Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Amateurboxer der 1960er Jahre, der polnische Halbweltergewichtler Jerzy Kulej, ist nach einer Meldung der polnischen Nachrichtenagentur PAP tot. Der am 19. Oktober 1940 im schlesischen Czestochowa geborene Pole war zweifacher Olympiasieger im Halbweltergewicht und in dieser Gewichtsklasse auch zweifacher Europameister.
Bei den Spielen in Tokio 1964 schlug er in den Vorrunden Roberto Amaya aus Argentinien und den Briten Richard McTaggart. Im Viertelfinale des Turniers besiegte er klar Josif Mihalic aus Rumänien und im Halbfinale Eddie Blay aus Ghana. Das Finale gegen Evgeni Frolov aus der Sowjetunion gewann er überlegen nach Punkten.
Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen in Mexiko, besiegte er im Viertelfinale nur knapp den DDR-Boxer Peter Tiepold. Im Halbfinale des Turniers triumphierte er klar über den Finnen Arto Nisson. Den zweiten Olympiasieg holte er durch einen zwar knappen, aber verdienten Sieg über den Kubaner Enrique Requeiferos.
1963 in Moskau und 1965 in Berlin erkämpfte er sich jeweils den europäischen Titel im Halbweltergewicht. Zwei Jahre später, bei den Europameisterschaften 1967 in Rom, holte er sich die Silbermedaille.
Nach seiner Boxkarriere wurde er in den Jahren 2001 bis 2005 für die Sozialdemokratische Partei Polens ins polnische Parlament gewählt. Später war er auch als Kommentator von Boxereignissen in polnischen Fernsehsendern zu sehen.
Jerzy Kulej verstarb am 13. Juli 2012. Er wurde 71 Jahre alt.
RIP
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