Donald Trump begnadigt Jack Johnson

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat den früheren Schwergewichtsweltmeister Jack Johnson (1878-1946, (56(35)-11(6)-8) begnadigt. Trump unterschrieb, ganz seiner Art entsprechend, demonstrativ ein entsprechenes Papier. Dabei anwesend waren WBC-Präsident Sulaiman, Lennox Lewis, Deontay Wilder, Silvester Stallone und andere Persönlichkeiten, die mehr oder weniger mit dem Boxsport zu tun haben.

Jeder, der mit der Geschichte des modernen klassischen Boxsports vertraut ist, kennt Jack Johnson. Er war der erste farbige Schwergewichtler, der einen weißen Schwergewichtsweltmeister (1908, Tommy Burns / Kanada) bezwang. Es gab zuvor getrennte Weltmeisterschaften von weissen und farbigen Boxern. Zur damaligen Zeit sorgten solche Kämpfe für erhebliche Rassenunruhen, die sogar Todesopfer forderten. Die damals in den USA von Weissen beherrschte Justiz versuchte Johnson jahrelang etwas anzuhängen.

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Präsident Trump würdigte Johnson als großen Kämpfer, der teilweise ein hartes Leben auszustehen hatte. Zu der damaligen Zeit habe es enorme Rassenspannungen gegeben, die dazu führten, dass Johnson eine Freiheitsstrafe von 10 Monaten absitzen musste. Es gab eine Gesetzgebung, den sog. „Man Act“, nachdem es verboten war, dass schwarze Männer weisse Frauen über eine Bundesstaatengrenze mitnehmen. Man fand eine Ex-Freundin von Johnson, die unter Androhung von Strafe bezeugte, dass Johnson sie in einem Auto über eine Staatengrenze gebracht hätte. Das reichte dem Gericht, um Johnson endlich „aus dem Verkehr“ zu ziehen.

Neben seinen Erfolgen als Boxer fiel Jack Johnson besonders durch seinen Lebensstil auf. Er war sich seiner Popularität unter der schwarzen Bevölkerung bewusst und zeigte den weissen Rassissten überdeutlich, was er von ihnen hält. Johnson führte ein, man würde vielleicht heute sagen: „ausschweifendes Leben“, vergnügte sich vorzugsweise mit weissen Frauen und provozierte damit wo er nur konnte. Er hatte auch Verbindungen zur „Unterwelt“. Johnson eröffnete in New York ein Nachtlokal, dass er später an einen Gangsterboss verkaufte. Dieser Laden wurde später als „Cotton Club“ bekannt.

Johnson floh nach seiner Verurteilung aus den USA. Er lebte und kämpfte in Frankreich, Spanien, auf Kuba und in Mexiko. Erst Jahre später kehrte er in die USA zurück, um seine Haftstrafe zu verbüßen. Johnson hatte seinen WM-Titel 1915 auf Kuba gegen Jess Willard durch KO26 verloren. Später versuchte er vergeblich, einen Kampf gegen Willards Bezwinger Jack Dempsey zu bekommen. Aber kämpfte gelegentlich weiter. Ab 1926 wollten sich keine rechten Erfolge mehr einstellen. Johnson bestritt seinen letzten offiziellen Kampf 1931 (KO 2 Sieg gegen Brad Simmons). Es gab 1938 noch einen letzten, aber inoffiziellen Kampf, den er im Alter von 60 Jahren durch KO verlor. Im gleichen Jahr trat Jack Johnson in den USA als Präsidentschaftskandidat an. Noch bis zum Kriegsende 1945 machte er bei Boxshows mit, um Geld für Kriegsanleihen zu sammeln. Johnson starb 1946 bei einem selbst verschuldetem Autounfall.

Mit diesem „Gnadenakt“ hat Donald Trump etwas getan, was vorherige Präsidenten bisher ablehnten. Selbst Präsident Obama lehnte eine Begnadigung Johnsons ab, angeblich weil es in dessen Leben mehrfach Fälle von häuslicher Gewalt gegeben hat. Als Nicht-Trump-Fan kann man durchaus der Meinung sein, dass diese Unterschrift von Donald Trump das Beste ist, was er in seiner bisherigen Amtszeit geleistet hat.

9 Gedanken zu “Donald Trump begnadigt Jack Johnson

    1. Seit wann ist Trump ein Rassist? Das hat dir N24 ja gut beigebracht.
      Er hat sehr viele Unterstützer innerhalb der schwarzen Gemeinde, aber das wird natürlich nicht im TV gezeigt.
      Aber wer Mainstream News dazu nutzt um sich eine Meinung zu bilden, ist sowieso schon verloren.

      Trump mag in manchen Fällen nicht so reagieren wie es jeder gut findet, aber immerhin ist er kein Massenmörder wie der Versager Obama.

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