Roman Martinez behält WBO-Titel nach schmeichelhaften Unentschieden gegen Juan Carlos Burgos

Am Samstagabend trennten sich WBO-Superfedergewichtsweltmeister Roman Martinez und Herausforderer Juan Carlos Burgos unentschieden. Während Burgos vor allem mit imposanter Arbeit zum Körper das Fundament für einen knappen Punktsieg gelegt zu haben schien, ergab die Auszählung der Punktzettel am Ende ein Unentschieden, das dem Titelverteidiger schmeichelte.

Die beiden Boxer trafen sich direkt nach dem Gong in der Ringmitte und tauschten Treffer aus. Beide schienen schnell starten zu wollen und feuerten harte Schläge zu Kopf und Körper ab. Roman Martinez übte dabei in einer sehr engen Runde mehr Druck aus und landete vor allem mit der rechten Geraden zum Kopf, während Burgos etwas aktiver war und eine höhere Anzahl an Treffern ins Ziel brachte. In der zweiten Runde drehte Juan Carlos Burgos ein wenig auf und bestimmte das Kampfgeschehen etwas mehr, auch wenn Roman Martinez einen guten Schlussspurt hinlegte, der die Runde aber wohl nicht mehr für ihn entscheiden konnte.

Burgos nutzte seine leichten Größenvorteile geschickt. Er hielt die Distanz gut und reagierte darauf, ob Martinez nach vorne ging oder um ihn herum zirkelte. Vor allem seinen Jab setzte er stark ein und ließ Martinez Jab kaum zur Entfaltung kommen. Gelang es dem Puertorikaner jedoch mal in die Nahdistanz zu kommen arbeitete Burgos zwar gut zum Körper, doch die Vorteile im Infight lagen beim Titelverteidiger Martinez, der damit eine starke letzte Minute in der dritten Runde erlebte. Hin und wieder wechselte Burgos in die Rechtsauslage, was ihm jedoch keinen sichtbaren Vorteil verschaffte.

Die vierte Runde spielte sich erneut vermehrt in der Nahdistanz ab, in der Martinez bessere Karten hatte als aus der Distanz und den Kampf eng gestaltete. Nachdem Martinez eine ordentliche fünfte Runde erwischte, in der er vor allem gegen Ende gut aufkam, kam Juan Carlos Burgos extrem stark zur sechsten Runde heraus. Der Mexikaner übte Druck aus und ließ seine Fäuste unaufhörlich fliegen. Dabei bearbeitete er anfangs vor allem den Körper von Martinez ehe er nach etlichen harten Körpertreffern auch zum Kopf wechselte. Die ersten zwei Minuten bestimmte Burgos so klar, doch zum Ende hin schien er dann ein wenig nachzulassen und Martinez machte mit wütenden Angriffen seinerseits klar, dass er nicht bereit war sich kampflos zu ergeben.

Die siebte Runde blieb etwas ruhiger, was Roman Martinez zu Gute kam, da er die Runde ausgeglichener gestalten konnte, doch nach wie vor war es ein sehr ansehnlicher Kampf auf hohem Niveau für die Zuschauer im Madison Square Garden in New York. Auch die achte und neunte Runde bot weniger Action als die vorherigen und Martinez nutzte Burgos Ruhepause gut aus und entschied die Runden für sich.

Burgos meldete sich jedoch eindrucksvoll in Runde Zehn zurück und nahm sich erneut den Körper von Martinez als Ziel vor. Die vielen harten linken Leberhaken machten Martinez eindeutig zu schaffen und ließen den Titelverteidiger zunehmend langsamer und inaktiver werden. Roman Martinez schien nun zwei starke letzte Runden zu brauchen um seinen Titel zu behalten, doch auch wenn er noch einmal alles gab, war Juan Carlos Burgos der frischere der Beiden und landete sowohl in Runde 11 als auch in der zwölften und letzten die besseren Treffer.

Juan Carlos Burgos schien genug gemacht zu haben um sich den WM-Titel zu sichern, doch die Punktrichter waren sich uneinig. Während einer ihn mit 117-111 vorne sah, sorgten ein 116-112 für Roman Martinez und ein 114-114 für ein Unentschieden. Damit bleibt Roman Martinez weiterhin WBO-Weltmeister im Superfedergewicht. Da der Kampf unterhaltsam und das Ende kontrovers war, wäre ein Rückkampf zwischen den beiden durchaus denkbar und attraktiv.

3 Gedanken zu “Roman Martinez behält WBO-Titel nach schmeichelhaften Unentschieden gegen Juan Carlos Burgos

  1. @ eberhard franz

    Die Frage ist, was hast du gesehen? Der Kampf war enger als es auf manchen Punktzetteln aussah. Die erste Kampfhälfte war die von Martinez, die 2. von Burgos. Auch wenn ich Burgos mit einer, max 2 Runden vorn hatte, kann man das Unentschieden gerade noch geben.

  2. also wenn ein boxer mit 2 runden vorne liegt johnnyboy dann gibt es doch kein unetschieden oder sind wir jetzt bei sauerland ?
    jedoch war der kampf ziemlich knapp aber burgos war der bessere man

Schreibe einen Kommentar