Chambers wechselt ins Cruisergewicht: WBO-Weltmeister Huck als Wunschgegner

Eddie Chambers ©Sylvana Ambrosanio.
Eddie Chambers © Sylvana Ambrosanio.

Der ehemalige WM-Herausforderer Eddie Chambers (36-3, 18 K.o.’s) wird nach der umstrittenen Niederlage gegen Tomasz Adamek sein Glück nun im Cruisergewicht versuchen. Zwar hatte sich der 30-jährige Amerikaner im Juni trotz Verletzung hervorragend verkauft, auf Grund seines Kampfgewichts von nur 91,6 kg lag ein Wechsel in die leichtere Gewichtsklasse aber ohnedies nahe, wie Chambers Boxen.de im Gespräch verriet. Im Cruisergewicht will Chambers nun so schnell wie möglich um einen WM-Titel kämpfen, Wunschgegner des in Philadelphia lebenden Boxers ist WBO-Champion Marco Huck (34-2-1, 25 K.o.’s).

Wie geht es Ihrer Verletzung?

Es sieht ganz gut aus. Ich werde noch einige Male mit meinem Arzt reden müssen, ich habe heute einen Termin. Wahrscheinlich werde ich am 17. Juli einen Eingriff haben, bei dem noch etwas entfernt wird. Danach werde ich ein paar Wochen warten müssen, bis ich mit der Physiotherapie beginnen kann. Es sieht also alles ganz gut aus, ich weiß aber erst mehr, wenn ich mich mit meinem Arzt gesprochen habe.

Ist an den Gerüchten, dass Sie demnächst ins Cruisergewicht wechseln wollen, etwas dran?

Ja, ist es. Ich will dort bedeutungsvolle Kämpfe liefern. Mir gefällt die Idee, gegen Leute mit einer ähnlichen Statur zu boxen. Der Kampf gegen Adamek war ein Kampf, wo der Gegner ähnlich groß war wie ich, er wog aber immer noch um 23 Pfund mehr. Ich bin aber auch bereit, gegen Schwergewichte unter einer gewissen Grenze anzutreten. An diesem Punkt glaube ich aber, dass das Cruisergewicht eine Gewichtsklasse ist, die ich zumindest ausprobieren sollte. Es gibt viele interessante Fights gegen die große Namen dort. Zum Beispiel gegen Marco Huck oder Ola Afolabi. Das würde mit Sicherheit das Interesse der Fans auf sich ziehen. Mich interessieren aber nur die großen Kämpfe, mich hochzuarbeiten habe ich in der Vergangenheit bereits gemacht. Ich bin ein bekannter Name, und ich denke, dass die Leute deshalb gegen mich boxen werden wollen.

Wie lange glauben Sie, dass es dauern wird, bis Sie um einen Titel kämpfen können?

Ich weiß es noch nicht. Es kommt alles darauf an, wie ich gerankt bin und wie viele Leute tatsächlich gegen mich in den Ring steigen wollen. Es könnte schon Anfang des nächsten Jahres soweit sein, vielleicht auch etwas später. Ich will noch dieses Jahr kämpfen, es ist aber sehr schwierig zu sagen, wann ich einen Titelkampf bekomme. Um von ihnen als Gegner akzeptiert zu werden, muss ich mich vielleicht zum Pflichtherausforderer hochboxen, was ich nicht unbedingt machen will. Ich werde aber alles tun, um große Kämpfe zu bekommen, die die Fans sehen wollen.

Welcher Weltmeister würde Ihnen vom Stil her am besten liegen?

Ich wollte bislang eigentlich immer, dass mir ein Gegner meiner Statur gegenüber steht. Bislang waren immer alle größer oder zumindest schwerer als ich, was nicht unbedingt immer zu meinem Nachteil war, außer gegen Klitschko. Es war nicht wirklich unfair, weil ich es mir selbst ausgesucht habe, es wird aber recht angenehm, dass ich mich jetzt nur damit auseinandersetzen muss, wie gut der Kämpfer ist. Seine Größe und Stärke werden jetzt nicht mehr so einen Unterschied machen. Es geht jetzt nur mehr um die Taktik. Was die aktuellen Weltmeister betrifft, denke ich, dass ich mit allen gut mithalten könnte. Der interessanteste Kampf wäre wohl gegen den derzeit größten Namen, nämlich Marco Huck. Das wäre der Kampf, den die meisten Leute sehen wollen.

Es gibt einige Beispiele in der Vergangenheit, wo Leute, die in eine tiefere Gewichtsklasse wechselten, nur wenig Erfolg hatten, so wie etwa Chris Byrd und oder Roy Jones. Besteht da nicht auch eine gewisse Gefahr?

