Geale gelingt die Revanche gegen Mundine – klarer Punktsieg bei IBF-Titelverteidigung

Dreieinhalb Jahre nach seiner bislang einzigen Profiniederlage gelang am Mittwochabend IBF-Mittelgewichtsweltmeister Daniel Geale die Revanche. Im australischen Duell besiegte er seinen damaligen Bezwinger und Ex-Supermittelgewichtsweltmeister Anthony Mundine klar über die Punkte. Mundine konnte das hohe Tempo des Titelverteidigers zu keinem Zeitpunkt mitgehen und wurde vom Weltmeister regelrecht dominiert.

Beide versuchten sofort ihren Jab zu etablieren und schauten sich gleichzeitig erst einmal an, was der jeweils andere zu bieten hatte. Nach gut einer Minute landete Geale den ersten guten linken Haken und übernahm die Kontrolle. Der Weltmeister wirkte energiegeladener, doch Mundine kam mit ein paar guten Treffern zurück. Die Runde ging insgesamt jedoch an Geale, der aktiver und präziser war und zudem Mundine die meiste Zeit zurück drängen konnte. Auch in der zweiten Runde startete Geale besser und landete früh eine erste harte rechte Gerade zum Kinn Mundines. Der Titelverteidiger bewegte sich sehr viel im Oberkörper, sprang durch den Ring und bot so nie ein statisches Ziel für Mundine, der es hauptsächlich mit dem Jab probierte und auf Öffnungen wartete.

Mitte der dritten Runde trafen die beiden Boxer mit ihren Köpfen aufeinander, doch keiner nahm schwereren Schaden. Diesen fügte Geale jedoch wenig später Mundine zu, als er ihn mit einer guten Kombination erwischte und Mundine sich angeschlagen komplett hinter seiner Deckung verschanzen musste. Anthony Mundine hatte seine Momente, so wie am Anfang der vierten Runde, doch insgesamt wirkte Daniel Geale ihm immer einen Schritt voraus. Wenn Mundine einen Treffer landete, kam Geale mit zwei Treffern zurück, und wenn Mundine eine kleine Pause einlegte, ließ Geale seine Fäuste erst recht fliegen. Das erstaunlich hohe Tempo schien dem sechs Jahre jüngeren Titelverteidiger generell deutlich besser zu liegen.

Anthony Mundine wirkte etwas ratlos gegenüber Geale, der ständig in Bewegung war und ihn auch in der fünften und sechsten Runde mit einer sehr hohen Aktivität und schnellen Händen aus allen möglichen Winkeln plagte. Er fiel nach Punkten zunehmend zurück und sah sich zudem mehreren Verwarnungen des Ringrichters wegen des Einsetzen seines Kopfes ausgesetzt, wobei dieser sogar noch ein paar Ellenbogen übersah, mit denen der Herausforderer Geale zwischendurch am Kinn traf und Mundine dafür erst in Runde Sieben zum ersten Mal verwarnte.

Geale nahm seinen Fuß kaum vom Gaspedal und hielt das Tempo weiterhin hoch. Zwar ließ er Mundine zumindest ein wenig in der siebten Runde aufkommen, doch dafür zog er gleich darauf in der achten Runde wieder an und ging jetzt auch vermehrt zum Körper. Mundine befand sich beinahe ausschließlich im Rückwärtsgang und war zu sehr mit seiner Defensivarbeit beschäftigt um den konstant heran stürmenden Geale von sich zu halten, als dass er genug offensiv hätte tun können. Zwar konnte er hier und da immer wieder Einzelschläge landen, doch sobald er in Kombinationen schlug, gingen die meisten Treffer ins Leere, da Geale sich so gut bewegte.

