Charles Martin vs Anthony Joshua – Wer siegt in London?

Am 9. April will der 29-jährige US-Boy Charles Martin (23(21)-0-1) seinen IBF-Titel im Schwergewicht gegen den 26-jährigen Briten Anthony Joshua (15(15)-0-0) verteidigen. Für Martin ist das nach dem etwas glücklichen Titelgewinn gegen Glazkov die erste Verteidigung. Dann gleich gegen ein hoch gelobtes Talent, wie den Olympiasieger Joshua als Gastboxer anzutreten, zeugt entweder von Mut oder Selbstüberschätzung. Was von beiden zutrifft, wird man erst im Ring sehen können. Man könnte auch glauben, dass Martin sich den fast geschenkten Titel erst jetzt richtig verdienen will.

Die Karriere von Charles Martin wurde so ähnlich aufgebaut wie die von WBC-Champ Deontay Wilder. Er kann eine fast makellose Kampfbilanz und eine sehr gute KO-Quote vorweisen. Allerdings sucht man große Namen in seinen Kampfrekord bisher vergebens. Ein für Februar 2015 geplanter Kampf gegen Eddie Chambers fand nicht statt. Das er zu dem IBF-Titel kam, ist auch mit etwas Glück für ihn verbunden gewesen. Titelträger Fury wurde der Gürtel von der IBF abgenommen, weil er statt einer IBF-Verteidigung erst ein Rematch gegen Klitschko boxen will. Im Kampf um den vakanten Titel kam der Sieg (TKO 3) gegen Glazkov recht schnell und glücklich für Martin zustande, weil sein Gegner wegen einer Knieverletzung nicht voll fit war.

Der Brite Anthony Joshua wurde 2012 im eigenen Land Olympiasieger. Böse Zungen behaupten zwar, dass er dazu „gemacht“ wurde, aber sei es wie es sei, er hat auch als Profi Erfolge vorzuweisen und seine makellose Kampfbilanz spricht für sich. Dennoch könnte man meinen, ein WM-Fight kommt für Joshua zu früh. Das wäre vielleicht der Fall wenn es gegen einen ausgebufften Champ gehen würde, aber Titelträger Martin ist vielleicht noch unerfahrener als Joshua. Insofern passt das schon wieder. Das Joshua zuhause um den Titel boxen kann, ist gewiss auch kein Nachteil für sein Selbstvertrauen.

Beide Kontrahenten verfügen über einen Mörderhammer, sind aber schlecht in der Defense. Es kann also durchaus sein, dass der Kampf nicht über die Runden geht und eine einizige kleine Unvorsichtigkeit ausreicht um eine vorzeitige Entscheidung herbei zu führen. Zumindest kann man davon ausgehen, dass von Beiden einige gute Schläge durchkommen und die Zuschauer sowohl Joshua als auch Martin wackeln sehen werden.

Einen eindeutigen Favoriten auszumachen ist gewiss kaum möglich. Würde der Kampf nach Punkten entschieden, womit kaum zu rechnen ist, dann müsste man wohl mit einem Heimvorteil für Joshua rechnen. Eine Punktentscheidung kommt erst dann in den Bereich der Möglichkeiten, wenn beide Boxer 12 Runden lang „mehr Angst als Vaterlandsliebe“ voreinander haben und sich nicht trauen aus sich heraus zu kommen. Charles Martin kam auf eine recht einfach Art zum IBF Titel. Für Anthony Joshua ist es ebenfalls eine einfache Möglichkeit zu einem WM-Titel zu kommen, wenn sein Gameplan stimmt und aufgeht.

11 Gedanken zu “Charles Martin vs Anthony Joshua – Wer siegt in London?

  1. Ja , aber totgesagte Leben länger! Vielleicht ist Martin auch besser als man denkt, wer weiß. Gut ist doch, das er sich nach London traut und das er seinen Titel schnell verteidigt. Nicht das solch ein Mist wie bei der WBA passiert. Das Klitschko Team könnte auch mal Gas geben und sich auf nen Termin einigen. Oder Fury nen Kampf machen lassen.

  2. glaube auch es wird schwer, martin wird unangenehm, glaube aber auch für jeden boxer wird er es sein. bei joshua ist nur meine angst ,das die promoter usw ihn weiterhin zu sehr unterdruck stellen und ihn und sein talent verhauen. ansonsten hat er meiner meinung nach alles was man braucht. wie schon vorher gesagt in ihm steckt sicher einiges, nur hoffentlich holt der triner alles aus ihm raus

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