Ja, das könnte sein. Roy Jones ist bis ins Schwergewicht hochgegangen. Anstatt danach im Cruisergewicht zu kämpfen, ist er direkt zurück ins Halbschwergewicht zurückgegangen. Er hat das Cruisergewicht ausgelassen, weil er gegen Antonio Tarver kämpfen wollte. Chris Byrd hatte zunächst im Cruisergewicht durchaus Erfolg und hat einen Kampf vorzeitig gewonnen. Er ist aber dann im Training auf die Idee gekommen, dass er auch das Halbschwergewichtslimit bringen könnte. Das hatte aber einen negativen Effekt. Wenn man in diesem Alter versucht, so viele Muskeln loszuwerden, wird das nicht so einfach gehen, wie wenn man 20 ist. Es hat das nicht wirklich verstanden. Er hat sich zwar großartig gefühlt, als er aber im Ring war, konnte er nicht richtig loslegen. Es ist auch von der Taktik her anders, ob man jetzt gegen schwerere oder leichtere Gegner kämpft. Und das ist ihm auch nicht entgegengekommen. Sein Fehler war, dass er ins Halbschwergewicht gegangen ist, obwohl er so lange über 200 Pfund war. Das hat einfach zu viel Substanz gekostet. Genauso beim Roy Jones.

In Ihrer Situation ist es aber anders, da Sie für den letzten Kampf ohnehin nur 91,6 Kilo gewogen haben. Sie müssen also eigentlich kein zusätzliches Gewicht verlieren, oder?

Es wird für mich nicht sehr schwierig, das Gewicht zu bringen. Ich hätte auch für den vergangenen Kampf schon das Cruisergewichtslimit gebracht, wenn ich meinen Jogginganzug ausgezogen oder meine Taschen geleert hätte. Ich wäre in diesem Fall wohl unter 200 Pfund gewesen. Ich muss mich also nur auf die letzte Trainingswoche konzentrieren, sicherstellen, dass mein Gewicht in Ordnung ist. So kann nicht so kann ich dann alles normal machen und auch normal essen. Ich hatte nie Probleme mit dem Gewicht. Als sich bei den Amateuren gekämpft habe, war ich immer zwei Pfund unter dem Limit, und das obwohl ich vor den Kämpfen Pizza und ähnliches schlechtes Zeugs gegessen habe. Von daher wird auch jetzt kein Problem sein.

Ihr letzter Gegner Tomasz Adamek wird nun im September gegen James Toney boxen. Was sagen Sie zu diesem Kampf?

Ich mag James. James ist eines meiner Idole, was gewisse Sachen betrifft, und ich meine nicht sein Gehabe außerhalb des Rings. Mir gefallen aber seine Art zu kämpfen und seine Fähigkeiten. Es ist großartig dort zuzusehen, wenn man versteht, was man da eigentlich gerade sieht. Er ist zwar nach wie vor der James Toney, der ab und zu sein altes Genie aufblitzen lassen kann, er ist aber schon in einem fortgeschrittenen Alter und weist auch einige Abnutzungserscheinungen auf. Er wurde zwar nicht sehr oft in seiner Karriere getroffen oder ausgeknockt, beim Körper hinterlässt es aber trotzdem Spuren. Wenn man um die 40 ist und immer noch gegen gute Leute boxt, die einen in die Finger bekommen wollen, wird das einen Effekt haben. Es ist also nicht einmal mehr derselbe Toney wie damals gegen Samuel Peter, und das wird in diesem Kampf sein Nachteil sein. Wie ich aber schon viele Leute gesagt habe, Adamek ist kein wirklicher Techniker. Er wurde in dieser Rolle durch seinen Größennachteil hineingedrängt. Wenn James also noch etwas übrig hat, wird er zeigen, dass Adamek kein Techniker ist. Er wird ausgeboxt werden. Wenn von diesem James, den ich auf Video habe und von dem ich gelernt habe, noch irgendetwas übrig ist, wird er beweisen, dass Adamek ein Kerl ist, der einfach nur nach vorne geht und schnellere Hände hat , als es die meisten Schwergewichtler gewohnt sind. Ich will ihn nicht schlechtreden, er ist kein schlechter Boxer. Er wurde aber gewissermaßen zu diesem Stil gezwungen. Er musste einen Stil finden, um neben den großen Kerlen koexistieren zu können. Man kann nicht die ganze Zeit von diesem 115-Kilo-Kerlen am Kopf getroffen werden. Er musste also zum Techniker werden, er ist keiner von Natur aus. Wenn James Toney also noch etwas übrig hat, so wie noch vor ein paar Jahren, wird er das beweisen. Ich würde nicht sagen, dass er gewinnen wird, er könnte aber beweisen, dass Adamek kein technisch versierter Boxer ist. Er hat ganz ordentliche Fähigkeiten, aber nicht auf dem Level von James oder mir.

