In einem Kampf zweier zuvor ungeschlagener Halbmittelgewichtler setzte sich am Freitagabend Glen Tapia vorzeitig durch. Der 23-jährige US-Amerikaner stoppte in Las Vegas seinen fünf Jahre älteren Landsmann Abraham Han in acht Runden und gewann damit den vakanten NABO-Titel im Halbmittelgewicht.
In der ersten Minute startete der Kampf langsam ehe Glen Tapia plötzlich die Kontrolle übernahm. Tapia ließ seine flinken Fäuste in Kombinationen fliegen und erwischte Han mehrmals sauber zum Kopf. Han schien etwas angeschlagen und legte den Rückwärtsgang ein,während Tapia stark nachsetzte und den Rest der ersten Runde klar dominierte. Erst in den letzten Sekunden schien Han sich langsam wieder zu erholen, da er nun auch wieder selbst Schläge abfeuerte. Auch in der zweiten Runde schien Han jetzt besser im Kampf zu sein, und er marschierte nun selber nach vorne um Druck auszuüben. Tapia bewies jedoch, dass er auch im Rückwärtsgang Punkte sammeln konnte und mit seinen schnelleren Händen aus der Distanz stark agieren konnte.
Han ließ sich jedoch nicht beirren und ging auch im dritten Durchgang weiter nach vorne. Er wirkte dabei zwar etwas eindimensional, doch hatte nichtsdestotrotz seine bis dahin wohl beste Runde ehe Tapia in den letzten Sekunden noch einmal richtig aufdrehte. Tapia, der deutlich facettenreicher erschien, ging in Runde Vier nun anfangs wieder nach vorne und landete immer wieder die rechte Gerade, nachdem er sie mit dem Jab vorbereitet hatte. Doch auch wenn Han den Druck ausübte, lief der 28-Jährige immer wieder direkt in Tapias Schläge hinein. Ein Zusammenkommen der Köpfe öffnete dann auch noch einen Cut bei Abraham Han, der sofort zu bluten anfing, aber dem Ringarzt ungefährlich erschien.
In Runde Fünf schien sich das Momentum langsam zu verändern. Abraham Han kam zunehmend auf und bestimmte die Runde, während Tapia die Luft ein wenig auszugehen schien. Am Ende der Runde landete Han dann sogar einen starken Körpertreffer, nach dem Tapia deutlich angeschlagen war. Tapia hatte jedoch nur noch wenige Sekunden zu überstehen und schaffte es so in die Rundenpause. Hans Willen gewann jetzt die Oberhand gegenüber Tapias Können, denn auch in der Sechsten blieb Tapia zu passiv, und Han ergriff die Initiative.
Doch Tapia bekam seine zweite Luft und kehrte in Runde Sieben zu seinem dominanten und aktiveren Distanzboxen zurück. Gegen Ende der Runde landete Tapia dann sogar eine harte rechte Gerade Richtung Hans linkes Ohr, die Han seitwärts in die Seile stolpern ließ. Ringrichter Jay Nady entschied, dass nur die Ringseile ihn davon abgehalten hatten zu Boden zu gehen und zählte Abraham Han deshalb regelkonform an. Tapia hatte nun Blut gerochen und dominierte auch die achte Runde wieder. Etliche Treffer zu Kopf und Körper schüttelten Han durch, der jedoch weiterhin Kämpferherz bewies und den Weg nach vorne suchte. Han wirkte insgesamt allerdings sehr erschöpft und mitgenommen, zumal das Blut von seinem Cut weiterhin in Strömen floss. Der Ringarzt guckte sich zwischen den Runden Abraham Han dann genauer an und ließ den Kampf daraufhin abbrechen, da er Han nicht in der Lage dazu sah weiterzuboxen.
Glen Tapia feierte damit seinen bis heute wohl besten Sieg als Profi und verbesserte seinen Kampfrekord auf 19 Siege in ebenso vielen Kämpfen, von denen er 11 vorzeitig beenden konnte. Abraham Han hingegen verlor zum ersten Mal in seinem zwanzigsten Profikampf.
Und wieder ein Anraham KO, gut so…!!!