Ist Huck vs Joyce vom Tisch?

Ist Huck vs Joyce vom Tisch?

Fast kann man wohl davon ausgehen. Nachdem der ‚Käpt`n‘ vor einigen Tagen berichtete, er habe sich die Hand gebrochen und könne deswegen nicht zum Kampf gegen den in bislang zehn Fights ungeschlagenen Briten Joe Joyce antreten, wird es immer unwahrscheinlicher, dass der Kampf gegen Joyce zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.

Kenan Hukic, der als Manager die Interessen seines Bruders vertritt, hatte angekündigt, dass er darüber mit dem Lager von Joyce und der European Boxing Union verhandeln wolle. Ob Manager und Promoter des britischen Boxers sich darauf einlassen, ist allerdings fraglich. Wenn man möchte, könnte man den Post von Joyce-Manager Sam Jones sogar so interpretieren, als ob er davon ausgeht, dass die Verletzung nur „vorgeschoben“ ist:

„Huck wollte sein Weihnachtsessen nicht verpassen, oder? Es ist alles gut, wie es ist. Joe ist extrem gut drauf, er wird eine Woche frei haben und Weihnachten genießen. Dann verspreche ich euch allen ein GROSSES 2020. Zweifler werden zu Anhängern!“

Das wird möglicherweise aber nicht beim Kampf des 34-jährigen ‚Juggernauten‘ gegen Marco Huck passieren. Der hatte zwar – nachdem er seine Verletzung publik machte – auch wohlwollende Genesungswünsche bekommen, aber nicht alle waren geneigt, Huck eine Verletzung „abzukaufen“:

„Vermutlich sind nicht genug Karten verkauft, sodass befürchtet wird, herbe finanzielle Verluste erleiden. Verletzung hört sich besser an.“, „Vom Training kann das nicht kommen,  so wie der in Form war. Am Kühlschrank eingeklemmt?“ oder „Vermutlich wurde ihm geraten, den Kampf später zu machen. In seinem letzten Trainingsvideo sah er alles andere als durchtrainiert aus.“ lautete die Online-Leserresonanz.

Ungeachtet dessen steht für Joyce ein anderer Kampf im Raum, lohnender und prestigeträchtiger. Frank Warren, der nicht nur Joyce, sondern auch Senkrechtstarter Daniel ‚Dynamite‘ Dubois promotet, hat vor kurzem erklärt, er wäre daran interessiert, Dubois im Frühjahr 2020 gegen Joe Joyce antreten zu lassen. Im April könnte dieser Kampf kommen. Ein rein britisches Duell. Auf der Insel ein Kassenschlager und sicher lukrativer als ein Fight gegen den im Schwergewicht eher ungeprüften Marco Huck in Deutschland.

Dubois trägt den WBC-Silverbelt, im Falle eines Sieges über den 22-jährigen – unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich auszuschließen –  könnte sich Joyce Hoffnungen auf einen Weltmeisterschaftskampf machen. Auch Tyson Fury hat sich für einen Kampf zwischen Joe Joyce und Daniel Dubois stark gemacht.

 

“I just heard that Joe Joyce’s fight is off with Marco Huck for the European title. So maybe Joyce can fight Dubois for the European title. That’s be a fantastic match-up. A great one.”

„Ich habe gerade gehört, dass der Kampf zwischen Joe Joyce und Marco Huck um den Europameistertitel abgesagt ist. Vielleicht kann Joyce gegen Dubois um den Europameistertitel kämpfen. Das wäre ein fantastischer Kampf. Ein großartiger.“

 

 

 

 

Während auf der Internetseite der EBU der Kampf zwischen Huck und Joyce unverändert immer noch am 11. Januar stattfindet, hat Joyce sich kurz vor Weihnachten das letzte Mal zum Thema zu Wort gemeldet:

 

„Leider hat sich Huck von unserem Kampf am 11. Januar zurückgezogen. Schade, denn ich habe im Camp hart gearbeitet und den Europameistertitel im Visier gehabt. Ich werde mich nächste Woche mit meinem Team zusammensetzen, um meine Optionen zu bewerten. Fürs Erste werde ich Weihnachten und Neujahr genießen.“

Dass die EBU tatsächlich einen Kampf zwischen Joyce und Dubois um den vakanten  Titel anberaumt, ist äußerst unwahrscheinlich. Dass Jocye zu einem späteren Termin gegen Huck antritt, allerdings auch. Man darf also gespannt sein.

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