Sergey Kovalev stoppt Jean Pascal in Runde 8

Jean Pascal 29(17)-3(1)-1 musste gestern Abend am 14.März vor heimischer Kulisse im Bell Centre / Montreal / Kanada die erste TKO-Niederlage seiner mittlerweile zehn jährigen Boxkarriere hinnehmen.

Der haitisch-kanadische Profiboxer unterlag dem russischen „Krusher“ Sergey Kovalev 27(24)-0-1 durch TKO in der achten Runde.
Kovalev fügt somit seinem Kampfrekord Sieg Nummer 27. zu und beeindurckt mir einer K.O-Quote von 85,71 % und dem weiteren Besitz der Halbschwergewichts-Weltmeister Titel der WBA, WBO und IBF .

Die starke physische Präsenz beider Kontrahenten versprach ein aufregendes Box-Event. Kovalev stürmte früh in gewohnt unkonventioneller Art und Weise auf Pascal zu und schlug harte Hände zum Kopf und Körper des Kanadiers welcher mit reaktionsschnellen und technisch anspruchsvollen Konterschläge mithielt und gut punktete. Während des weiteren Kampfverlaufes steigerte Kovalev sich weiterhin und definierte seinen Kampfstil über eine hohe work-rate und einen stetigen Vorwärtsgang der Jean Pascal langsam zu ermüden schien.

Kurz vor Ende der dritten Runde erzielte der „Krusher“ Kovalev mit einer starken rechten Grade den ersten Niederschlag des Kampfes. Pascal fehlte es an Kreativität dem Kampfstil seines russischen Gegners zu adaptieren und beschränkte defensiv Fähigkeiten machten ihn im Kampfverlauf anfällig für die kräftigen Haken und schnellen Körper-Jabs Kovalev´s. Zwar landete Jean Pascal gelegentlich sehenswerte Treffer die allerdings wenig Wirkung zeigten und vom russischen „Krusher“ mit harten Gegentreffern abgestraft wurden. Kovalev bestimmte den Kampf beinahe die volle Distanz als Aggressor aus der Ring-Mitte heraus und zeigte eine sehenswerte Beinarbeit und tolle Meidbewegungen. Er tauchte unter den Händen des Kanadiers ab und schaltete direkt in die Offensive.

Im achten Durchgang schlug Kovalev eine starke Kombination mit einem rechten Haken zum Körper und einem harten linken Haken zum Kopf Pascal´s der deutlich Wirkung zeigte. Im weiteren Verlauf dieser Aktion stürmte Der Russe auf den Kanadier zu und rutschte auf dem scheinbar feuchten Ringboden aus was einen sicheren K.O in dieser Situation verhinderte. Kurz darauf wurde der Kampf wieder frei gegeben und der „Krusher“ ging auf den in der Ecke stehenden Pascal zu und feuerte zwei weitere desaströse Haken zum Kopf ab welche der Ringrichter zum Anlass nahm das Gefecht der beiden Profiboxer zugunsten Kovalevs zu beenden. Die richtige Entscheidung angesichts der harten Treffer die der Kanadier im Verlauf des Duells einstecken musste.

Sergey Kovalev brachte sich mit diesem souveränen TKO-Sieg in die Position des Pflicht-Herausforderers der WBC und darf somit Adonis“Superman“ Stevenson 25(21)-1(1)-0 herausfordern. Stevenson boxt am 4.April gegen Sakio Bika. Der Ebenfalls aus Kanada stammende Boxer weist eine K.O-Quote von 80,77 % auf. Ein Duell dieser beiden Puncher wird also höchstwahrscheinlich eine beeindruckende Ring-schlacht und nicht über die volle Distanz von 12 Runden verlaufen.

Autor Poi

Bild picture alliance

 

 

 

18 Gedanken zu “Sergey Kovalev stoppt Jean Pascal in Runde 8

  1. ZITAT:
    Flo9r
    15. März 2015 at 10:32

    Pascal ist nicht nur einfach in die neutrale Ringecke gegangen, er ist mehr geschwebt.. 😉

    Sehr guter Abbruch vom Referee meiner Meinung nach, Pascal war deutlich angeknockt, sah aus als würde er auf Schlittschuhen durch den Ring stolpern und konnte sich gegen die letzten beiden Rechten von Kovalev, welche jetzt nicht unbedingt ansatzlos daher kamen, nicht entsprechend verteidigen..!
    ___________________________________________________

    Leute egal was die lustigen Hater auch schreiben, so was wie: „Hätte … Hätte … Hätte … Fahrradkette!!“ …“ bla bla bla“ könnt ihr euch sonst wohin stecken!
    -> Pascal hat ganz eindeutig verloren PUNKT! Daran könnt ihr mit euren Wunschvorstellungen und Träumerein *nichts* ändern PUNKT!

