Pedro Guevara lässt im Rückkampf keine Zweifel aufkommen – dominanter Punktsieg über Mario Rodriguez

Nachdem Mario Rodriguez noch ein überragendes Jahr 2012 erlebt hatte, scheint 2013 für den 24-jährigen Mexikaner nicht so viel Positives zu bieten zu haben. Während er letztes Jahr alle seine drei Kämpfe per KO gewann und völlig überraschend Minimumgewichtschamp Nkosinathi Joyi entthronte, hat er nun bisher beide seine Kämpfe dieses Jahr nach Punkten klar verloren. Dem Titelverlust gegen Katsunari Takayama folgte nun am Samstagabend eine klar Niederlage im Rückkampf gegen seinen mexikanischen Rivalen Pedro Guevara. Vor zwei Jahren hatten sich die beiden noch unentschieden getrennt, doch dieses Mal erwies sich Guevara als boxerisch viel zu stark und verteidigte damit den Silbertitel der WBC im Halbfliegengewicht.

Vom ersten Gong weg bestimmte Pedro Guevara das Geschehen im Ring. Aus der Distanz heraus dominierte er das Geschehen mit seinem Jab. Rodriguez versuchte seinen eigenen Jab dagegen zu halten, doch Guevara erwies sich als zu beweglich, so dass Rodriguez ins Leere traf. Guevara hingegen variierte seinen Jab zu Kopf und Körper, schlug ihn aus verschiedenen Winkeln, und ließ nach der erfolgreichen ersten Runde in den nächsten Durchgängen zunehmend die rechte Gerade sowie später den linken Haken folgen. Mario Rodriguez war damit vollkommen überfordert und fand so gut wie gar keinen Weg die Distanz zu überbrücken, was seine einzige Chance zu sein schien, da er auf Armslänge klar ausgeboxt wurde.

Denn Guevara zeigte neben einer starken Präzision mit dem Jab und der Rechten zudem eine ordentliche Deckungsarbeit, die die meisten Schläge von Rodriguez erfolgreich blockte. Erst in der sechsten Runde genoss Mario Rodriguez das erste Mal ein wenig mehr Erfolg, da er nun ungestümer und aggressiver nach vorne rannte. Es gelang ihm ein paar Mal öfter Guevara zu stellen, und zudem ließ er nun häufiger seinen guten linken Haken auf Guevara einprasseln, auch wenn dieser noch nicht immer ganz sauber landete. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als könne Mario Rodriguez wie im ersten Aufeinandertreffen der beiden nach schwieriger Anfangsphase in der zweiten Kampfeshälfte aufdrehen, doch schon in der nächsten Runde boxte Pedro Guevara wieder lehrbuchmäßig aus dem Rückwärtsgang und ließ Mario Rodriguezs Angriffe ins Leere gehen.

So offenbarte auch das Open Scoring der WBC nach acht Runden, dass die Punktrichter Guevara mit 80-72, 80-72 und 79-73 vorne sahen, so dass Rodriguez bereits einen KO zum Sieg brauchte. Doch dazu kam es nicht einmal ansatzweise. Guevara ließ sich den Kampf nicht aus der Hand nehmen und bestimmte bis auf vereinzelte offene Schlagabtausche das Geschehen weiterhin klar mit technisch starkem Distanzboxen und gelegentlichen knackigen Kombinationen bis zum Schlussgong, nach dem er sich zurecht als Sieger feiern ließ. Das endgültige Urteil lautete 120-108, 119-109 und 118-110 für Pedro Guevara.

Dieser verteidigte damit erfolgreich seinen Silbergürtel der WBC, den er zuvor gegen Raul Garcia gewonnen hatte. Er verbesserte seinen Kampfrekord auf zwanzig Siege bei einer Niederlage und einem Unentschieden, und darf nun als einer der besten Boxer des Halbfliegengewichts gelten. Möglicherweise darf er zudem auf einen Kampf gegen den echten WBC-Weltmeister Adrian Hernandez hoffen. Mario Rodriguez konnte hingegen zu keinem Zeitpunkt an seine Leistung im ersten Kampf oder an den Sieg gegen Nkosinathi Joyi anknüpfen und fällt nach der zweiten Punktniederlage in Folge in der Halbfliegengewichtsrangliste klar zurück. Sein Kampfrekord, der jedoch schlechter wirkt als er ist, steht nun bei 15(11)-8(1)-4.

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