Boxsport Short News 17.03.2023

Boxsport Short News 17.03.2023

Vermutlich kann man das schon eine kleine Sensation nennen: SES-Boxer Michael Eifert hat im kanadischen Laval seinen Gegner, den Ex-Weltmeister Jean Pascal, in einem 12-Runden-Kampf nach Punkten geschlagen und darf nun auf einen WM-Kampf hoffen.

Hier – solange er noch online ist – der komplette Kampfabend in der MDR-Übertragung.

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/boxen-eifert-pascal-100.html

Bei der Pressekonferenz nach dem Kampf sahen sich Jean Pascal und sein Coach allerdings als Sieger. Obwohl Orlando Cuellar seinen Boxer den ganzen Kampf über nur zusammengefaltet hatte, beklagte er sich nun: die Entscheidung der Punktrichter stelle einen echten Diebstahl dar, die Scorecards müssten überarbeitet werden … und auch Pascal kann den Sieg Eiferts nicht akzeptieren: „Ich habe öfter und härter zugeschlagen. Ich war derjenige, der Druck ausübte. Zu keiner Zeit war ich in Schwierigkeiten. Ich verstehe die Entscheidung einfach nicht. Ich hätte diesen Kampf gerne gewonnen, um einen weiteren großen Kampf in Quebec zu bestreiten. Ich glaube, dass Quebec diesen Kampf verdient hat, aber die Offiziellen haben anders entschieden.“

Tyson Fury scheint nun doch anzufangen, ernsthaft für den Kampf gegen Oleksandr Usyk am 29. April zu trainieren. SugarHill Steward ist jetzt in Großbritannien angekommen, um den ‚Gypsy King‘ auf die Titelvereinigung vorzubereiten.

Oleksandr Usyk ist laut Auskunft seines Promoters Alexander Krassyuk schon seit Dezember im Training. Hier ein aktueller Clip.

Auch Usyks Ehefrau Katerina hat sich nun in die verbalen Reibereien zwischen ihrem Mann und dem ‚Gypsy King‘ eingemischt und diesen Post bei Instagram veröffentlicht, der mittlerweile aber wohl gelöscht zu sein scheint.

Während Furys Promoter Frank Warren sich auch weiterhin zuversichtlich gibt, dass alles auf Kurs ist und unter Dach und Fach gebracht wird, zitiert Box-Insider Dan Rafael eine Quelle aus dem Fury-Umfeld, die nicht ganz so optimistisch ist: „Ich bin mir nicht sicher, ob es zustande kommt oder nicht. Wir werden sehen. Jeder Unsinn könnte es in diesem Stadium entgleisen lassen. Alle sind frustriert. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.“

Wochen nach seiner Trennung von BLK Prime, hat Adrien Broner nun bei Don King unterschrieben und scheint sich davon offensichtlich großes zu  versprechen. Anders kann man Broners Kommentar dazu wohl nicht verstehen: „Ich kann es kaum erwarten, wieder in den Ring zu steigen. Mein Ziel ist, einen WM-Titel zu gewinnen und zu verteidigen oder eine Titelvereinigung zu machen!“ Aber okay, wer Trevor Bryan zum Weltmeister macht, dürfte das auch bei Adrien Broner schaffen. Für Broner dürfte das die letzte Chance sein, noch einmal im Business Fuß zu fassen. Fraglich ist, wie King und Broner das Interesse der Boxfans erregen wollen, zuletzt waren gleich drei Gegner aus einem geplanten Kampf mit „The Problem“ ausgestiegen, ohnehin hatte es nur geringe Resonanz und schwache Vorverkaufszahlen gegeben.

Wie schon berichtet, wird ‚Canelo‘ Alvarez am 6. Mai im mexikanischen Jalisco gegen den Briten John Ryder kämpfen. Obwohl Ryder WBO-Pflichtherausforderer ist, hat Golden Boy-Chef Oscar De La Hoya Saul Alvarez kritisiert: „Es scheint, als würde er sich zurückentwickeln. Er boxt gegen all diese britischen Kämpfer und das ist nicht gut für sein Vermächtnis. Er muss sich steigern und gegen starke Gegner kämpfen.“

Der WBC hat einen Interims-Titelkampf im Weltergewicht zwischen Yordenis Ugas und Mario Barrios genehmigt. Titelträger ist Errol Spence jr, bei dem aber fraglich ist, ob er noch einmal zu einer Titelverteidigung antritt. Sollte dies nicht der Fall sein, würde der Sieger des Kampfes aus „Ugas vs Barrios“ zum Titelträger aufsteigen.

16 Gedanken zu “Boxsport Short News 17.03.2023

  1. Schon spaßig: obwohl Pascals Coach seinen Boxer den ganzen Kampf über nur zusammengefaltet hat, beklagt er sich jetzt: die Entscheidung der Punktrichter stelle einen echten Diebstahl dar, die Scorecards müssten überarbeitet werden … und auch Pascal sieht sich als Sieger: „Ich habe öfter und härter zugeschlagen. Ich war derjenige, der Druck ausübte. Zu keiner Zeit war ich in Schwierigkeiten. Ich verstehe die Entscheidung einfach nicht. Ich hätte diesen Kampf gerne gewonnen, um einen weiteren großen Kampf in Quebec zu bestreiten. Ich glaube, dass Quebec diesen Kampf verdient hat, aber die Offiziellen haben anders entschieden.“

    DREAM ON!

    1. Totaler Schwachsinn … ich meine, 118:110 war vll. ein bisschen heftig, aber 115:113 ist ebenso blödsinnig. Der eine PR (117:111) trifft es finde ich am besten. Und es stimmt, die Ringecke von Pascal war völlig am Ende, von dem hat man nur noch „fucking“ gehört. „Go to fucking work now … do what you gotta fucking do … let your fucking hands go …“ 😄

    2. Da kann er sich beklagen wie er will. Wenn sein Schützling schon in der 1. Runde anfängt zu schlafen, sieht man die Einstellung. Pascal wollte hier mit halbem Einsatz durchkommen und hat dann sukzessive gemerkt, dass der Plan überhaupt nicht aufgeht. Klar waren da auch ein paar Schwinger drin, aber das reicht bei weitem nicht für den Sieg

  2. COOOOOL nu is die Senfstadt Bautzen ENDLICH auf der Box-Landkarte angekommen, wunderbar! Eine große Wende im deutschen Boxen seh ich aber leider nicht. Aber es ist mal ein Hoffnungsschimmer 🙂 RESPEKT

    Pascal ist seit mind. 5 Jahren eigentlich durch…er hat immer von seiner Physis gelebt, doch im Alter hat dieser Trumpf einfach nicht mehr gestochen.

  3. Eifert ist schon ein gut ausgebildeter Boxer und kann, was nicht viele können, umsetzen was der Trainer ihm sagt. Ich sehe ihn gern, nur fürchte ich, daß ihm gegen Beterbiev etwas die Schlaghärte fehlt um ihn zu beeindrucken. Ergo wird Beterbiev marschieren, was ja bekanntlich ihm entgegen kommt. Aber wer weiß, unterschätze nie einen wütenden Sachsen💪🏻😉

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