© adrivo Sportpresse GmbH

37 Gedanken zu “Chambers wechselt ins Cruisergewicht: WBO-Weltmeister Huck als Wunschgegner

  1. Gute Entscheidung. Auch wenn sich in den USA im CW nicht so viel Geld machen lässt. Chambers ist ein gut ausgebildeter Boxer mit schnellen Händen und sehr guten Reflexen. Von der Körperstatur gehört er eh ins CW. Ich hoffe dass sein Management ihm gute Kämpfe verschafft und er nicht verarscht wird…

  2. @ Mayweather

    „Chambers ist ein gut ausgebildeter Boxer mit schnellen Händen und sehr guten Reflexen.“

    Da kann ich dir zustimmen. Jedoch bin ich der Meinung dass er überhaupt keinen Punch hat und ihm vor allem der Biss und die agressivität fehlt. Falls er gegen Huck antritt gehe ich stark von einer K.O-Niederlage seitens des Amerikaners aus. Gegen Cunningham oder Hernandesz wird es wohl auch nicht reichen. Aber warten wir erst mal ab was sich so ergibt.

  3. schade, hatte wirklich gehofft das er im Schwergewicht bleibt, weil er für mich nach den Klitschkos der beste Boxer ist und jeden schlagen kann,
    ich werde mir seine kämpfe aber trotzdem anschauen

  4. Er hat 100% recht mit adamek ich hab auch nie verstanden wie man adamek ein techniker nennen kann er hat zechnisch nichts drauf im cruisergewicht hat er viel über seine schlagkraft gemacht das geht im hw aber nicht mehr

  5. @Stellhammer: Cunningham wechselt ins Schwergewicht. Deshalb ist ein Aufeinandertreffen dieser beiden eher unwahrscheinlich. Obwohl das ein geiler Kampf wäre.
    Huck hat noch nie einen guten Techniker KO geschlagen. Gegen Lebedev, Cunningham und Afolabi sah er sehr schlecht aus. Sauerland wird ihn vor einem Kampf gegen Chambers schützen. Deshalb glaube ich nicht dass es zu einem Kampf Huck vs Chambers kommt. Außer Chambers schafft es Pflichtherausforderer zu werden. Selbst dann glaube ich dass Huck lieber ins Schwergewicht flüchten würde…

  6. Soll er doch gegen Tarver boxen. Beide Amis, also wär das da drüben durchaus interessant. Chambers könnte durchaus etwas reißen im CW, allerdings hat er gegen Leute wie Huck einen deutlichen Nachteil, was die Schlaghärte angeht. Allerdings ist er auch schnell. Könnte auf jeden Fall einige gute Kämpfe liefern. Mit nem Titel dürfte es schwer werden.

  7. @Alex: Gerne. Hier die Quelle: boxen.de/news/cunningham-kuendigt-wechsel-ins-schwergewicht-an-19382
    Wie kommst Du darauf dass Huck jetzt dauerhaft im Schwergewicht boxt? Soweit ich weiß boxt er im Cruisergewicht weiter…

  8. @mayweather stimme dir voll zu
    ich glaube einige unterschätzen chambers diese gewichtsklasse dürfte ihn voll liegen und warum sollte er gegennhuck ko gehen weil er sinnlos drauf schlägt er kommt aus dem hw er hat also erfahrung mit hart schlagenden gegner

  9. Huck hat gegen gute Gegner noch nie durch KO gewonnen, er würde das auch gegen Chambers nicht schaffen. Ich würde Fast Eddy bei neutralen Punktrichtern (…ja, ich weis.. 😉 ) durchaus einen sieg gegen Huck zutrauen.

    Tommyboy sagt:

    „Huck schlägt Eddy KO und das noch schneller als Wladimir K.
    Aber vieleicht hat er eine chance gegen Lebedev..“

    Na, wieder mal am Schwachsinn erzählen..??

  10. cuba style sagt:
    11. Juli 2012 um 01:11

    @mayweather stimme dir voll zu
    ich glaube einige unterschätzen chambers diese gewichtsklasse dürfte ihn voll liegen und warum sollte er gegennhuck ko gehen weil er sinnlos drauf schlägt er kommt aus dem hw er hat also erfahrung mit hart schlagenden gegner

    Mayweather sagt:
    11. Juli 2012 um 03:07

    @SemirBIH: Sag das Sauerland Promotion. Eddie Chambers würde keine Sekunde zögern den Kampf anzunehmen…


    Kann ich so Unterschreiben!

    Huck würde von Eddie ziemlich schnell ne Sonnenbrille bekommen….

