Der aus dem Kongo stammende kanadische Leichtgewichtler Ghislain Maduma blieb am Freitagabend in Quebec auch in seinem fünfzehnten Profikampf ohne Niederlage. Der von der WBC und IBF bereits in der Top 15 der Welt geführte 28-Jährige dominierte seinen mexikanischen Gegner Fermin De Los Santos größtenteils problemlos aus dem Rückwärtsgang heraus. Dabei zeigte er eine recht starke und reife Leistung, während De Los Santos vor allem ein großes Kämpferherz und ein herausragendes Kinn bewies.
Der Kampf begann recht langsam und Ghislain Maduma versuchte von Anfang an den Kampf auf Distanz zu halten. Immer wieder benutzte er seinen guten linken Jab, dem er ab und zu die rechte Gerade oder den linken Haken folgen ließ. Fermin De Los Santos preschte hingegen kontinuierlich nach vorne und übte Druck auf den Lokalmatador aus. Dabei blieb er jedoch erst mal zu inaktiv und zu unpräzise. Madumas schnellerer und präziserer Jab blieb anfangs die wichtigste Waffe, bereitete die härteren Treffer vor, und sicherte ihm die ersten Runden. De Los Santos tat sich unterdessen schwer den beweglichen Maduma zu stellen.
Mit zunehmender Dauer traf Maduma auch immer regelmäßiger mit seiner starken rechten Geraden, doch De Los Santos bewies ein sehr gutes Kinn und reagierte meist nur mit einem breiten Grinsen auf die harten Volltreffer. Er marschierte unbeeindruckt weiter nach vorne und konnte auch selbst gelegentliche Schläge landen. Insgesamt blieben die Runden jedoch deutlich. Madumas überlegene Technik, seine schnelleren Hände und seine größere Präzision ließen ihn weitaus mehr und auch bessere Treffer erzielen.
Die einzige Runde, die De Los Santos wohl für sich entscheiden konnte, war die vierte, in der er bereits ganz früh eine harte kurze Rechte landete, die Maduma kurz ins Wackeln brachte. Maduma antwortete zwar wenig später wieder gut, doch die Rechte von De Los Santos blieb der beste Schlag der Runde. Ansonsten sah es jedoch so gut wie nie so aus, als könne der Mexikaner Maduma gefährlich werden. Zwar gab De Los Santos bis zum Schlussgong nie auf und übte ununterbrochen Druck aus in der Hoffnung den Kampf doch noch zu drehen, aber Maduma dominierte größtenteils klar.
Die größte Frage blieb über weite Strecken, ob es Maduma gelingen würde De Los Santos dessen erste vorzeitige Niederlage zuzufügen. Zwar war es schnell deutlich geworden, dass der Mexikaner den besten Treffer von Maduma schlucken konnte, doch die schiere Anzahl der harten Treffer, die ihn sauber am Kinn trafen, ließ durchaus den Eindruck aufkommen, dass er innerhalb der zwölf Runde zermürbt werden könnte, zumal Maduma, der insgesamt eine sehr reife Leistung bot, auch ordentlich zum Körper ging. De Los Santos blieb jedoch bis zur letzten Sekunde nicht nur auf den Beinen, sondern auch stets bemüht und aggressiv. Da dies jedoch nicht reichte um eine weitere Runde zu gewinnen, war das Urteil nach dem Schlussgong nur Formsache. Die drei Punktrichter erklärten Ghislain Maduma völlig zurecht mit 120-108, 119-109 und 118-110 einstimmig zum Sieger.
Damit verbesserte Maduma, der zum ersten Mal über die vollen zwölf Runden ging, seinen Kampfrekord auf 15(9)-0 und gewann gleichzeitig den vakanten NABF-Titel im Leichtgewicht, der als gutes Sprungbrett für größere Titel gilt. Fermin De Los Santos verlor bereits zum vierzehnten Mal in seinem vierzigsten Kampf als Profi. Direkt zuvor hatte der Mexikaner jedoch eine Serie von fünfzehn Kämpfen ohne Niederlage in Folge hingelegt, die ihm immerhin ein Ranking auf Platz 9 der Welt bei der WBC eingebracht hatte.
Die größte Frage blieb über weite Strecken, ob es Maduma gelingen würde De Los Santos dessen erste vorzeitige Niederlage zuzufügen…