Mehr als neun Jahre nach ihrem zweiten Aufeinandertreffen gelang Kaizer Mabuza im dritten Kampf der erste Sieg über seinen südafrikanischen Landsmann Isaac Hlatshwayo. Der ehemalige IBO-Halbweltergewichtsweltmeister dominierte den früheren IBF-Weltergewichtschamp anfangs ehe es etwas ausgeglichener wurde und gewann schließlich verdient nach Punkten. Dabei machten vor allem sein aggressiver Boxstil und seine deutlich härteren Treffer den Unterschied.
Hlatshwayo begann mit einem guten Jab, der gleich in den ersten Sekunden mehrfach Mabuza am Kopf traf. Dieser übte jedoch viel mehr Druck aus und arbeitete in der Halbdistanz gut zum Körper. Zudem landete er die deutlich härteren Treffer, und da Hlatshwayo in der zweiten Hälfte der ersten Runde nachließ, sicherte sich Mabuza Runde Eins. Auch in der zweiten Runde schien es so, als könnte sich Hlatshwayo keinen Respekt bei Mabuza verschaffen, da dieser problemlos die Distanz verkürzte, auch wenn auf dem Weg der eine oder andere Jab einschlug, denn Hlatshwayos Schlagkraft schien Mabuza keinerlei Probleme zu bereiten. Hingegen war hinter jedem von Mabuzas Schlägen die Intention zu erkennen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Am Anfang der dritten Runde variierte Hlatshwayo endlich seine Offensive etwas und feuerte einige rechte Geraden, linken Haken und Körperschläge ab, doch auch diesen fehlte die Power komplett, so dass Mabuza bald darauf wieder die Kontrolle übernahm und Hlatshwayo mit harten Treffern vor sich her trieb. Immer wieder kam er nun vor allem mit dem rechten Aufwärtshaken durch. Das Schema setzte sich fort und schon jetzt schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Mabuza Hlatshwayo zermürbt haben würde oder wann dessen Ecke den Kampf stoppen würde.
Hlatshwayo wurde jedoch nun zumindest ein wenig besser und gestaltete die Runden etwas enger. Während er etwas aktiver wurde und zudem einen defensiven Rhythmus fand, wirkte Mabuza gleichzeitig zunehmend lustloser und attackierte mechanischer und einfallsloser. Hlatshwayo begann vor allem die Runden immer ordentlich, da er früh seinen Jab gut einsetzte und mit diesem auch regelmäßig durch kam. Doch je weiter die Runde fortschritt, desto erschöpfter wirkte Hlatshwayo stets, so dass Mabuza in der letzte Minute stets aufkam und die härteren Treffer landete.
Nichtsdestotrotz schien es durchaus möglich, dass Hlatshwayo inzwischen die eine oder andere Runde gestohlen hatte, als es in die achte und letzte Runde ging. Mabuza wollte es noch einmal so richtig wissen und begann die letzte Runde enorm stark. Er sprang seinen Gegner förmlich an und bearbeitete ihn mit brutalen Körperhaken ehe beide ineinander und in der Folge zu Boden fielen. Mabuza blieb weiter überlegen und setzte gute Treffer zum Kopf und zum Körper, während von Hlatshwayo bis zum Schluss so gut wie nichts mehr kam. Daraufhin wurde das Urteil verkündete, das mit 78-74, 79-73 und 78-74 Kaizer Mabuza zum Sieger kürte.
Für Kaizer Mabuza war es der erste Erfolg gegen Hlatshwayo, nachdem diese vor dreizehn Jahren in ihrem jeweiligen Profidebüt aufeinander getroffen waren, welches Hlatshwayo durch Erstrunden-KO gewonnen hatte, und drei Jahre später noch einmal um den südafrikanischen Leichtgewichtstitel geboxt hatten, als Hlatshwayo nach Punkten siegte. Seitdem waren beide Boxer zu erweiterten Weltklasseleuten gereift, doch für Isaac Hlatshwayo, der eine sehr uninspirierte Leistung ablieferte, scheint mit 35 Jahren nach nun vier Niederlagen in Folge das Karriereende nahe zu sein. Der 33-jährige Kaizer Mabuza, der seinen Kampfrekord durch den Sieg auf 25 Siege bei neun Niederlagen und drei Unentschieden verbesserte, dürfte hingegen noch für ein paar Kämpfe auf ordentlichem Niveau gut genug sein.
Schade, mit etwas mehr Variabilität hätte Mabuza auch vorzeitig gewinnen können. War trotzdem kein schlechter Kampf, auch wenn der Siegeswille bei Hlatshwayo nur sporadisch zu erkennen war. Er sollte seine Karriere langsam besser beenden.