    … und solche Kommentare wie: „ja aber, bla bla bla“ GIBT´S NICHT!
    Pascal wurde demontiert! Verprüggelt! Geschlagen! Vorgeführt! Besiegt! PUNKT
    … die das nicht glauben, sollten sich den Kampf nochmal anschauen (am besten ohne Ton im Hintergrund! – einfach neutral! – dann werdet ihr schnell feststellen/merken so „toll“ war euer kanadischer Boxer gar nicht 😉 den ohne das unnötige herumgedönse im Hintergrund (von seinem heimischen Publikum), kann man sich ein viel besseren/neutraleren Blick machen (da ständig herum-geschrien wurde, selbst wenn der Kanadier seine LuftSchläge ins nichts machte – und von diesen Schlägen hat er viele gemacht!)

    … und wer wirklich glaubt, dass Pascal die 8te Runde noch überstehen würde (2 minuten! – Full Power from Kova!) der glaubt sicherlich auch noch an den Weihnachtsman 😀 – Schaut euch mal den Gesichtsausdruck von Kova genauer an (der Mann hat Schaumm vor dem Mund – Wie ein wildes Tier!) Kova würde Pascal richtig zerfetzen! PUNKT
    Deshalb geht die Entscheidung vom Ref. völlig in Ordnung!
    Pascal hat auch noch Frau und Kind und die sind sicherlich auch froh darüber noch nen Daddy zu haben 😉

    -> Im großen und ganzen dennoch ein spannender Kampf und mit einem ganz klaren Sieger! PUNKT

    … mal schauen ob sich Adonis in den Ring traut 🙂

  2. Na ja,spannend fand ich den Kampf nun nicht gerade,er verlief eher so wie man es erwarten konnte.
    Hatte zwar mit einem früheren KO gerechnet,aber was soll´s!

    Zum möglichen Kampf mit A.Stevenson,….Stevenson muss erstmal gegen Bika gewinnen.
    Wenn es dann zu einer Titelvereinigung mit Stevenson kommen sollte,soll ja laut der WBC der Diamond-Titel ausgeboxt werden,ich finde das dass Quark ist,denn dann wird ja irgendwann der WBC-Titel neu ausgeboxt und der Titelsalat bekommt ein weiters Kapitel dazu!

  3. Kova wird sich ziemlich sicher auch de WBC Gürtel krallen. Dem Russen im Ring zuzusehen mit seinem doch recht unorthodoxen macht wirklich Spaß. Sehe die nächsten Jahre keinen, der ihm in dieser Gewichtsklasse gefährlich werden könnte.

    Überragender Offensivstil und selbst die Nehmerqualitäten sind ausgezeichnet. Wird er getroffen, hageln seine Schläge weiter auf den Gegner ein.

    Im Netz gibt es ja einige gute Trainingsvideos von ihm. Schon beeindruckend, wenn man sieht, wie er da vorgeht, kann man sich vorstellen, wie das erst im Kampf ablaufen muss.

  4. Naja, ich finde eigentlich dass Pascal das sehr gut gemacht hat. Mit Kovalevs Jab und vor allen Dingen mit seiner Power kam er zwar nicht richtig zurecht, aber boxerisch war das kein riesen Unterschied. Pascal konnte Kovalev einige Male sehr gut auskontern. Er hat ihn zwar nicht zu Boden bekommen, aber die Schläge gingen auch nicht spurlos an Kovalev vorbei. Finde auch wenn er nicht über die Runden gekommen ist dass er das besser als Hopkins gemacht hat.

  5. Ähnlich wie GGG, aber meiner Meinung nach noch dominanter, beherrscht Kovalev seine GK mittlerweile nach Belieben. Beterbiev und Aducknis Hu.renson sind der Rest, den er noch wegräumen muss, dann ist die Messe gelesen und er kann in die verdiente Rente sowie als einer der dominantesten und brutalsten Schläger ever in die Geschichtsbücher und die HOF gehen. Wer glaubt, dass (anders als bei dem – aber auch deutlich leichteren – GGG) Andre Ward auch nur einen Lufthauch einer Chance gegen diesen Kampfroboter haben könnte, falls er ins LHW aufzusteigen gedenkt, dem ist nicht zu helfen. Kovalev kann richtig gut boxen, hat technische Fähigkeiten und Meidbewegungen, die man ihm aufgrund seiner schlacksigen Gestalt nicht unbedingt sofort zutraut, ist schnell auf den Beinen und lässt sich auch nicht durch Tiefschläge oder sonstigen unfairen Kram von seiner Linie abbringen.

    1. Na ja – weder Kovalev noch Golovkin haben bisher den ganz großen Sieg, der solch einen Status rechtfertigen würde.
      Ich halte von beiden ja auch unheimlich viel, aber solange die echt besten verfügbaren Gegner kneifen, wird es schwer.
      Ward wäre vom Stil her theoretisch extrem unangenehm, aber umgekehrt wird doch auch ein Schuh draus: Er hat nie jemand mit der Power wie Golovkin oder Kovalev geboxt. Die beiden sind ja auch psychologisch ein Albtraum: Immer auf dem Weg nach vorne und gut den Ring abschneidend.
      Beide wären für mich gegen Ward der Favorit.

