Knapper Punktsieg für Ilunga Makabu über Dmytro Kucher

Der vakante Silbertitel der WBC im Cruisergewicht stand am Samstagabend auf dem Spiel, als in Monte Carlo der ungeschlagene Ukrainer Dmytro Kucher auf den Kongolesen Ilunga Makabu traf. Dabei setzte sich Makabu etwas überraschend in einem sehr unterhaltsamen Kampf durch. Vor allem in den mittleren Runden sicherte sich der 25-Jährige mit seinen härteren Treffern genug Runden um knapp, aber verdient nach Punkten zu gewinnen.

Dmytro Kucher legte stark los und arbeitete von Anfang an sehr gut zum Körper von Makabu. Der Kongolese, der aus der Rechtsauslage boxte, hielt seine Deckung sehr hoch, und ließ so viel Raum für den Ukrainer um zum Körper zu gehen. Offensiv kam in der ersten Runde von Makabu noch nicht all zu viel bis er in den letzten Sekunden ein wenig aufdrehte und harte Schläge mit seinem Jab vorbereitete. Nichtsdestotrotz marschierte er die meiste Zeit über nach vorne und übte Druck auf Kucher aus, der jedoch seine Fähigkeiten als Konterboxer demonstrierte.

Kucher blieb der konstantere Boxer, doch Makabu war stets gefährlich, wenn er plötzlich aggressiver und aktiver wurde. Sobald er die Distanz ein wenig überbrücken konnte und in Kombinationen schlug, bereitete er Kucher durchaus Probleme, und so sicherte er sich auch die dritte Runde, in der er in der zweiten Hälfte öfter den Schlagabtausch suchte. Auch Makabu ging nun häufiger zum Körper und sorgte generell dafür, dass der Kampf nun an Spannung und Action aufnahm. Immer wieder kam der Kongolese mit seiner linken Geraden durch, für die Kucher noch kein Gegenmittel zu finden schien, doch auch der Ukrainer landete immer wieder starke Kombinationen, die das Publikum mit Applaus bedachte.

Das Open Scoring der WBC offenbarte nach vier Runden dann auch einen sehr ausgeglichenen Zwischenstand mit einem 39-37 für Kucher, einem 38-38 Unentschieden sowie einem 39-38 für Makabu. In der fünften Runde hatten erneut beide Boxer einige gute Aktionen, und Kucher schien stets in der ersten Hälfte mehr zu machen, während Makabu in der zweiten Hälfte stärker aufkam. Das Momentum verlagerte sich jedoch langsam aber sicher zu Ilunga Makabu, der vor allem deutlich härter zu schlagen schien und die sechste Runde für sich entschied. Direkt in der nächsten Runde gönnte sich der 25-Jährige jedoch wieder lange eine Auszeit, doch anscheinend nur um in den letzten Sekunden zu einem starken Schlussspurt anzusetzen, in dem er Kucher vor allem mit einem guten Aufwärtshaken durch schüttelte. Um die Runde zu stehlen reichte das aber nicht mehr.

Makabu drehte in der Achten wieder auf und landete stark zum Kopf. Kucher fing an aus der Nase zu bluten und schien nach einigen harten Linken kurz zu wackeln. Mit seinem linken Aufwärtshaken hatte er zudem eine Waffe gefunden, mit der er beinahe jedes Mal durchkam. Inzwischen hatten die Punktrichter den aus Südafrika boxenden Kongolesen auch mit 77-75, 77-75 und 78-75 vorne. Bursak war nicht in der Lage seine Deckungslücken zu schließen und fiel so kontinuierlich weiter nach Punkten zurück. Zwar demonstrierte er ein starkes Kinn, doch die Linken, die mit zu großer Regelmäßigkeit an seinem Kopf einschlugen, sammelten Punkte für Makabu.

Erst in der Zehnten konnte Kucher wieder eine Runde für sich entscheiden, und mit einer ordentlichen Elften hielt er sich die Chancen noch einmal offen vielleicht doch einer Niederlage zu entrinnen. Makabu hielt sich in der Zwölften erst einmal zurück und ließ Kucher attackieren. Er verlegte sich aufs Kontern, doch Kucher war konstanter und konnte sich so noch einmal die Runde sichern. Am Ende lieferten sich beide Boxer noch einmal einen offenen Schlagabtausch ehe zum ersten Mal in Makabus Karriere der Schlussgong erklang.

Die Punktrichter erklärten schließlich mit 114-114, 115-113, 115-114 Ilunga Makabu zum Sieger per Mehrheitsentscheidung. Der Kongolese feierte damit seinen vierzehnten Profisieg. Zuvor waren ihm dreizehn KO-Siege in Folge gelungen, nachdem er sein Profidebüt per KO verloren hatte. Gleichzeitig fügte er Dmytro Kucher seine erste Profiniederlage zu. Der 28-jährige Ukrainer verschlechterte seinen Kampfrekord auf 21(15)-1(0).

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