Kubrat Pulev siegt erwartungsgemäß in Sofia

In seinem 25. Profikampf stieg der Sauerland-Boxer Kubrat Pulev zum ersten mal vor heimischem Publikum in der bulgarische Hauptstadt Sofia in den Ring. Sein Gegner am vergangenen Samstag war der WBC-Ex-Champ Samuel Peter, dessen Prime allerdings bereits mehr als 8 Jahre zurück liegt. Es sollte dabei um den WBA-Inter-Conti gehen. Die WBA hat im Moment keinen richtigen Champ und dieser drittklassige Gürtel wird derzeit herumgereicht wie ein Wanderpokal. Erst im November kämpfte Luiz Ortiz in Monte Carlo gegen Malik Scott darum.

Normalerweise müsste ein Bericht über diesen Kampf damit weiter gehen, dass man sich über Peters Gewicht aufregt und dass dieser Kampf eine Show, wenn nicht gar einen Farce für das bulgarische Publikum war. So oder so ähnlich trifft das auch zu. Doch was sollte man machen. Einerseits wollte man den Bulgaren den Gefallen tun und Pulev endlich als ihren Boxhelden zeigen. Andererseits konnte man auch nicht zulassen, dass Pulev durch einen Kampf gegen einen Top-Gegner seine gegenwärtige Ranglistenpositionen gefährdet. Insofern hat man mit der Wahl von Samuel Peter alles richtig gemacht.

In den ersten 3 Runden dieses Kampfes, die auch die letzten waren, sah man recht deutlich den Klassenunterschied zwischen einem Pulev, der noch etwas erreichen will und einem Peter, der scheinbar nur noch einmal Kasse machen wollte. Dennoch gab es Situationen, wo der Ex-Champ mit verhältnismäßig flinken Konterschlägen zumindest versuchte, Pulev Paroli zu bieten. Doch seine Trefferquote war gering. Keine Gefahr für den „Heimboxer“.

Nach 3 Runden hatte Samuel Peter scheinbar sein Pulver verschossen und er blieb zum Auftakt der 4 Runde in seiner Ecke stehen. Damit wurde dieser Kampf als TKO 3 – Sieg für Pulev gewertet. Die 3 Runden gingen auf allen Punktrichterzetteln an Pulev. Samuel Peter stieg aus, bevor es womöglich peinlich für ihn werden konnte. Er wollte sich nicht weghauen lasssen. Scheinbar erinnerte er sich noch daran, wie sowas weiter geht, wenn er wie im Kampf gegen Vitali Klitschko versucht den Helden zu spielen und nur noch einsteckt. Damals gab er nach 8 Runden mit der Bemerkung „It`s over“ auf. Er spürte, dass ihm die nächsten beiden Runden „das Genick gebrochen“ hätten. Nichts Anderes war in Sofia durch Pulev zu erwarten, der „seinem“ Publikum einen großen Sieg zeigen wollte. Zumindest diesen Triumph hat Peter ihm vermasselt.

Sauerland-Chefcoach Wegner konnte dennoch mit seinem Schützling zufrieden sein. Das bulgarische Publikum war nicht zuletzt auch durch eine gute Undercard zufrieden gestellt. Für das nächste Jahr peilt das Team einen echten WM-Kampf an, wo Pulev garantiert mehr zeigen muss, als bei dieser Show in Sofia. Wie es mit Samuel Peter weiter geht ist ungewiss. An das Aufhören denkt der 36-jährige bestimmt noch nicht. Seine in Sofia verdiente Börse wird selbst in Las Vegas erst einmal für eine Menge Pizza und Burger reichen. Wir werden ihn bestimmt nicht zum letzten Mal als „Edel-Journeyman“ gesehen haben.

Hier der Kampf:

https://youtu.be/a1arvpMo_o8

 

21 Gedanken zu “Kubrat Pulev siegt erwartungsgemäß in Sofia

        1. Ja, gut… eine Ausnahme. Das ändert aber nix am grundsätzlichen Sachverhalt. Das sie Popsängerin und Playboy-Model ist und wohl auch richtiges Geld verdient, ändert nix.

          Wer sich an die Zeit vor der Währungsunion und Wiedervereinigung in Deutschland erinnern kann, weis was ich meine.

    1. Ihr gönnt aber einem Menschen aber auch nicht das Schwarze unter den Fingernägeln, wie? Kubrat ist doch ein total netter Kerl, der hart trainiert, keine Ausreden kennt, gut deutsch spricht und es nicht nötig hat, als „Kurt Pullmann“ oder so auf ein paar zusätzliche Marketing-Euros zu schielen. Warum in drei Teufels Namen soll er keine hübsche Frau haben?

      Auch wenn es vielleicht nicht ganz zum WM reicht, unterhalb der AJ/Klinschmann/Wilder-Monster-HW-Klasse hat er noch alle Möglichkeiten: Ortiz, Haye oder Parker wären toughe Kämpfe. Ich würde zwar die drei jeweils favorisieren, aber sie müssten für ihre Siege schwer arbeiten und würden Substanz lassen.

    1. Er ist bei der IBF am höchsten im Ranking. #1 ist nicht besetzt, #2 ist Pulev. Joshua könnte eine freiwillige gegen ihn machen oder IBF macht einen Eliminatorkampf, wenn es eine Pflichtverteidigung werden soll. …. #3 ist David Haye …. hüstel …

      Erst mal muss AJ am. 10. gegen Molina kämpfen. Danach ist Jahresende. Und dann: Neues Jahr, neues Glück.

      1. @ reineckefuchs

        Ja ich weiß das Pulev bei der IBF auf 2 steht, aber wenn er WM werden will sind die Chancen bei der WBA viel größer, er könnte um den regulären WBA-WM-Titel boxen gegen wen auch immer!
        Sauerland wird es schon zu richten wissen!

        Abgesehen davon hoffe ich das der Kampf Joshua vs Klitschko zustande kommt und egal wer da gewinnt, da wäre für Pulev nur ne fette Börse drin, mehr aber auch nicht!

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