Am Freitagabend feierte Frankie Gavin seinen bis dato besten Sieg als Profi. Die britische Weltergewichtshoffnung besiegte den verteidigenden und zuvor ungeschlagenen Commonwealthchampion Denton Vassell in sieben Runden. Gavin kontrollierte einen Großteil des Kampfes, hatte jedoch eine kurze Drangphase von Vassell zu überstehen ehe er diesem den Kiefer brach, was zum Abbruch des Kampfes führte.
Die Rollen im Ring waren schnell verteilt. Denton Vassell legte den Vorwärtsgang ein und versuchte ein hohes Tempo zu gehen, während Frankie Gavin sich auf die Defensive konzentrierte und auf Konter setzte. Aus der Rechtsauslage heraus brachte er immer wieder schnelle linke Geraden und bewegte sich intelligent durch den Ring. Vassell hatte anfangs große Probleme mit Gavins Schnelligkeit und konnte vorerst kaum selber Treffer setzen. Auch in der zweiten Runde hatte Vassell kaum mehr Erfolg, auch da Gavin nun zunehmend häufig in den Clinch ging, wenn Vassell ihm einmal zu nahe kam.
Erst in der Dritten wurde das Gefecht etwas ausgeglichener. Vassells Druck zahlte sich jetzt etwas mehr aus. Zwar landete Gavin weiterhin mit seinem starken Jab die meisten Treffer, doch Vassell kam jetzt auch hin und wieder durch ehe Gavin erneut den Clinch initiieren konnte. Das Momentum schien sich langsam zu Gunsten von Denton Vassell zu verlagern, als dessen Arbeit zum Körper in Runde Vier immer besser wurde und Gavin bereits nachzulassen schien. Und in der fünften Runde übernahm Vassell dann die Kontrolle.
Nachdem der Großteil der Runde recht ausgeglichen war, da Gavin aus der Distanz weiterhin ordentliche Treffer setzte, Vassell aber im Infight dominierte, erwischte Vassell Gavin 35 Sekunden vor Schluss mit einer brutalen rechten Geraden an den Seilen. Gavin wirkte leicht durch gerüttelt und gab damit die Runde definitiv ab. Der 27-Jährige antwortete jedoch stark in der folgenden Runde und zeigte wieder bessere Beinarbeit um den Kampf lang zu halten. Aus der Distanz hatte er keine Probleme seine Schnelligkeitsvorteile und seine technische Überlegenheit auszuspielen. Immer wieder schlug Gavins Jab ein, der er regelmäßig die linke Gerade folgen ließ.
Gavin hatte den Kampf wieder unter Kontrolle und boxte auch in der siebten Runde Vassell klassisch aus. Das Ende kam aber trotzdem etwas plötzlich, als Vassell sich am Ende der Runde in seiner Ecke über seinen Kiefer beschwerte. Der Ringrichter schaute es sich genauer an, holte den Ringarzt zu Rate, welcher einen Abbruch empfahl. Ringrichter Howard John Foster kam dieser Empfehlung nach und erklärte Frankie Gavin damit zum Sieger durch TKO nach sieben Runden.
Während Denton Vassell in seinem einundzwanzigsten Kampf zum ersten Mal verlor, bleibt Frankie Gavin auch in seinem sechzehnten Profikampf ungeschlagen. Gavin fügte zudem durch den Sieg seinem britischen Weltergewichtstitel den Commonwealthtitel hinzu. Als nächstes dürfte für den 27-Jährigen, der sich damit in der Spitze der britischen Szene behauptet hat, der Schritt aufs europäische Niveau anstehen.
Naja, dolle war das nicht – in der Gewichtsklasse wird er´s nicht weit bringen.