Rigondeaux stoppt Donaires Siegesserie und vereinigt Titel im Superbantamgewicht

Guillermo Rigondeaux, Nonito Donaire ©Paddy Cronan / ONTHEGRiNDBOXiNG.
Guillermo Rigondeaux, Nonito Donaire © Paddy Cronan / ONTHEGRiNDBOXiNG.

Der zweimalige Olympiasieger Guillermo Rigondeaux (12-0, 8 K.o.’s) hat mit einem Sieg gegen Pound for Pound-Star Nonito Donaire (31-2, 20 K.o.’s) den WBA- mit dem WBO-Titel im Superbantamgewicht vereinigt. Der 32-jährige Kubaner zeigte gegen den seit 12 Jahren ungeschlagenen Philippino eine grandiose boxerische Leistung und brachte, obwohl er in der zehnten Runde kurz am Boden war, einen einstimmigen Punktsieg nach Hause.

Donaire startete sehr aggressiv, fing sich dabei aber eine harte Linke von Rigondeaux ein, die ihn in die Seile zurückfallen ließ. Donaire wollte antworten, kassierte im Laufe der Auftaktrunde aber weitere Konter. Donaire ging in der zweiten Runde einige Male zum Körper, insgesamt brachte der schnellere Rigondeaux jedoch mehr Treffer ins Ziel. Auch in der dritten Runde hatte der sonst sehr treffsichere Donaire Probleme, gegen den beweglichen Rigondeaux zu punkten. Ein Mal kam der WBO-Champion aber mit einer guten Rechten durch, die Antwort von Rigondeaux ließ aber nicht lange auf sich warten.

In der vierten Runde lieferten sich beide Boxer zur Freude des New Yorker Publikums einen spektakulären Schlagabtausch, wobei aber wieder Rigondeaux die besseren Treffer ins Ziel brachte. In der fünften Runde ließ das Tempo aber wieder nach, Rigondeaux konnte aber häufiger treffen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits auffällig, wie gut es Rigondeaux geschafft hatte, Donaires Schlagfrequenz zu drosseln. Der sonst deutlich aktivere Philippino brachte, aus Angst abgekontert zu werden, pro Runde nur mehr 20-30 Schläge.

Rigondeaux ließ Donaire in der siebten Runde wieder erfolgreich ins Leere laufen und setzte einzelne Aktionen, die ihm den Durchgang gesichert haben dürften. Die achte Runde war um einiges enger, in der neunten Runde beschränkte sich Rigondeaux zumeist auf seine Defensive, was beim Publikum aber nicht gut ankam.

In der zehnten Runde konnte sich Donaire aus einem Clinch lösen und Rigondeaux, der seine Deckung noch nicht wieder hochgenommen hatte, mit einem linken Haken zu Boden schlagen. Der Kubaner stand aber sofort wieder auf und hielt den Rest der Runde wieder gut mit. In der elften Runde kam Donaire mit viel Feuer aus der Ecke, er wurde aber wieder ein ums andere Mal von Rigondeaux abgekontert. Der zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich gezeichnete Donaire setzte in der Schlussrunde alles auf eine Karte, kassierte aber eine harte Linke, die sein Auge rapide anschwellen ließ. Donaire schien dadurch ziemlich irritiert und versuchte noch einen Verzweiflungsschwinger ins Ziel zu bringen. Rigondeaux wich Donaires letzter Angriffswelle aber locker aus und setzte zum Abschluss noch einige gute Aktionen.

Da Donaire bis auf die zehnte eigentlich keine Runde klar gewonnen hatte, hätte es eigentlich ein Erdrutsch-Sieg für Rigondeaux werden müssen, die drei Punktrichter sahen die Angelegenheit aber deutlich knapper: ein Punktrichter hatte Rigondeaux mit nur einem Punkt vorne (114-113), der zweite hatte den Kampf 115-112 gewertet. Das realistischte Urteil hatte Julie Lederman, die Tochter des inoffiziellen HBO-Punktrichters Harold Lederman, abgegeben (116-111).

„Ich habe gesagt, dass ich meinen Job erledigen würde, und das habe ich gemacht“, sagte Rigondeaux, der mit diesem Sieg in die Top Ten der Pound for Pound-Rangliste vorstoßen dürfte. „Die Leute, die Boxen kennen, wissen, dass das ein guter Kampf war. Ich hab ihn schlecht aussehen lassen. Er war frustriert, hat immer auf den einen Schlag gewartet. Er ist ein exzellenter Kämpfer, mit einem Schlag kann man aber nicht gewinnen.“

„Ich möchte mich entschuldigen, dass ich heute nichts abgeliefert habe“, so der enttäuschte Donaire. „Ich habe seine Power bis zur letzten Runde nicht gespürt. Ich habe viel Respekt vor Rigondeaux und seinem Können. Ich merkte aber bereits in den letzten drei Kämpfen, dass ich eine Operation an meiner linken Schulter brauche, das soll aber keine Ausrede sein. Ich habe meinen Job nicht gemacht, ich wollte ihn einfach umhauen. Es war ein enger Kampf, wir müssen von jetzt an einfach besser sein. Wir würden gerne ein Rematch machen. Ich habe ihn nicht genau studiert, das war ein Fehler.“

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