Gegen seinen bisher besten Gegner gewann der 24-jährige Brite John O’Donnell am Freitagabend relativ problemlos. Den zehn Jahre älteren US-Amerikaner Terrance Cauthen bezwang er in London nach 12 Runden nach Punkten. Cauthen bewies dabei sogar, dass er der etwas bessere Boxer und zudem schneller als O’Donnell ist, doch die höhere Workrate und die Aggressivität des Iren gewannen ihn den Kampf im Endeffekt recht deutlich.
O’Donnell begann mit einer guten ersten Runde, in der er vor allem einige gute rechte Haken zum Körper landen konnte. Im Kampf zweier Rechtsausleger war der Heimboxer O’Donnell konstant der aggressivere Mann, und Terrance Cauthen bewegte sich fast ausschließlich rückwärts und seitwärts und versuchte O’Donnell auszukontern. Das gelang ihm jedoch erst ab der zweiten Runde einigermaßen. O’Donnel vernachlässigte seine Körperarbeit zunehmend und Cauthen gelang es immer häufiger gute Kombinationen ins Ziel zu bringen und mit dem rechten Haken seine beste Waffe auszuspielen. O’Donnell war jedoch aktiver und hatte auch einige gute Aktionen, so dass die zweite, dritte und vierte Runde jeweils eng waren.
Cauthen, der mit 34 Jahren nicht das Tempo seines frischeren Gegners mitgehen konnte und diesen oft hielt, hatte in der sechsten Runde seine beste Runde im ganzen Kampf. Besonders seine schnelleren Hände machten dort den Unterschied, doch es sollte beinahe schon ein letztes Aufbäumen sein. Denn in der Folgezeit wurde Terrance Cauthen immer passiver und O’Donnell konnte sich die Runden problemlos durch seine höhere Aktivität und seine Aggressivität sichern. Zwar war der erfahrene Cauthen boxerisch gut genug um zu keiner Zeit Gefahr zu laufen von O’Donnell gestoppt zu werden, doch schon einige Runden vor Schluss half ihm wohl nur noch ein KO um den Kampf für sich entscheiden zu können. Dieser war bei Cauthens kaum vorhandener Schlagkraft jedoch so gut wie auszuschließen, und beide Boxer boxten ihren Stiefel bis zum Schlussgong herunter.
Der Sieger stand mit John O’Donnell fest und der Ringrichter lieferte ein ordentliches Urteil von 118-112 zugunsten des Iren ab, der damit seinen vierundzwanzigsten Profisieg einstrich. Seine einzige Niederlage kam vor über zwei Jahren, als er in Las Vegas gegen den Journeyman Christian Solano durch KO in der zweiten Runde verlor.