Brian Vera stoppt schwachen Dzinziruk in 10 Runden

Sergei Dzinziruk zeigte am Freitagabend eine Vorstellung, die kaum an seine starken Leistungen vor ein paar Jahren noch erinnerte. Der US-Amerikaner Brian Vera dominierte den Ukrainer teilweise im Kampf und stoppte ihn schließlich in der zehnten Runde, obwohl Dzinziruk nach ganz schwachem Beginn zumindest etwas in den Kampf zurück gefunden hatte.

Die erste Runde begann gleich katastrophal für den ehemaligen Halbmittelgewichtsweltmeister. Nach nur wenigen Sekunden fand er sich bereits am Boden wieder und wurde angezählt. Zwar hatten sich wohl die Füße der beiden Boxer verhakt, was dazu führte, dass Dzinziruk zu Boden stolperte, doch der Ringrichter zählte es als offiziellen Niederschlag. Dass auch der Rest des Kampfes nicht für Dzinziruk laufen würde, wurde bald schon klar. Vera marschierte geradezu durch Dzinziruk durch, von dessem eigentlich starken Jab und Defensivverhalten überhaupt nichts zu sehen war. Brian Vera landete beinahe jede rechte Gerade, die er abfeuerte und brachte Dzinziruk bald schon mit einer auf wacklige Beine. Die nächste rechte Gerade sorgte dann für den zweiten Niederschlag, welcher dieses Mal wirklich einer war. Dzinziruk fand wieder hoch, doch sah sich fast hilflos weiteren Angriffen ausgesetzt. Vera suchte bereits den KO und landete harte linke Haken und rechte Geraden, doch Dzinziruk überstand die Runde so gerade.

Sergei Dzinziruk stand viel zu unbeweglich vor Vera, der auch in den nächsten Runden seine rechte Gerade fast nach Belieben landete. In der dritten und vor allem vierten Runde zeigte Dzinziruk dann zwar leichte Anzeichen von Besserung und fand ein wenig seinen Rhythmus und seinen Jab, doch als Vera in der fünften Runde wieder aggressiver agierte, wusste er sich wieder kaum zu helfen und ließ sich an den Seilen von Vera bearbeiten. Beunruhigend war dabei vor allem wie sein Kopf immer wieder hart zurück schnellte, wenn Vera Treffer zum Kopf landete.

Die Sechste war dann Dzinziruks beste Runde, da sein Jab wieder mehr zu einem Faktor im Kampf wurde, und schien langsam ein Comeback im Kampf zu starten, auch wenn er auch nach einer guten siebten Runde wohl noch auf den Punktkarten zurück lag. Vera hatte etwas erschöpft gewirkt, doch zeigte in Runde Acht, dass er noch einiges im Tank hatte. Er drängte Dzinziruk wieder an die Seile, landete harte Treffer und verpasste ihm ein blutiges Gesicht. Doch auch Dzinziruk ließ sich nicht lumpen und kam in der letzten Minute der zuschauerfreundlichen Runde stark zurück. Zudem hatte er dabei Vera einen bösen Cut überm Auge verpasst, der ein Problem für diesen darstellte.

Als Sergei Dzinziruk auch die neunte Runde gut gestaltet hatte und plötzlich wieder im Kampf zu sein schien, war plötzlich in der zehnten und letzten Runde Schluss für ihn. Brian Vera drängte ihn früh in eine Ringecke und bearbeitete ihn dort zu Kopf und Körper. Dzinziruk hatte nichts mehr entgegen zu setzen und sackte schließlich zu Boden. Der Ringrichter begann ihn anzuzählen, während der Ukrainer wieder auf die Beine fand. Als der Ringrichter ihn jedoch fragte ob er in Ordnung sei, ließ Dzinziruk jede Reaktion vermissen, woraufhin der Kampf abgebrochen wurde.

Damit feierte Brian Vera den vielleicht besten Sieg seiner Profikarriere, auch wenn Sergei Dzinziruk heute nicht den Eindruck machte noch die Qualität von vor ein paar Jahren zu haben. Vera gewann zum zweiundzwanzigsten Mal als Profi und zum dritten Mal in Folge seit er den Rückkampf mit Andy Lee verlor. Sergei Dzinziruk hingegen blieb zum dritten Mal in Folge ohne Sieg, nachdem er gegen Sergio Martinez seine erste Niederlage hatte einstecken müssen und dann gegen Jonathan Gonzalez nicht über ein Unentschieden hinaus gekommen war. Für den 36-Jährigen könnte das Karriereende nah sein.

10 Gedanken zu “Brian Vera stoppt schwachen Dzinziruk in 10 Runden

  1. Dzinziruk sollte aufhören.
    Gratulation an Vera, aber sorry: Wenn Dzinziruk gegen diesen guten, aber keineswegs Top-Mann mit internationalem Format nicht gewinnt, hat es keinen Zweck mehr.
    Ich war mir vorher schon nicht sicher und dachte mir, dass Dzinziruk durch seine letzten Mißerfolge nicht mehr in der top Verfassung ist, doch für Vera hätte es noch reichen sollen. Tja, falsch dedacht…

  2. Dzinziruk ist zu alt, war boxerisch in seiner Prime absolute Weltklasse, hatte aber auch den falschen Promoter, hätte in früheren Jahren mehr werden können. War aber echter Klassemann. Wer hier über ihn meckert, hat wahrscheinlich selbst nie im Ring gestanden.

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