Bild: SES / P. Gerke
Zwar nicht die große Weltbühne, aber dennoch wird den Zuschauern gutes deutsches Boxen geboten: In der Jahrhunderthalle Leuna/Spergau findet am 30. April eine SES-Veranstaltung statt, die mit gleich 2 guten Hauptkämpfen aufwarten kann. Auf der weiteren Card gibt es Aufbaukämpfe von SES-Boxern zu sehen. Der „Mitteldeutsche Rundfunk“ wird vor Ort sein und 2 Stunden lang von dem Event berichten.
Dominik Bösel (21(7)-0-0) aus Freyburg will seine Gürtel (WBO-Interconti und WBA-Continental im Halbschwergewicht) gegen Denis Liebau (19(18)-0-0) aus Frankfurt verteidigen. Der SES-Boxer Bösel führt das Ranking beim Verband WBO an und man ist der Meinung, dass er früher oder später um den WM-Titel dises Verbandes kämpfen soll. Zumnächst geht es aber erst enmal gegen den Ex-Deutschen- und Europameister im Kickboxen Liebau. Der Frankfurter wird von Ulli Kaden, dem früheren Amateur-Europameister trainiert. Kaden war darüber hinaus in den 80er Jahren 9x hintereinander DDR-Meister im der höchsten Gewichtsklasse.
Beide Boxer gehen mit „weißer Weste“ in den Ring. Zumindest einer von Beiden wird wird die erste Niederlage kassieren, falls es kein Unentschieden gibt. Bösel vs Liebau: Das bedeutet Techniker gegen KO-Schläger. Mal sehen wer mit seinen Stil Erfolg hat.
Nicht weniger brisant wird der Kampf zwischen Felix Lamm (11(4)-1-1) aus Nordhausen und Phillip Schuster (22(15)-2-2) aus Halle (Saale). Es handelt sich dabei um die Neuauflage einer Begegnung um die Deutsche Meisterschaft im Weltergewicht vom September 2015, die mit einem Unentschieden endete. Keiner von Beiden wollte und konnte sich mit diesem Ergebnis zufrieden geben und die Zuschauer können sich auf die Fortsetzung der Ringschlacht freuen, wie man sie in Leipzig sehen konnte. Selten war eine deutsche Meisterschaft so heiß umkämpft wie diese.
Das Rematch sollte bereits im Februar 2016 in Halle (Saale) stattfinden. Der Kampf wurde abgesagt, weil Schuster an einer Rückenverletzung laborierte. Lamm nutzte die Zeit und liess ich an der Nase operieren. Seine Adern in diesem Bereich waren immer sehr anfällig und wenn er getroffen wurde, kam es meist zu heftigem Nasenbluten. Ob der operative Eingriff erfolgreich war, wird Schuster gewiss ausgiebig antesten wollen. Man kann nur hoffen, dass es diesmal zu einem eindeutigen Sieg und einem von beiden Seiten akzeptierten Urteil kommt.
Für deutsche Verhältnisse ist diese Veranstaltung auf jeden Fall spannend und sehenswert. Der MDR wird am 30. April ab 22:50 Uhr in der Sendung „Sport im Osten extra“ für 2 Stunden aus der Jahrhunderthalle Spergau berichten. Der Boxabend wird damit gut eingeläutet. In den frühen Morgenstunden wird es dann über Internet-Streams die WM-Fights aus Washington zu sehen geben.