Boxsport – Telegramm 45 / 2016

+++ Michael Buffer, weltweit bekanntester Ansager von Sportveranstaltungen, wird am 2. November 72 Jahre alt. Buffer wuchs als Adoptivkind auf und ging mit 20 Jahren zur US-Army. Nach seinem Militärdienst wurde er Autoverkäufer und anschließend Dressman, u.a. für die Modemarke „Gucci“. Seit 1982/83 arbeitet er als Ansager bei Sportveranstaltungen. Sein Schlachtruf „Let`s get ready to rumble!“ ist in den USA urheberrechtlich geschützt und darf nur von ihm verwendet werden. Buffer moderiert die größten Boxevents rund um den Erdball. Er bekommt eine vergleichsweise geringe Gage von ca. 3000 – 6000 Dollar pro Veranstaltung. Man kann ihn auch für Firmenevents oder private Veranstaltungen buchen. Preis: Ab 15 000 Dollar. Er wurde 2012 als „Nicht-Sportler“ in die „International Boxing Hall of Fame“ aufgenommen. +++

+++ Eine 3-fach WM der Verbände WBA, WBO und IBF würde, egal in welcher Gewichtsklasse, bei den Männern weltweite Beachtung finden. Im Frauenboxen ist man leider noch weit weg davon, insbesondere wenn die Boxerinnen bisher auch sonst keine große Namen hatten. Trotzdem oder gerade deswegen: Am 3. November kämpfen Argentinien Celeste Peralta (IBF, WBO) und Ana Laura Esteche (WBA) um 3 Titel im Halbwelter. Der Fight wird in Buenos Aires ausgetragen, wo beide Boxerinnen zuhause sind. Peralta und Esteche standen sich 2015 schon einmal gegenüber. Damals siegte Peralta knapp nach Punkten. +++

+++ Endlich herrscht etwas mehr Klarheit im Schwergewicht des Verbandes WBA: Der Kampf zwischen Lucas Browne und Shannon Briggs um den regulären Titel ist vom Verband offiziell bestätigt worden. Der Sieger dieser Begegnung muss dann gegen Fres Oquendo einen Pflichtkampf absolvieren. Weitere Regelungen, besonders Wladimir Klitschko, Tyson Fury und Luis Ortiz betreffend, sind hier (Klick) zu finden. +++

browne_brigss_wba_heavyweight

+++ Im November sind die besten Fights dieses Jahres angesagt. Das sorgt im Vorfeld natürlich von den verschiedensten Parteien für Kampfansagen. So äußerte sich Pacquiaos Trainer Freddie Roach kürzlich, dass der Pacman in Top-Form ist, seinen Gegner Jessie Vargas KO zu schlagen. Darüber hinaus kündigte er an, dass er an einem Kampf zwischen Manny Pacquiao und Vasyl Lomachenko interessiert wäre. Man könnte runter gehen bis auf 135 Pfund, würde aber 140 Pfund bevorzugen. Manager Bob Arum bevorzugt allerdings, einen Kampf zwischen Pacquiao und Terence Crawford auf die Beine zu stellen. Crawford kämpft am 10. Dezember erst einmal gegen John Molina jr. Man wird sehen, was dann im neuen Jahr für Kämpfe zustande kommen werden. +++

+++ Auch Sergey Kovalev macht eine Ansage: „Ich bin täglich bereit zu kämpfen (…) es wird ein Krieg sein. Ich werde meine Titel verteidigen, weil es schwer genug war, sie zu holen.“ Kovalev will Ward KO schlagen. Wer sich an Wards Kämpfe gegen Carl Froch und Mikkel Kessler erinnert, wird wissen, dass Kovalev noch mehr leisten muss als diese beiden Weltklasseboxer, wenn er Ward bezwingen will. Gelingt es ihm, Ward in einen offen „Krieg“ zu ziehen, ohne dabei durch Halten, Klammern und kurzen Schlägen Wards seine Linie zu verlieren, kann er Glück haben. Genau so gut kann es sein, dass Ward ihn ganz unspektakulär auspunktet. Ein Fan von Carl Froch schrieb 2011 bei Facebook am Froch: „Don`t worry Carl, the bastard was to slik.“ Genau das kann Kovalev auch passieren. Er kann fighten wie er will. Wenn Ward es schafft, den Kampf unter seine Kontrolle zu bekommen, hat Kovalev verspielt. Auch ein „Krusher“ kann nicht Jeden finishen. Das hat er bei Hopkins auch nicht geschafft. +++

