Narvaez stoppt Hisataka in zehn Runden

In der achten Verteidigung seines WBO-Superfliegengewichtstitels brauchte Omar Andres Narvaez am Samstagabend zehn Runden um seinen Herausforderer zu bezwingen. Der 38-jährige Argentinier dominierte den Japaner Hiroyuki Hisataka jede Sekunde des Kampfes bis der Ringrichter schließlich in der zehnten Runde genug gesehen hatte und das ungleiche Gefecht abbrach.

Zwar begann der Herasuforderer Hisataka etwas aktiver, doch von der ersten Sekunde an tat er sich schwer Treffer zu landen. Narvaez zeigte nicht nur seine übliche Beweglichkeit im Oberkörper, sondern boxte zudem mit einer hohen Deckung, an der die meisten Schläge Hisatakas hängen blieben. Narvaez kam hingegen mit seinen schnelleren und präziseren Händen regelmäßiger durch. Besonders mit der linken Geraden setzte er gleich in der ersten Runde mehrere Treffer. Hisataka begann dementsprechend früh durch den Ring zu zirkeln, während Narvaez die Rolle des Aggressors übernahm, doch der Jab des Japaners war nicht gut genug um den Titelverteidiger effektiv auf Distanz zu halten.

Das Bemühen war Hisataka anfangs keineswegs abzusprechen, da er weiter seine Fäuste viel fliegen ließ, aber einfach nicht die Mittel besaß um dem deutlich talentierteren Narvaez irgendwie gefährlich zu werden. Auf ein paar Sekunden, in denen Hisataka ungefährliche Schläge abfeuerten, von denen selten einer durchkam, folgte stets eine kurze Offensivphase des Weltmeisters, der harte Treffer zum Kopf brachte. Hisataka versuchte nach einer Weile diesen Schlägen dadurch zu entgehen, dass er sich weit nach vorne beugte und sich tief abduckte. Dies hatte jedoch zu Folge, dass er zusätzlich noch häufig von Narvaez am Hinterkopf getroffen wurde, was sowohl an Narvaez Schlagtechnik als auch an Hisatakas Abducken lag.

Schon früh wurde deutlich, dass es hier nur einen Sieger geben würde, zumal der Japaner mit einer KO-Quote um die 30 Prozent wohl kaum in der Lage sein würde mit einem Glückstreffer den zähen Weltmeister zu stoppen. Hisataka wurde zunehmend mehr verprügelt und konnte selber lediglich gelegentliche Nadelstiche setzen. So waren Lichtmomente wie zu Anfang der vierten Runde, als Hisataka Narvaez an die Seile drängte und schnelle Kombinationen abfeuerte, rar gesät. Jede Runde ging an den Titelverteidiger, der zudem immer mehr zum Körper ging und Hisataka langsam zermürbte.

Schon in Runde Sechs wirkte es teilweise so, als könnte der Ringrichter jeden Moment dazwischen springen um den Kampf abzubrechen, doch Hisataka hielt noch ein paar Runden durch und bewies ein gutes Kinn indem er bis zum Abbruch nicht zu Boden ging. In der zehnten Runde hatte der Ringrichter dann schließlich genug gesehen und beendete das Mismatch. Nachdem Hisataka schon in Runde Neun nur noch ganz wenig entgegen zu setzen gehabt hatte, versuchte er sich in der Zehnten fast nur noch auf Schadensbegrenzung zu konzentrieren. Doch Narvaez stellte ihn bald an den Seilen, landete einige harte Kombinationen, die Hisatakas Kopf regelmäßig zurück fliegen ließen, und auf die dieser überhaupt nicht mehr antwortete. Ringrichter Julio Cesar Alvarado ging dazwischen und brach durchaus gerechtfertigt ab.

Es war die achte Titelverteidigung für Omar Narvaez seit dieser 2010 seinen Fliegengewichtstitel aufgab um ins Superfliegengewicht aufzusteigen. Insgesamt war es der vierzigste Sieg des 38-Jährigen, dem weiterhin nur zwei Unentschieden und die einzige Niederlage gegen Nonito Donaire gegenüber stehen. Nichtsdestotrotz sollte Narvaez seine unbestreitbaren Fähigkeiten mal ernsthaft testen indem er seinen Titel gegen gefährlichere Herausforderer testet ehe er sich dem Ruhestand nähert. Denn Hiroyuki Hisataka, dessen Kampfrekord auf 22(10)-11(2)-1 fiel, zeigte außer Kämpferherz wenig, was ihm zu einem WM-Kampf qualifiziert hätte, und kassierte bereits die dritte Niederlage in seinen letzten sechs Kämpfen.

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