Michael Sprott: „Bei mir ist einfach eine Sicherung durchgebrannt“

Michael Sprott ©Sylvana Ambrosanio.
Michael Sprott © Sylvana Ambrosanio.

Der ehemalige EU-Meister Michael Sprott (36-19, 17 K.o.’s) hat sich gegenüber Boxen.de zu dem Eklat im Kampf gegen den Deutschen Edmund Gerber geäußert. Sprott hatte sich beim Kampf in Bamberg eigentlich sehr gut verkauft, ging aber in der vierten Runde schwer zu Boden. Allerdings kam der 37-jährige Brite relativ schnell wieder auf die Beine und schien auch weitermachen zu können, der Referee Gerhard Sigl beendete an dieser Stelle jedoch den Kampf. Sprott rastete danach aus und stieß den Offiziellen mit beiden Fäusten zu Boden. Obwohl Sprott seine Aktion sofort zu bereuen schien, und er sich noch im Ring bei allen Beteiligten entschuldigte, könnte auf den Londoner nun eine Sperre zukommen.

Haben Sie schon etwas vom der britischen oder deutschen Boxkommission gehört?

Nein, ich warte noch darauf, etwas von dem British Boxing Board of Control zu hören.

Viele Zuschauer waren der Meinung, dass etwas verfrüht abgebrochen wurde. Können Sie unseren Lesern erklären, was in der vierten Runde geschehen ist?

Ich habe im Kampf geführt. Am Ende der vierten Runde, ich glaube es waren noch 15 Sekunden übrig, hat er einen linken Haken geschlagen, der auf meine Deckung ging und hat mich dann mit einer Rechten erwischt, die ich nicht gesehen habe. Ich bin zu Boden gegangen und bin vielleicht etwas zu schnell aufgestanden. Ich habe etwas gewackelt und bin in die neutrale Ecke gegangen. Ich habe bei sieben meine Arme in die Luft gestreckt, und er hat den Kampf einfach abgebrochen. Das war zu früh. Normalerweise würde ein Referee deine Arme schütteln, einen Schritt zurückgehen und dich bitten auf ihn zuzugehen, um zu sehen ob man okay ist. Er hat das aber nicht gemacht, sondern hat gleich abgebrochen. Bei mir ist einfach eine Sicherung durchgebrannt, weil ich locker weitermachen konnte. Ich möchte mich aber beim deutschen Publikum und den Offiziellen für meine Aktion entschuldigen.

Glauben Sie, dass der Referee die erstbeste Gelegenheit genutzt hat, um den Kampf zu beenden, weil Sie Gerber in den Runden zuvor einige Probleme bereitet haben?

Ja, auf gewisse Art glaube ich das. Ich habe gedacht, dass man mich unfair behandelt, weil ich so gut geboxt habe. Vielleicht liege ich auch falsch und der Ringrichter hat gedacht, dass es mir nicht gut geht. Ich war aber okay, das hat jeder gesehen. Er hat den Kampf zu früh abgebrochen.

Wenn es Gerber gewesen wäre, der zu Boden gegangen wäre und bei acht seine Arme in die Luft hebt, glauben Sie, dass der Kampf dann abgebrochen worden wäre?

Nein, ich denke, dass der Referee in dem Fall hätte weiterboxen lassen.

Wie geht es jetzt mit Ihrer Karriere weiter?

Ich weiß es nicht. Ich verlange ein Rematch. Ich muss jetzt abwarten, was Sauerland zu dem Rematch sagt. Sie werden sich das Band ansehen und denken – ‚Lasst uns den Kampf noch einmal machen‘.

Leute, die sie kennen, sagen, dass diese Aktion total untypisch für sie war. Glauben Sie, dass sie deswegen mildernde Umstände bekommen werden?

Man muss sich ansehen, wie oft ich schon in Deutschland gekämpft habe. Ich habe schon 18 oder 20 mal hier geboxt, und habe mich dabei immer gut verkauft. Ich habe mich immer gut benommen. So bin ich normalerweise nicht, man muss aber verstehen, dass ich sehr frustriert war. Wenn man nach Deutschland reist und der andere Typ immer nach Punkten gewinnt, wächst in einem die Frustration. Dieses Ereignis hat die Sache dann zum Überlaufen gebracht. Ich bin normalerweise aber ein netter und zurückhaltender Mensch.

