Das von der WBC und der WBA bereits unter den ersten 11 geführte Superfedergewichtstalent Diego Magdaleno bestand am Samstagabend seinen bislang größten Härtetest. In Las Vegas schlug der 24-jährige ungeschlagene US-Amerikaner in zehn Runden Alejandro Perez, der zuletzt immerhin Antonio Escalante in einer Runde KO geschlagen hatte. Magdaleno ließ sich in der ersten Runde auf die Bretter schicken, kam aber zurück um nach Punkten zu gewinnen.
Der Favorit Magdaleno verlegte sich anfangs aufs Kontern und war darauf bedacht die Distanz zu bewahren. Nachdem er ein paar gute Hände ins Ziel gebracht hatte, schlug ihn jedoch beinahe aus dem Nichts eine Overhand Right zu Boden, als Magdaleno etwas zu sehr in einen seiner Jabs hinein fiel und für den Konter offen war. Allerdings war Magdaleno nicht wirklich angeschlagen und stand direkt wieder auf. In der zweiten Runde fand Magdaleno dann etwas besser in den Kampf. Mit seinen deutlich schnelleren Händen fand er nun das richtige Timing für seine Konter, während Perez auch leichte Probleme mit Magdalenos Rechtsauslage zu haben schien. Zu allem Überfluss zog der Ringrichter in der zweiten Runde Alejandro Perez zudem noch einen Punkt für einen wiederholten Tiefschlag ab, was etwas streng erschien, da zumindest der erste Schlag eher an der Gürtellinie traf.
Magdaleno hatte jedoch inzwischen seinen Rhythmus gefunden und hielt Perez mit einem guten Jab und exzellenter Beinarbeit auf Distanz. Perez wurde auf seinem Weg nach vorne immer wieder hart abgekontert und ab der dritten Runde klar ausgeboxt. In der vierten Runde zog sich Alejandro Perez durch einen Schlag eine Cutverletzung am rechten Auge zu, welche allerdings keinen größeren Einfluss auf den Rest des Kampfes hatte. In der fünften Runde sah Magdaleno nach einem guten Körpertreffer die Chance gekommen Perez zu stoppen, doch auch wenn sich dieser das erste Mal wirklich an den Seilen stellen ließ, hinterließen einige weitere gute Treffer keine richtige Wirkung beim 25-Jährigen, so dass sich Magdaleno bald darauf wieder etwas mehr zurückzog um Perez aus der Distanz weiter auszuboxen.
Perez war der Wille keineswegs abzusprechen, aber Magdaleno war einfach eine Klasse besser und gewann fast jede Runde durch die klareren und härteren Treffer, meist wenn er Perez Aggressivität gegen ihn nutzte und ihn mit beeindruckendem Auge auskonterte.
Auch als Alejandro Perez in den hinteren Runden eigentlich viel mehr machen musste um noch eine Chance auf den Sieg zu haben, änderte sich nicht viel, und Diego Magdaleno rundete eine sehr gute Vorstellung mit einer guten zehnten und letzten Runde ab, in der er Perez sogar erstmals richtig ins Wackeln brachte. Mit Ausnahme des erlittenen Niederschlags in der ersten Runde hatte Magdaleno sowohl offensiv als auch defensiv überzeugt und einen respektablen Gegner locker kontrolliert. Die Punktrichter sahen das ähnlich und machten ihn mit einem fairen Urteil von 98-90, 99-90 und 98-91 zum Sieger. Für Magdaleno war es der zwanzigste Sieg seiner Profikarriere und gleichzeitig sein bisher bester. Alejandro Perez verzeichnete seine dritte Niederlage.