Keith Thurman besteht Test gegen Jan Zaveck

In einem Weltergewichtseliminator der WBO feierte Keith Thurman am Samstagabend in New York seinen bislang besten Sieg. Der ungeschlagene 24-Jährige besiegte den ehemaligen IBF-Weltmeister Jan Zaveck in zwölf Runden klar nach Punkten. Dabei zeigte er eine ordentliche, wenn auch nicht spektakuläre Leistung.

Thurman demonstrierte direkt seine schnellen Hände und landete ein paar Jabs und eine rechte Gerade, während Zaveck vorsichtig zu Werke ging und sich neben seiner Doppeldeckung hauptsächlich auf den Jab beschränkte. Als Thurman zwischenzeitlich aber zu offen attackierte, konterte Zaveck mit einer guten rechten Geraden zum Kopf ehe Thurman spät in der Runde sich mit einem guten linken Haken revanchierte. Keith Thurman blieb auch in der folgenden zweiten Runde deutlich aktiver. Zaveck versuchte es hingegen Thurman schwer zu machen indem er mehr Druck ausübte, doch Thurman bewegte sich gut und konterte mit seinen schnellen Händen präzise.

Auch investierte Thurman nun in der dritten Runde mehr zum Körper, während von Zaveck einfach zu wenig zurück kam um die Runden eng zu gestalten. In Durchgang Vier kam er zudem vermehrt mit dem linken Haken zum Kopf durch, doch Zaveck nahm diese Treffer noch gut ohne sich wirklich beeindruckt zu zeigen. Erst ein linker Haken zwanzig Sekunden vor Ende der Vierten rüttelte den Slowenen ein wenig durch. Zaveck ging nun weniger selber nach vorne und wirkte zunehmend zermürbt von den vielen harten Treffer, die Thurman landen konnte.

Doch in der sechsten Runde fand Zaveck plötzlich besser in den Kampf, als er seine kurzen rechten und linken Haken besser timte und Thurman damit auf einmal immer wieder traf. Der US-Amerikaner schien sich unterdessen über weite Strecken der Runde eine kleine Auszeit zu nehmen, so dass Zaveck sich möglicherweise seine erste Runde sichern konnte. Auch die siebte Runde konnte der Slowene mit dem ersten guten Treffer, einer harten Rechten, eröffnen, doch Thurman genoss den Rest der Runde wieder mehr Erfolg mit präzisen Treffern zu Kopf und Körper. Nichtsdestotrotz hatte Keith Thurman im Laufe des Kampfes sichtbar ein wenig nachgelassen und ging jetzt ein etwas langsameres Tempo.

Als Jan Zaveck in der achten Runde zum vierten Mal im Kampf der Mundschutz heraus fiel, drohte der Ringrichter ihm damit beim nächsten Mal einen Punkt abzuziehen. Gleichzeitig erwischte Zaveck wieder eine ordentliche Runde und durfte trotz deutlichem Punkterückstands zumindest deshalb positiv auf die nächsten Runden blicken, weil Thurman nun zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Kampf in die neunte Runde musste. Doch Thurman, der sich einem zunehmend körperlicher werdenden Kampf ausgesetzt sah, zeigte sich immer noch in guter Verfassung und blieb trotz etwas niedrigerer Workrate überlegen. Mit einem starken linken Aufwärtshaken brachte er Zaveck in Runde Neun zudem seit langem mal wieder ins Wackeln.

Zaveck musste jetzt langsam dem Tempo Tribut zollen und erlebte eine desaströse letzte Minute der zehnten Runde, in der Thurman die dominanteste Phase bis dahin hatte. Nach einer rechten Geraden wackelte Zaveck bereits ein wenig, und Thurman setzte nach und landete in 30 Sekunden rund ein Dutzend harter Treffer zum Kopf. Zaveck schien kurz davor zu sein runter zu gehen, doch der Rundengong kam noch rechtzeitig für ihn. Doch während es da noch so aussah, als könne Thurman den Abbruch bald erzwingen, ging der 24-jährige US-Amerikaner in der elften und zwölften Runde wieder ein etwas niedrigeres Tempo und ließ Zaveck so vom Haken.

Nachdem der Schlussgong erklungen war addierten die Punktrichter ihre Scores, und das Urteil wurde mit einem auch in der Höhe durchaus nachvollziehbaren einstimmigen 120-108 für Keith Thurman verkündet. Damit verbesserte er sich auf zwanzig Siege in ebenso vielen Kämpfen, musste dabei aber erst zum zweiten Mal über die Punkte gehen. Des Weiteren darf er sich nun Hoffnungen auf einen WBO-Titelkampf gegen den derzeitigen Weltmeister Timothy Bradley machen. Jan Zaveck hingegen verlor zum dritten Mal in seiner Karriere, verkaufte sich aber ordentlich gegen seinen zwölf Jahre jüngeren Kontrahenten.

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