Was waren die anderen Kämpfe in Deutschland, wo sie denken, dass Sie unfair behandelt wurden?

Dimitrenko war etwas unfair. Ich denke, dass man nicht gegen Taras Bidenko betrogen hat. Als ich das zweite Mal gegen Timo Hoffmann gekämpft habe. Als ich gegen Wladimir Virchis gekämpft habe usw. Das kommt dann alles zusammen und ist echt frustrierend.

Falls gegen Sie in Deutschland keine Sperre ausgesprochen wird, würden sie dann wieder hierher zurückkommen?

Ja, ich liebe Deutschland. Deutschland ist ein sehr schönes Land, die Leute sind sehr nett. Die Leute im Boxgeschäft sind ebenfalls sehr nett, Sauerland, Universum, K2 und Arena. Ich möchte mich wie gesagt beim Referee und den Leuten entschuldigen, das entspricht nicht meinem Charakter und wird nicht wieder passieren.

© adrivo Sportpresse GmbH

33 Gedanken zu “Michael Sprott: „Bei mir ist einfach eine Sicherung durchgebrannt“

  1. Rematch! Gerhard „Evil“ Sigl gehört wegen Dum.mhei.t und Missachtung eines anständigen und hart fightenden Journeyman lebenslang gesperrt und muss zur Strafe von Dominik „The Heilbronn-Hairy-Hom.obit.ch“ Britsch mit 12 Unzen Handschuhen gefi.ste.t werden, während auf schwäbisch synchronisierte P.orn.os laufen.

  2. Die haben zum guten Sprott gesagt das er den Jungen ein bischen pruefen soll und zum Referee sagten sie er sollte aufpassen das nichts schief geht…das lag also nicht an Sprott….das ist wie beim arbeiten wenn du zum Sekretaer sagst er soll das schreiben…aber er macht das falsch dann liegt das nicht daran das er es nicht verstanden hat….nein das liegt daran das er zu bloed ist den Bleistift anzuspitzen…

  3. Habe die Szene gerade gesehen und ich habe den Eindruck als wenn der Ringrichter Sprott nur schützen wollte ich meine der ist voll mit den Hinterkopf aufgeschlagen und war auf wackeligen Beinen also ist es meiner Meinung nach in Ordung wie der Ringrichter reagiert hat ist einfach nur dumm gelaufen für Sprott nachdem er gut geboxt hatte.

  4. Wenn man nach Deutschland reist und der andere Typ immer nach Punkten gewinnt, wächst in einem die Frustration….

    Welcome in Germany wobei es in den USA auch nicht besser zugeht 😉

    Wie wäre es mit einem WM Kampf für Sprott würde gut in wladis beuteschema passen,,,

  5. Levent aus Rottweil: Wie wäre es mit einem WM Kampf für Sprott würde gut in wladis beuteschema passen,,,

    Ja, und er wäre dann auch der gefährlichste Gegner aller Zeiten. Sprott ist aus England und dunkelhäutig. In der K2-Werbung wäre er dann der Nachfolger von Lennox Lewis.
    Klitschko: „Das wird eine Schlacht“

  6. @Charrs Mudder sagt:
    18. September 2012 um 16:37

    Das ist lustig das das gerade du sagst…denn in wirklichkeit heisse ich norman…hehe

    da kannste mal sehn Die Elite kann man in einem Wort zusammenfassen NORMAN

  7. der charr, marketingtechnisch ist er ja voll auf zack, muss man schon sagen, kaum taucht klitschko zusammen mit seinem werbepartner segmueller in unserer nachbarschaft auf, sofort sc.hies.st auch charr mit einer ganz ähnlichen aktion um die ecke. schaut mal, was ich am wochenende im lokalen anzeigenblatt gefunden habe:

    uploadpie.com/8dqMy

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