Ioka gewinnt WBC-Titel in siebtem Profikampf – KO in Runde 5 gegen Sithsamerchai

Der 21-jährige japanische Minimumgewichtler Kazuto Ioka hat am Freitag in Japan in seinem erst siebten Profikampf den WBC-Titel vom langjährigen Titelträger Oleydong Sithsamerchai gewonnen. Er schlug den zuvor ungeschlagenen Thailänder in der fünften Runde KO und stellte damit einen japanischen Rekord auf. Mit 7 Profikämpfen ist Kazuto Ioka nun der Japaner, der mit den wenigsten Kämpfen einen WM-Titel gewann. Den frühere WBC-Bantamgewichtstitelträger Joichiro Tatsuyoshi sowie der frühere WBA-Superfliegengewichtstitelträger Nobuo Nashiro hatten jeweils acht Profikämpfe gebraucht.

Ioka erwischte direkt keine schlechte erste Runde, in der er zwar nach vorne ging, aber oft auf Öffnungen bei Sithsamerchai wartete, wenn dieser schlug. Sithsamerchai ließ sich seinerseits oft an den Seilen stellen und wartete darauf Iokas Schläge abzukontern, fand aber erst in der zweiten Runde besseres Timing mit seinen linken Geraden und ging zum richtigen Zeitpunkt wieder auf Distanz um Iokas Kontern auszuweichen. Je länger die zweite Runde dauerte umso dominanter wurde er, und er landete einige sehr schöne Kombinationen, als er plötzlich zu selbstsicher wurde. Für eine weitere Kombination blieb er zu lange am Mann, und Ioka bestrafte ihn dafür mit einem als Konter geschlagenen linken Haken, der den Titelverteidiger niederschlug. Sithsamerchai war allerdings nicht wirklich angeschlagen, stand schnell wieder auf und überstand die Runde ohne weitere Probleme.

Beide Boxer bevorzugten weiterhin den Gegner abzukontern und vermieden es zu führen. Derjenige, der kontern konnte, landete meist die klareren Treffer, doch so langsam etablierte Ioka nun in der dritten Runde die unvorbereitete rechte Gerade, die den Thailänder sowohl zum Kopf als auch zum Brustkorb traf. Aber auch Sithsamerchai hatte mit seiner langen linken Geraden durchaus Erfolg, und konnte dank ihr die vierte Runde möglicherweise knapp für sich entscheiden.

Die Punktrichter hatten es bis zu diesem Zeitpunkt sehr unterschiedlich gesehen. Während einer mit 40-35 alle Runden beim Herausforderer gesehen hatte, waren die Zwischenstände der anderen Punktrichter mit 38-37 für Ioka und 38-37 für Sithsamerchai deutlich knapper. Eine Runde später sollten sie jedoch sowieso nicht mehr zählen.

Ioka begann die fünfte Runde gleich sehr stark und landete einige gute rechte Geraden. Nach etwa einer Minute wollte sich Sithsamerchai revanchieren und ging ausnahmsweise selber nach vorne. Ioka, der nach hinten an die Seile gedrängt wurde, drehte sich und seinen Gegner, so dass dieser mit dem Rücken zu den Seilen stand, und landete einen einzelnen linken Haken zum Körper. Der Titelverteidiger sackte leicht zeitverzögert zusammen und krümmte sich am Boden vor Schmerzen. Von Anfang an war klar zu erkennen, dass er es nicht wieder hoch schaffen würde, und nachdem Ringrichter Bruce McTarvish ihn erst noch angezählt hatte, brach er den Kampf dann ab ohne ihn komplett ausgezählt zu haben. Ioka drehte jubelnd ab ehe er vor Glück in Tränen ausbrach.

Durch den eindrucksvollen KO-Sieg über den deutlich erfahreneren Sithsamerchai ist Kazuto Ioka jetzt nicht nur WBC-Titelträger, sondern muss nun auch trotz seiner spärlichen Profikämpfe als einer der besten Minimumgewichtler der Welt gelten. Ob Ioka, der zuvor ausschließlich im Halbfliegengewicht boxte, jedoch all zu lange der Gewichtsklasse treu bleiben wird, ist eher zu bezweifeln. Oleydong Sithsamerchai kassierte hingegen in seinem siebenunddreißigsten Profikampf seine erste Niederlage, hat mit seinen 25 Jahren noch genug Zeit sich wieder zurückzukämpfen.

6 Gedanken zu “Ioka gewinnt WBC-Titel in siebtem Profikampf – KO in Runde 5 gegen Sithsamerchai

  1. Ich kenne beide Boxer nicht,aber einen WM mit einem Kampfrekord von 35-0-1 zu entthronen und das erst im 7.Profikampf hat meine Anerkennung.
    Leider ist in dieser Gewichtsklasse nicht viel Geld zu verdienen.

  2. Finde ich echt schade das mit Geld verdienen. Ich hoffe das dieser Kampf schnellstmöglich bei Youtube auftaucht den solche Kämpfe sind meistens ansehnlicher als anderer Kämpfe in meist höhere Gewichtsklassen

Schreibe einen Kommentar