    2. Gegen Berterbiev ist für Kovalev Endstation! Auch ein Rechtsausleger wie Mekhontsev dürfte für Kovalev ne extrem harte Nuss werden. Aber die werden sich sicherlich erstmal um Superman kümmern und Kovalev wird sich derweil ins Cruisergewicht verkrümmeln.
      Es soll auch noch Boxer geben die mit geschlossener Deckung boxen und Schnelligkeitsvorteile gegenüber Kovalev haben. Auch einen Chilemba sollte man nie außer Acht lassen, denn diese Performance vom WE war ein deutlicher Fingerzeig, dass Bellew eben nur auf der Insel gewinnen kann!

      1. Guter Punkt Johnny…. bei Mekhontsev bin ich mir da noch nicht so sicher,aber Beterbiev wär schon ne richtig harte Nuss,zumal da noch der Nachgeschmack aus den Amateurzeiten wär. Das wäre ne richtige Bombe wenn die beiden auch bei den Pro´s gegeinander antreten würden.

        Mich hat Kovalev die letzten 2 Jahre schwerstens beeindruckt,so wie er durch die Gegner marschiert….. das hat schon was „Besonderes“…. 😉

      2. Haha, Berufskritiker Johnny 😉 – kann schon sein, dass Beterbiev ein ähnliches Level wie Kovalev erreichen kann, aber im Augenblick hat er das noch nicht, zumindest nicht defensiv. Wer gegen die Masters of the Mindgame wie B-Hop und Pascal mit einer solchen robotermäßigen Ruhe und Genauigkeit zu Werke geht, wird sich mit rein boxerischen Mitteln nicht so ohne Weiteres aus dem Konzept bringen lassen. Wo sind eigentlich die Schwächen Kovalevs?

        Nein, der Einzige, der Kovalev aus der Bahn werfen könnte, wäre, neben einer Verletzung oder einer psychischen Krise, ein Defensivkünstler wie Ward – gaaanz vielleicht auch Chilemba – der ihn mental zur Verzweiflung bringen könnte. Aber eben auch nur, bis er zum ersten Mal richtig getroffen würde …

        1. Naja, ich sehe das eher wie El Demoledor. Pascal war bis dato der erste Topgegner außer dem 50-jährigen B-Hop. Pascal hatte durchaus auch einen Gameplan erkennen lassen der Kovalev richtig gefordert hat. Die Strategie außerhalb der Reichweite Kovalev’s mit blitzartigem Konterboxen zu begegnen fand ich gar nicht so schlecht. Kovalev ist nicht der schnellste und der variabelste ist er auch nicht. Genau da vermute ich die Schwächen Kovalev’s die er sich eben auch nicht mal eben fix wegtrainieren kann. Chilemba ist Kovalev in puncto Technik und Schnelligkeit überlegen, hat aber leider auch nicht immer die Defense die er benötigt um sich der Rechten Kovalev’s dauerhaft zu entziehen. Von daher würde ich sehr gerne mal ein schweres Halbschwergewicht in Rechtsauslage wie Mekhontsev gegen den Krusher sehen, denn da dürfte Kovalev nicht so leicht mit seinen Rechten landen können, die er ja oftmals eher als Haken schlägt. Wen ich mir die Rechten von Kovalev gegen Pascal und Hopkins anschaue, so schlugen die meisten immer seitlich des Kopfes ein. Auch Boxer mit Reichweitenvorteilen und guter balancierter Footwork würde ich gerne gegen Kova sehen. Leider gibt es im Profibereich keinen vom Schlage eines Julio Cesar de la Cruz, welche einen Kampf aus dem Rückwärtsgang vollends kontrollieren können und dann noch mit Speed und Power kontern können. Aber wie gesagt, warten wir mal ab wer sich da in nächster Zeit so alles für höhere Aufgaben empfiehlt. Superman wird es definitiv nicht sein der Kovalev Parolie bieten dürfte. Aufjedenfall gibt es im LHW noch genügend Prospects über die man in Zukunft auch mit Kovalev in Verbindung bringen dürfte.

      3. Übrigens glaube ich nicht, dass Kovalev es eilig hat, ins Cruiser zu wechseln, er ist ein eher mittelschwerer LHW, wiegt immer so bei 173 ein und hatte noch nie Probleme, das Gewicht zu machen. Seine Power kommt nicht von der Muskelmasse, das ist russische Atomtechnologie …

        Ich meine, im CW wären da natürlich schon nochmal andere Brocken, mit Drozd, Huck, Lebedev, Usyk, Chakhkiev, Kalenga … aber da liegen schon auch 10 kg dazwischen.

  6. Ich würde ja leichte Panik schieben, wenn so ein Typ wie Kovalev mir im Ring gegenüber stünde. Die Sorte, die stets nach Vorne drängt. Die Sorte, der man auch mal so richtig eine Ballern kann und sich trotzdem weiter Vorwärts schiebt, als wäre nichts gewesen.
    Eine Art Zombie, wo man nach der Flinte greifen möchte, um ihm den Kopf wegzupusten, in der Hoffnung, dass wenigstens das funktioniert, um ihn zu stoppen.

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