN einen ausgezeichneten Job gemacht. Eine Titelvereinigung der vier großen Verbände Live im nationalen Fernsehen. Was will man mehr? Ich bin mal auf die Ratings gespannt.