leon-harth-vs-wlodarzyk+++ Ex-Weltmeister Krzysztof Wlodarczyk will am 10. Dezember in Breslau seinen IBF-Inter-Conti im Cruisergewicht gegen den Armenien-Deutschen Leon Harth verteidigen. Harth trägt den GBU-Inter-Conti. Sein Manager Rainer Gottwald ist sich sicher, dass es für den 28-jährigen Harth die große Chance ist, ganz weit nach oben zu kommen und er diese Gelegenheit auf jeden Fall nutzen will. Zum Verlieren für ein paar Euro Weihnachtsgeld reist Harth jedenfalls nicht nach Polen. Harth geht nicht als haushoher Favorit in den Ring, aber in 12 Runden kann viel passieren. Vielleicht hat Harth ja Glück und „Diabolo“ Wlodarczyk unterschätzt den Deutschen. +++

Und „das Allerletzte“:

+++ Der Kölner Dennis Ilbay wird am 5. November in Potsdam kämpfen und damit die Sauerland-Veranstaltung nach den bekannten Kampfausfällen weiter aufbessern. Der 21-jährige Weltergewichtler hält im Moment 4 Juniorentitel (GBC, IBO, IBF, WBO) und wurde im Juni mit einem Sieg in Namibia über den 34-jährigen Lokalmathador Bethuel Ushoa auch Weltmeister des Verbandes WBF. In Potsdam geht es laut BoxRec-Eintrag gegen den Georgier Anzor Gamgebeli um den vakanten Gürtel des Verbandes GBU. Die Kampfansetzung ist mit Stirnrunzeln zu betrachten, weil der 24-jährige Gamgebeli zuletzt am 15. Oktober in Belgien kämpfte und dabei KO ging. Jetzt soll er um eine Weltmeisterschaft boxen? Ein schlechter Witz. Normal wäre, dass ein Boxer nach einer KO-Niederlage nicht 3 Wochen später schon wieder im Ring steht und sich womöglich das nächste KO und einen gesundheitlichen Dauerschaden einfängt. Weiss das Sauerland-Team, auf was man sich da einlässt? +++

 

52 Gedanken zu “Boxsport – Telegramm 45 / 2016

    1. das turnier, naja oqeundo war verletzt, browne gedopt, fury geisteskrank, ortiz hat angst vor ustinov und chagaev ist blind. scheint jetzt wohl so weiter zu gehen, dass joshua fury ersetzt. und briggs chagaev. danach werden die sieger wohl gegen oquendo und evtl. ustinov boxen müssen. und dann vielleicht gegeneinander. ist auch ne art turnier.

      1. Du darfst aber auch nicht vergessen, dass Ustinov wirklich ein Monster ist. Jeder hat Angst, gegen ihn in den Ring zu steigen. Daher boxt er ja auch nicht um den Titel, weil es keinen Gegner gibt, der sich gegen ihn in den Ring traut.

        Man möge sich einmal vorstellen, wie er Ortiz, Klitschko, Browne, Haye, Briggs und Parker zurichten würde?

        Ich mag Ustinov, aber warum der immer noch keinen Kampf bekommt? Böse Zungen behaupten ja, es läge an seiner Nationalität, aber wir wissen ja alle, dass Boxen Sport ist und keine Politik, oder?

