John Molina schockt Mickey Bey spät

Nach Punkten deutlich zurückliegend gelang dem 30-jährigen Leichtgewichtler John Molina im Duell zwischen purem Puncher gegen puren Boxer am Freitagabend in Las Vegas ein dramatischer KO-Sieg in der letzten Minute über Mickey Bey. Der zuvor ungeschlagene Bey dominierte den kompletten Kampf mit seinen schnellen Händen, doch John Molinas Schlagkraft war im Endeffekt in der zehnten Runde zu viel für den 30-jährigen US-Amerikaner, dessen Karriere durch die Niederlage einen herben Dämpfer hinnehmen musste.

Vom ersten Gong weg bestimmte Mickey Bey das Geschehen. Er behauptete die Ringmitte und hielt John Molina mit der Hilfe seines starken Jabs auf Distanz. Molina hingegen begann sehr langsam, feuerte erst einmal kaum Schläge ab und kam, wenn er es doch tat, nicht durch. So landete er in der ersten Runde nicht einzigen Treffer. Bey erwies sich auch weiterhin als viel zu schnell und nutzte seine schnellen Hände und Füße clever um Molina problemlos auszupunkten. Zwar wurde Molina jetzt in der zweiten Runde etwas aktiver, doch er traf weiterhin fast nur leere Luft, da seine Schläge zu langsam und zu weit waren.

In Runde Drei kam Molina das erste Mal gut durch, als er unter anderem einen harten linken Haken landen konnte. Bey ließ sich in dieser Runde etwas öfter an den Seilen stellen, doch landete insgesamt weiterhin deutlich mehr Treffer und arbeitete jetzt auch gut zum Körper. Der Jab blieb Beys wichtigste Waffe, als er mit ihm auch in den folgenden Runden Molinas konstanten Druck zu vermindern suchte. Während Molina in der vierten Runde noch gute Argumente auf seiner Seite hatte zum ersten Mal eine Runde gewonnen zu haben, gewann Bey die folgenden Runden wieder deutlich mit knackigen Kombinationen und mehr Beweglichkeit.

Molinas unermüdlicher Druck ließ trotz Beys boxerischer Dominanz jedoch nie den Eindruck aufkommen, dass der Kampf bereits gelaufen sei. Es war deutlich, dass es nur eines Volltreffers von Molina bedurfte um den Kampf zu drehen, und Molinas rechte Gerade verpasste Beys Kinn zunehmend knapper. Und so kam es dann auch schließlich in der zehnten und letzten Runde dazu, dass Molina diesen einen Volltreffer landen konnte. Nachdem Bey früh in der Runde Molina mit harten Körpertreffern zurück trieb und selber auf einen KO zu gehen schien, änderte sich alles 80 Sekunden vor Ende. Bey war immer noch im Vorwärtsgang und kam in den Infight. Molina lehnte sich zurück und landete einen harten kurzen linken Haken, der Bey schwer angeschlagen hinterließ. Bey taumelte in die Seile, wo Molina wild auf ihn einprügelte. Zwar versuchte Bey in den Clinch zu gehen, doch er konnte sich nicht wirklich festhalten. Bey stolperte kurz durch den Ring und erneut in die Seile, wo Molina ein paar weitere harte Treffer landen konnte bevor der Ringrichter dazwischen sprang und den Kampf 59 Sekunden vor Ende abbrach. Die Punktestände zum Zeitpunkt des Abbruchs waren 90-81, 89-82 und 88-83 für Mickey Bey.

John Molina hatte zuvor zwei seiner letzten drei Kämpfe verloren, als Antonio DeMarco ihn in einer Runde gestoppt hatte und Dannie Williams ihn knapp ausgepunktet hatte, doch durch den Sieg verbesserte er seinen Kampfrekord auf 26 Siege (21 KOs) und 3 Niederlagen. Zudem brachte er sich wieder ins Gespräch um eine potenzielle zweite Chance auf einen WM-Titel. Mickey Bey hingegen warf die unerwartete Niederalge weit zurück. Es war seine erste Niederlage im einundzwanzigsten Profikampf, und mit 30 Jahren wird er es nun eilig haben wieder in die Erfolgsspur zu kommen, zumal Molina sein bis dato mit Abstand bester Gegner war und er somit nun weiter auf einen aussagekräftigen Sieg wartet.

5 Gedanken zu “John Molina schockt Mickey Bey spät

  1. @Mayweather: Ärgert mich auch maßlos, das wäre vermeidbar gewesen.

    Bey hat in der letzten Runde viel zu offen und überheblich geboxt. Nur weil er bei Mayweather unter Vertrag ist, sollte er nicht gleich dessen übergroßes Ego übernehmen. Vor allem, wenn er nicht seine Reflexe hat und so stümperhaft in einen Schlag reinrennt…

Schreibe einen Kommentar