
Commonwealth-Supermittelgewichts-Champion George Groves (16-0, 12 K.o.’s) musste bei seiner Titelverteidigung gegen den jamaikanischen Ex-Weltmeister Glen Johnson (51-18-2, 35 K.o.’s) über die volle Distanz von 12 Runden gehen. Groves hatte den 43-jährigen Routinier zwar einige Male in Schwierigkeiten, musste am Ende aber einsehen, dass gegen Eisenschädel Johnson, der in seiner Karriere erst ein Mal vorzeitig verloren hatte, kein K.o. drinnen war.
Bereits in der ersten Runde brachte Groves eine sehr gute Rechte ins Ziel und wollte danach gleich zum Finish ansetzen. Johnson verschanzte sich aber hinter seiner stabilen Doppeldeckung und bewahrte Ruhe. In der zweiten Runde konnte Johnson aber den Spieß umdrehen und Groves an die Seile drängen. Die aktive Phase von Johnson hielt aber nur kurz an, der Jamaikaner machte in der dritten und vierten Runde klar zu wenig.
Nach einer relativ ausgeglichenen fünften Runde punktete Groves mit einer starken Serie am Ende der sechsten Runde, die Johnson in leichte Schwierigkeiten brachte. In der siebten Runde setzte Groves dann sofort nach, Johnson machte gar nichts und geriet an den Seilen in Gefahr, aus dem Kampf genommen zu werden. Groves schien sich bei seiner Angriffserie etwas verausgabt zu haben, weswegen Johnson am Ende der Runde mit einigen guten Treffern zurückkam.
Groves ließ in den Schlussrunden seine Deckung gefährlich tief hängen und musste stellenweise einzelne Schläge einstecken, auf Grund seiner harten Serien und höheren Schlagfrequenz baute der 24-jährige Brite seinen Vorsprung aber noch weiter aus. Als Johnson in der 12. Runde dann plötzlich am Boden lag, ging ein Raunen durchs Publikum, der „Road Warrior“ war aber lediglich über seine eigenen Füße gestolpert, wurde aber trotzdem vom Ringrichter angezählt.
Auf den Punktezetteln war es dann eine ganz klare Angelegenheit für Groves (120-107, 120-107 und 119-109), ein richtiges Statement wäre aber wohl nur ein vorzeitiger Sieg gegen Johnson gewesen, der sich nun vermutlich endgültig in die Box-Pension verabschieden wird.
„Ich bin sehr zufrieden, ich habe viel gelernt“, sagte Groves im Siegerinterview. „Ich habe mehrmals gedacht, er wäre stehend K.o., war er aber nicht. Er ist ein großer Fighter, das war genau, was ich brauchte. In den letzten Runden habe ich gutes Boxen gezeigt.“ Auf einen möglichen WM-Kampf im neuen Jahr angesprochen, meinte Groves: „Wenn sich eine Chance ergibt, werde ich sie mit beiden Händen ergreifen.“
„Es gab einige Sachen mit denen ich sehr zufrieden war, einige Sachen müssen wir noch genau analysieren“, so die Analyse von Trainer Adam Booth. „Er steigt jetzt auf ein höheres Level auf.“
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Grouves ist ein Mann der Zukunft. Hoffe sehr das Johnson zur Vernunft kommt und abtritt.
Groves vs. Abraham wäre doch was…