          1. Verstecken muss sich Ustinov in keinem Fall, aber Angst haben muss man vor ihm auch nicht. Die Frage bleibt jedoch offen, wieso nicht er um den Titel boxt, sondern Briggs und Browne?

          2. is doch egal. die wba muss sich erst mal sortieren. da haben so viele noch anspruch auf nen titelfight. ich denke ustinov wir ende 2017 auch nen titelfight bekommen.
            haye wird es bei der wbo versuchen und ortiz bei der IBF und dann ist das chaos endlich rum. vielleich boxt dann auch noch der super champ gegen den reg. champ. wenn das alles durch ist steht charr auf 1 und boxt wieder um die wm! 🙂

          3. Ustinov verfügt über eine mächtige Physis und hat ganz ordentlich Dampf in den Fäusten. Aber er ist auch relativ gut berechenbar, weil er nicht sonderlich schnell und auch nicht sonderlich technisch versiert ist. Aber für seine Physis ist er recht beweglich. Bis auf sein Alter und seine Niederlage gegen Pulev sehe ich daher nichts, was gegen einen Sieg über Browne und Briggs sprechen würde. Aber gerade seine Niederlage gegen Pulev macht mir eine Bewertung des Kampfausgangs gegen Briggs und Browne nicht einfach.

            Wetten würde ich bei diesen Kämpfen erst gar nicht! Wenn dann wohl auf Browne. Ich mag zwar die Russen, aber Browne ist ein Australier und Australien ist in diesem Wettbewerb immer der Underdog.

    1. Du, ich würde dich ja gerne wieder mit heißer Luft versorgen, die du anscheinend zu dringend für dein Ego zum Aufblasen und dein Selbstwertgefühl benötigst, aber ich habe Fuchs ein Versprechen gegeben, der mir sagte, dass das alles letztlich auf seine Kosten geht.
      Darum: Over and Out, Scheißerle!

  1. Was für ein Klamauk. Jetzt ist Klitschko vom Thron gestoßen und die Verbände schaffen es tatsächlich, das Schwergewichtsboxen noch langweiliger zu machen, als es bisher war.

    Das der Sieger dann auch noch gegen Oquendo verteidigen soll, klingt so als wäre die Zeit letztes Wochenende nicht um 1 Stunde sondern um 7 Jahre zurück gestellt worden.

    Vielleicht gibt es aber auch noch einen anderen Fres Oquendo, von dem ich noch nie etwas gehört habe und der einen Titel-Kampf verdient haben mag, aber der Oquendo, der nach wie vor bei Boxrec zu finden ist, hat seinen Zenit schon acht mal überschritten.

    Aber wen wundert es, dass die Verbände machen können, was sie wollen? Es gibt ja keine Boxfans, welche solch unwürdige Kämpfe konsequentieren würden. Gerade in Deutschland ist es doch zur Gewohnheitssache geworden, alles einfach zu schlucken, was einem die Massenmedien zum Fraß vorwerfen.

  2. okay stimmt doch mit briggs zumindest das er 1 x wm war.

    chisora vs whyte am 10.12 auf der joshua gala
    find ich sehr interessant mein favorit ist whyte.

    von haye hört man auch nichts wa
    anstatt das er sich ma mühe gibt ebenfalls auf der joshua gala boxen zu können.

    steht der wbo deal noch das parker nach seinem titelgewinn gegen ruiz binnen 120 tagen gegen haye ranmuss?

          1. und als amateur joshua geschlagen.

            mit 28 auch nicht der älteste der hat speed
            glaube wenn er sich nicht gehen lässt könnte aus ihm was werden

            ruiz parker
            chancen für ruiz = 0??

    1. Weisst Du denn, Polonia, welche Mühe sich Haye gemacht hat, auf der Joshua-Gala zu boxen? Ich kann bisher nicht abstreiten, von Haye eigentlich nichts serviert zu bekommen, aber ich kann halt auch nicht abstreiten, dass eigentlich niemand gegen Haye boxen möchte.