  11. SemirBIH sagt:
    11. Juli 2012 um 02:09

    Sehe keinen Grund wieso sich Huck vor Chambers fürchten sollte. Würde auf KO-Sieg für Huck tippen.

    Seh ich genau so…aber du weisst wie die leute hier schreiben sobald es um Huck,Sturm oder Charr geht 😉

  12. oh gott. im HW gibts außer den klitschkos nur luschen und das halbe CW ist schon ins hw gegangen und hat sich dort auch ganz gut verkauft und chambers machts jetzt umgekehrt. wie schlecht ist das denn. ein huck wird ihr genauso verhauen wie sie es im HW gemacht haben. falls huck überhaupt noch im CW boxen wird. falls er gegen pove im rückkampf gewinnt wird er im HW bleiben.

  13. chambers hat mit einer hand geboxt,ich mochte auch adamek immer,aber was er momentan zeigt ist echt zum kotzen ,dass ist nicht der adamek vobn früher,er boxt mit nem crusiergewichtler der einarmig ist die volle distanz,würde chambers 2 hände benutzen ,würde der kampf anders aussehen!adamek ,wird ganz sicher gegen wladimir untergehen ,es wird auch sein letzter kampf ,einmal noch abkassieren ,vorher paar alte leute boxen oder schwächere und am ende gegen klitschko,das wars ,adameks karriere vorbei

  14. Wenn Huck mit ein Lucky Punch trifft gehen bei jedem Boxer die Lichter aus.
    Aber ich habe Huck noch keinen hochkarätigen Boxer ausknocken sehen.
    Lass doch Huck gegen den alten Samuel Peter boxen.
    Das wäre doch geil, 2 KO-Schläger!
    Chambers hat einarmig gegen Adamek defacto gewonnen.
    Chambers würde Huck wie ein Schulmädchen ausboxen.
    Chambers hat eine hohe Schlagfrequenz,viel höher als bei Afolabi.
    Chambers triftt viel sauberer als Afolabi oder Povetkin.
    Chambers pendelt viel besser als Afolabi oder Povektin und er kann aus der Pendelbewegung kontern.
    Chambers ist bis nur gegen Wladmimir Ko gegangen.
    Und mit 91 kg wäre er niemals gegen Wladimir Ko gegangen. Er wäre wie Ibragimov weggerannt und hätte überlebt.
    Würde Marco Huck wegen Wladimir über die Runden gehen!
    Wladimir würde bei Hucks Attacken sofort klammern und wenn Wladmir klammert ist das was anderes als wenn Povektin versucht zu klammern.
    Außerdem ist Huck’s Stil so vorhersehbar für einen beweglichen intelligenten Boxer.
    Huck hat nur Luft für max 60 Sekunden um Dampf zu machen. Selbst dabei ist er katastrophal offen.
    Wenn Huck gegen einen Klon von Corry Sanders (2002) heute boxen würde. Sry Huck würde Ko gehen. Denn Sanders ging genau in die Schnittstelle, in die man gehen muß, wenn man nur durch KO gewinnen kann. Und wenn es einem Puncher gelingt Huck mal sauber zu treffen,dann können die Huck aus dem Ring tragen.
    Huck ist auch kein lumpenreines Cruiswergewicht. Er ist vielmehr ein heruntergehungertes Schwergewicht, dass im Cruisergewicht seine körperlichen Vorteile zu Geltung bringt.
    Gegen Chambers kann Huck nur mit der Hilfe von Onkel Sauerland und seiner gekauften Punktrichtern gewinnen.

  15. fast eddy gehört, genau wie tor hamer oder seinerzeit byrd, zu den relativ leichten und pfeilschnellen schwergewichtlern, die ich mir immer gerne anschaue. leider haben sie aufgrund der genetischen entwicklung der menschen gegen 2m-aufwärts hünen von 110 kg und mehr im hw nicht den hauch einer chance. auf dauer wird man deshalb m.e. um die einführung eines superschwergewichts ab 100 oder 105 kg nicht herumkommen. bis es diese neue kategorie zwischen 90 und 100/105 kg geben wird (2050?) ist es für leute wie chambers der richtige schritt, es im cruiser zu probieren. hamer mit seiner schnelligkeit und seiner ringintelligenz könnte da auch einiges reißen (gegen huck reichts mal locker), nur müsste der halt ca. 10 kg abspecken.

  16. also wenn er doch gegen huck kämpfen sollte ist das das ende von marco huck!da braucht auch keiner was anderes zu schreiben!huck mit seinen affenstill der schlägt 100 mal und trifft 5 mal höhstens!jeder intelligenten Boxer schlägt ihn nach punkten!!!!!

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