Auch in der zehnten Runde änderte sich daran nichts. Eher noch wurde die Dominanz noch größer. Nachdem Geale nach einer Minute Mundine mit einer harten rechten Geraden an den Seilen erwischt hatte, prügelte er Mundine beinahe die nächste Minute durch den Ring und traf ihn fast nach Belieben. Zwar landete auch der Herausforderer noch seine Treffer in der Runde, doch es stand außer Frage wer das Geschehen beherrschte. Mundine brauchte einen KO, als es schließlich in die letzten beiden Runden ging, doch Geale ließ nicht mal ansatzweise nach. In der elften Runde landete er erneut harte Treffer, die Mundines Beine wackeln zu lassen schienen. Auch in Runde Zwölf fiel Anthony Mundine nichts mehr ein um doch noch unwahrscheinlichen KO-Treffer zu landen und den Kampf zu drehen, obwohl er zumindest noch einmal etwas aktiver wurde, auch wenn sich Geale wieder nicht die Butter vom Brot nehmen ließ und selber stark zurück kam.

Als die Schlussglocke erklungen war, rissen sowohl Daniel Geale als auch Anthony Mundine ihre Arme hoch und feierten sich als Sieger. Das Urteil der Punktrichter stand noch aus, doch nur die Höhe des Sieges für Daniel Geale stand wirklich in Frage. Nach einer sehr langen Pause wurde das Urteil schließlich mit 116-112, 117-111 und 117-111 verkündet und Daniel Geale einstimmig zum hoch verdienten Sieger erklärt.

Damit verteidigte Daniel Geale seinen IBF-Gürtel im Mittelgewicht zum vierten Mal erfolgreich seitdem er ihn von Sebastian Sylvester gewonnen hat. Zudem feierte er seinen neunundzwanzigsten Profisieg und revanchierte sich für seine einzige bisherige Niederlage. Anthony Mundine hingegen kassierte seine fünfte Profiniederlage und geht mit 37 Jahren und seiner heutigen Leistung wohl dem Karriereende entgegen.

24 Gedanken zu “Geale gelingt die Revanche gegen Mundine – klarer Punktsieg bei IBF-Titelverteidigung

  1. Easy win für Geale!
    Ich hatte auch mit seinem Sieg gerechnet, allerdings war er deutlich dominanter als erwartet.
    Mundine hat eben jahrelang von seiner großen Fresse gelebt, auch wenn er sicherlich gute Anlagen hatte!
    Freue mich für Geale, der mir doch einfach viel sympathischer ist.
    Da ich übermorgen mit einem Sieg von Sturm rechne, ist die Revanche wohl eingetütet.
    Geht alles mit rechten Dingen zu, gewinnt Geale auch das Rematch.

  2. Sturm muss und wird sich beim nächsten Kampf gegen Geale richtig anstrengen und ihn klar besiegen. Bei Rückkämpfen war Sturm eigentlich immer gut.

    Außerdem will er ja noch gegen Abraham und Stieglitz boxen hat er letzes Jahr gesagt.

    Warten wir´s ab.

  3. Sollte es zu Geale vs Sturm 2 kommen, wäre Geale für mich wieder zu favorisieren..

    @ Putin:

    Pirog ist sehr gut, jedoch solltest du nicht kategorisch nur die Ostblock-Boxer loben und stark reden, denn das macht es wahnsinnig schwer, dich und deine Kommentare ernst zu nehmen.. 😉

  4. Sturm und geale sind beide sehr gute Boxer. Was soll das Gerede mit froch, Ward etc. Die boxen nicht in Deutschland, boxen auf ihren Inseln. Haben doch nur den Vergleich zu Abraham. Mehr nicht. Ich verherrliche keine Amerikaner, die nicht hier her kommen.Deale gefällt mir, Sturm auch ( boxerisch !).

  5. geil würde ich finden wenn der golovkin um den IBF Titel kämpft geal besiegt und sagt hier Sturm kannst gegen mich kämpfen wolltest doch um den IBF Titel kämpfen sturm würde sich sofort nur noch auf den WBo Titel Konzentrieren

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