Koki Eto entthront Kompayak Porpramook überraschend in absoluter Ringschlacht

In einer atemberaubenden Schlacht, von der man seine Augen keine Sekunde abwenden konnte, nahm der Japaner Koki Eto am Donnerstag dem Thailänder Kompayak Porpramook dessen Interimstitel der WBA im Fliegengewicht ab. Beide Boxer gingen ein unglaubliches Tempo, doch Eto hatte mehr Erfolg in der zweiten Hälfte des Kampfes und besiegelte mit einem späten Niederschlag in den letzten Sekunden einen verdienten Punktsieg.

Kompayak ging vom ersten Moment an nach vorne und versuchte in die Halbdistanz zu gelangen, während Eto den Rückwärtsgang antrat und immer wieder seinen Jab heraus streckte. Es war jedoch der verteidigende Weltmeister aus Thailand, der die ersten guten Treffer setzen konnte und mit rechten Geraden zum Kopf Erfolg hatte. Doch auch Eto kam in der ersten Runde mit ein paar guten rechten Aufwärtshaken durch, die Kompayak beim Weg nach innen abfingen. Nach dem dritten Aufwärtshaken war Kompayak sogar angeschlagen und taumelte rückwärts. Eto setzte nach und stellte den Weltmeister an den Seilen, wo dieser schließlich zu Boden ging. Obwohl zuvor ein linker Haken landete wertete der Ringrichter es jedoch als einen Ausrutscher und zählte Kompayak nicht an.

Das Tempo blieb auch vom ersten Moment der nächsten Runde an trotz der Hitze Bangkoks hoch. Kompayak stürmte weiter nach vorne, Eto versuchte ihn mit harten Treffern davon abzuhalten. Schon bald entwickelte es sich zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem Eto mit dem Aufwärtshaken eine gute Waffe gefunden hatte. Beide Boxer zeigten eine schwache Defensive, so dass die Mehrzahl der Schläge durch kam und im Sekundentakt harte Treffer auf beiden Seiten einschlugen. Auch in der dritten Runde blieb es atemberaubend. Die beiden gönnten sich nicht die kleinste Auszeit und prügelten weiter aufeinander ein. Kompayak schien dem Kampf jedoch nun langsam etwas mehr seinen Stempel aufzudrücken, da er etwas öfters die besseren Treffer in den Schlagabtauschen unterbrachte und sowohl mit der rechten Geraden zum Kopf als auch mit etlichen Körpertreffern durchkam.

Zu Beginn von Runde Vier zirkelte Eto wieder mehr und hielt die Distanz besser, so dass er Kompayak mit dem Jab bearbeiten konnte. Der Thailänder tat sich etwas schwer in die Halbdistanz zu kommen, doch sobald es ihm dann doch gelang, landete er harte Treffer, die Eto durch schüttelten. Kompayak machte keinen besonders guten Job den Ring abzuschneiden und folgte auch in der Fünften Eto mehr durch den Ring. Aus der Distanz war der Japaner weiterhin besser, und nur wenn er sich stellen ließ hatte er Probleme mit dem unermüdlichen Druck des Thailänders. In Etos Schlägen schien in der sechsten Runde langsam nicht mehr so viel Power zu stecken wie noch zuvor, und Kompayak marschierte durch sie etwas problemloser durch. Nichtsdestotrotz blieb der japanische Herausforderer gut im Kampf, da er auch in der Halbdistanz die Schlacht annahm und mit hoher Workrate und Schlägen aus verschiedensten Winkeln dagegen hielt.

Eto blieb tatsächlich aktiver und ließ die Schläge nur so auf Kompayak einhageln. Dieser konzentrierte sich in der Siebten und Achten fast ausschließlich auf die Arbeit zum Körper. Nachdem die Übertragung der neunten Runde vom thailändischen Fernsehen für eine Parade unterbrochen wurde, bestimmte Eto in der Zehnten weiter das Geschehen und zog langsam nach Punkten davon. Erst in der Schlussphase der Runde kam Kompayak Porpramook noch einmal stark auf.

Doch der Weltmeister brauchte nun eine klare Steigerung in den letzten beiden Runden um seinen Titel noch zu behalten. Eto wirkte jedoch mindestens eben so frisch wie der Thailänder und hielt das Tempo weiterhin hoch. Auch Kompayaks Schläge wirkten nun ein wenig geschoben, so dass man nicht das Gefühl hatte er könnte Eto noch wirklich wehtun. Vielmehr war es Eto der in einer wilden zwölften Runde auf den KO ging und den Weltmeister vor sich her in die Seile trieb. Kompayak schien kurz davor zu stehen zu Boden zu gehen, doch fing sich plötzlich und begann zurück zu feuern. Der Kampf endete wie er begonnen hatte mit einem Wahnsinnstempo, und kurz vor Schluss ging Kompayak dann tatsächlich noch einmal nach etlichen Treffern zu Boden. Dieses Mal zählte der Ringrichter ihn auch an, so dass der Außenseiter und Herausforderer Koki Eto über die zwölf Runden genug gemacht zu haben schien um als Sieger den Ring zu verlassen. So sahen es dann auch die Punktrichter, die ihn knapp aber einstimmig mit 114-113, 114-113 und 116-111 zum Sieger erklärten.

Damit sicherte sich Koki Eto seine erste Version eines WM-Titels. Der 25-Jährige verbesserte seinen Kampfrekord auf 14(10)-2(0)-1, während Kompayak Porpramook auf 50(35)-5(3) zurück fiel. Der 31-jährige Thailänder verlor damit zudem zum zweiten Mal einen WM-Titel. Zuvor hatte er letztes Jahr seinen WBC-Halbfliegengewichtstitel im Rückkampf mit Adrian Hernandez verloren. Eto schrieb außerdem mit dem Sieg Geschichte und konnte als allererster japanischer Boxer einen WM-Kampf in Thailand gewinnen.

10 Gedanken zu “Koki Eto entthront Kompayak Porpramook überraschend in absoluter Ringschlacht

  1. Schade, dass diese interessanten Gewichtsklassen vom Weltergewicht abwärts gerade in Mitteleuropa so wenig Beachtung finden.
    Hoffentlich gibt´s für SES eine Möglichkeit, den ersteigerten IBF-WM-Kampf im Fliegengewicht von Mthalane und Olteanu live im TV zu zeigen. Ich hoffe, dass dann einige auf den Geschmack kämen und sich nicht ständig alles um Klitschko, Haye, Abraham, Sturm & Co. drehen würde.

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