      Wäre schön, etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen, bevor man irgendwelche Anschuldigungen erhebt. Da würde es mich auch interessieren, wie das mit Parker, Ruiz und Haye verläuft.

    1. Wieso denn nicht..?

      Parker ist sozusagen noch in der „Entwicklungsphase“, Ruiz Jr wiederum hat schon einige solide Gegner besiegt, wenn auch noch keinen der Klasse von Takam..
      Allerdings hat mir Parker vs Takam auch nicht sonderlich gut gefallen..
      Parker ist Favorit, aber Ruiz Jr ist definitiv nicht chancenlos..!

  3. Parker sehe ich auch als Favorit.Aber womit hat Haye ne Chance verdient? Der sollte mal nen guten Gegner boxen. dann könnte er mal nachfragen.Gegen Hammer wär doch mal intressant
    Was haltet Ihr von der schwarrzen Polnischen Perle im Schwergewicht? Sein Name ist mir gerade entfallen. Kann der was werden?
    So schlecht ist das Schwergewicht auch wieder nicht. Gibt schon einige gute Kämpfer.

  4. die WBA kommt mitlerweile schon selbst bei ihren ganzen titeln durcheinander. Lest mal wer im HW als interims champ drin steht (müsste natürlich international champ sein): wbaboxing.com/wba-rankings/wba-rankings-for-september-october-2016#.WBuwJWYzXIU

  5. Ortiz ist doch von der WBA regelrecht gefickt worden. Nachdem er jahrelang durch Boxrentner wie Chagaev oder „Auf die“ Fres Oquendo blockiert worden war, von denen natürlich niemand das geringste Interesse zeigte, mit ihm in den Ring zu steigen, wird im der „Interims“-Titel entzogen, weil er finanziell mit dem Kampf gegen Ustinov nicht einverstanden war – als Titelverteidiger, wohlgemerkt. Andrey Rabinsky hatte den Kampf ersteigert und wollte den Kubaner mit einem Trinkgeld abspeisen. Und nachdem er schon zu Zeiten Wilders bei Stringtanga-King Oscar nur die zweite Geige spielen musste, ist er jetzt bei Matchroom gelandet, wo ihm das gleiche Schicksal mit Joshua blüht. Denkt jemand ernsthaft, dass der Brite sich mit ihm möchte?

    Zwar ist er nicht der talentierteste Kubanische Boxer, der je gelebt hat, aber für die heutige Schwergewichts-„Elite“ wie Wildswing Wilder, Clinchomir Klitoritschko, El Coca nostra Fury oder Mount Muscle AJ reicht es noch 10 mal. Aber Kubaner sind unbeliebt in den USA und werden in Europa auch gerne gemieden, siehe Rigo, Dorticos, Lara (warum will wohl Little G-Spot nicht gegen ihn?), Barthelemy … bin mal gespannt, ob er gegen Linares oder Flanagan eine Chance bekommt …

    1. Natürlich möchte sich Joshua nicht mit Ortiz messen. Zumindest jetzt noch nicht, denn Ortiz ist Joshua so ziemlich in allen Belangen überlegen. Aber daher ist es doch ganz wunderbar, dass Ortiz bei Matchroom gelandet ist. Jetzt bestimmt Matchroom selbst, wann die beiden aufeinander treffen. Wenn überhaupt!

      Bis dahin kann Joshua und Ortiz alles abräumen, was zu holen ist. Ortiz nimmt für Matchroom die schwereren Dinger und Joshua zunächst die leichteren. In zwei bis drei Jahren tritt Ortiz dann zurück und Joshua, wenn er reif genug ist, holt sich Ortiz Errungenschaften.

  6. Manny Pacquiao was motivated to make comeback after watching Gennady Golovkin-Kell Brook fight…
    …lautet eine Schlagzeile im Internet und dafür liebe ich den kleinen Wirbelwind. Ein Mann inspiriert von einem guten Kampf.
    Ich drücke dir die Daumen! 🙂

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