Der australische Supermittelgewichtler Sakio Bika hält sich auch mit 33 Jahren weiterhin in der Weltspitze des Supermittelgewichts. Am Samstagabend bezwang er in Atlantic City den zuvor ungeschlagenen Montenegriner Nikola Sjekloca in einem Eliminator der WBC klar nach Punkten. Bika dominierte vor allem zu Beginn des Kampfes, während Sjekloca, der viel Herz und Nehmerfähigkeiten bewies, zum Ende hin ein wenig besser wurde.
Nikola Sjekloca legte selbstbewusst los und ließ seine Fäuste gleich in Kombinationen fliegen. Sakio Bika versuchte diese zu kontern, was ihm nach etwas mehr als einer Minute auch das erste Mal richtig gut gelang, als er einen harten linken Haken ans Kinn des Montenegriner setzte, dem zudem ein unabsichtlicher Kopfstoß direkt vorangegangen war. Von diesem Moment an schien Sjeklocas Selbstbewusstsein nachzulassen, und Bika bestimmte den Rest der Runde.
Auch im zweiten Durchgang blieb Bika der bestimmende Mann, da er den Kampf mehr in eine Schlacht verwandelte und mehr in der Halbdistanz agierte, wo Bika seine Vorteile in Sachen Erfahrung, Zähheit und Workrate ausspielen konnte, während Sjeklocas technische Überlegenheit dadurch weitestgehend negiert wurde. Immer wieder kam Bika dort mit der Rechten durch, die Sjekloca ein paar Mal ins Wackeln brachte. Wie auch in Runde Drei, die Sjekloca etwas ausgeglichener gestalten konnte, kam der Montenegriner zwar auch ab und zu mal durch, doch seine Schläge hinterließen im Gegensatz zu denen von Bika kaum Eindruck.
Dennoch hielt Sjekloca jetzt deutlich besser dagegen und fand sein Timing. In der ersten Hälfte der vierten Runde landete er sogar die besseren Treffer, doch dann zeigte sich der Schlagkraftunterschied erneut. Bika konterte mit einer harten rechten Geraden zur Stirn, die Sjekloca stark ins Wackeln brachte. Der Australier setzte mit starken Kombinationen nach, landete Aufwärtshaken, linke Haken und rechte Geraden, doch Sjekloca schaffte es irgendwie auf den Beinen zu bleiben und die Runde zu überstehen.
Nikola Sjekloca fiel immer weiter nach Punkten zurück, als er auch die fünfte, sechste und siebte Runde abgab, da Bika souverän den Kampf bestimmte, die deutlich härteren Treffer landete, und gleichzeitig defensiv mit guten Meidbewegungen viele Schläge von Sjekloca auspendelte. Zudem ging er auch weiterhin stark zum Körper und schien so Sjekloca langsam, aber kontinuierlich die Kraft aus dem Körper zu saugen. Bika gönnte sich eine etwas ruhigere achte Runde, so dass Sjekloca sich wohl seine erste Runde sichern konnte.
Sakio Bika dominierte nun nicht mehr so klar wie zu Beginn des Kampfes, als es beinahe jede Runde so aussah, als würde er Sjekloca bald stoppen. Stattdessen gestaltete dieser die Runden deutlich nun ausgeglichener, während Bika auf einen klaren Punktsieg anstatt auf einen KO zuzusteuern schien. So kam es dann auch, nachdem Sjekloca ihm nicht mehr wirklich gefährlich konnte, gleichzeitig aber auch nicht noch mal so schwere Treffer schlucken musste, dass er Gefahr lief vorzeitig zu verlieren. Die Punktrichter entschieden schließlich auf 119-109, 118-112 und 120-108 für den verdienten Sieger aus Australien.
Für Sakio Bika war es der einunddreißigste Sieg als Profi und der dritte in Folge, mit dem er sich somit zumindest in der Theorie einen erneuten Titelkampf gegen WBC-Weltmeister Andre Ward, gegen den Bika 2010 die letzte seiner fünf bisherigen Profiniederlagen kassierte, verdient hat. Der 34-jährige Nikola Sjekloca dagegen verlor zum ersten Mal als Profi in seinem sechsundzwanzigsten Kampf, nachdem er zuvor mit wenigen Ausnahmen nur sehr schwache Gegner geboxt hatte.
Würde es Bika gönnen das er mal Weltmeister wird!