Englands Schwergewichtshoffnung Tyson Fury blieb am Freitagabend auch in seinem zwölften Profikampf ungeschlagen. Der Mann aus Manchester besiegte den zuvor ebenfalls ungeschlagenen, aber ungetesteten US-Amerikaner Rich Power deutlich nach Punkten. Der oft harsch kritisierte Fury zeigte sich besser als in den meisten seiner letzten Kämpfe, auch wenn er weiterhin viele Fehler beging.
Doch Rich Power, der seine vorherigen zwölf Kämpfe alle gewonnen hatte, wusste Furys Schwächen jedoch zu keinem Zeitpunkt auszunutzen. Fury begann den Kampf als besserer Boxer und wurde im Laufe des Kampfes immer stärker, während Power zunehmend nachließ. Große Teile des Kampfes beherrschte der 2,01 Meter große Fury mit dem Jab, dem Power kaum auswich, aber auch wenn Fury die Distanz nicht hielt, da er in seine Schläge hinein fiel, hatte er in der Nahdistanz die Oberhand. Zudem landete Fury die härteren Schläge und schlug stets in Kombinationen.
Rich Power bewies ein gutes Kinn und schien, wenn auch später sehr müde, nie wirklich angeschlagen in dem Kampf, obwohl er einige gute Treffer schlucken musste. Zu allem Überfluss verletzte er sich zudem schon früh im Kampf die rechte Hand, die ihm als Rechtsausleger die Angriffe hätte vorbereiten sollen. Fury wurde selten getestet, und auch als Power in der sechsten Runde seinen besten Treffer des Kampfes landete, zeigte sich Fury unbeeindruckt. Einen schwächeren Jab konterte Power mit einem sehr guten linken Aufwärtshaken, der Furys Mundschutz im hohen Bogen herausschlug. Fury reagierte jedoch aggressiv und erhöhte noch einmal das Schlagtempo.
Power konzentrierte sich zum Schluss fast nur noch darauf die volle Distanz zu gehen, was ihm auch gelang. Der klare Sieger nach acht Runden hieß jedoch Tyson Fury, und es war keine Überraschung, dass der Ringrichter, der als einziger den Kampf in London wertete, direkt nach dem Schlussgong Furys Hand hochriss. Sein Urteil fiel mit 80-72 für den Engländer verdient einseitig aus.