In einem sehr unterhaltsamen Kampf in der Ukraine setzte sich am Samstagabend der Russe Zaurbek Baysangurov nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen Michel Soro durch. Der WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht musste in der zweiten Runde zu Boden und hatte in der ersten Kampfeshälfte, als es nach einer Überraschung aussah, arge Probleme gegen seinen französischen Herausforderer, doch setzte sich am Ende dank seiner überlegenen Fitness und Kondition durch. Nach 12 Runden stand der 27-Jährige als Sieger nach Punkten fest und fügte Soro damit dessen erste Profiniederlage zu.
Baysangurov begann im Vorwärtsgang und gab gleich in den ersten Sekunden mit einem linken Haken zum Körper die Gangart vor. Soro bewegte sich seitlich durch den Ring und versuchte den Jab zu etablieren, was ihm auch einigermaßen gelang. Baysangurov landete die härteren Treffer, insbesondere eine harte rechte Gerade zu Ende der ersten Runde, doch Soro konnte etwas mehr Schläge ins Ziel bringen. Auch in der zweiten Runde gelang es Soro gute Kombinationen anzubringen, wenn Baysangurov es ihm erlaubte als erster zu schlagen, während der Russe meist nur Einzelschläge abfeuerte, dabei aber mit der rechten Geraden den bis dato härtesten Schlag auf seiner Seite hatte. Soro war kurz durch geschüttelt, revanchierte sich dann aber eindrucksvoll. Aus dem Nichts heraus landete der junge Franzose einen Jab, der Baysangurov auf dem falschen Fuß erwischte, gefolgt von einer rechten Geraden, die Baysangurov am Hinterkopf streifte und ihn überraschenderweise zu Boden schickte. Der Russe fand jedoch wieder auf die Beine und überstand die Runde ohne weiteren Schaden zu nehmen.
Soro wirkte nun jedoch von dem Niederschlag beflügelt und ließ seine Fäuste mit noch mehr Selbstbewusstsein fliegen. Er nutzte seinen Schnelligkeitsvorteil aus und sah weiterhin besser aus, wenn er in Kombinationen schlug. In der zweiten Hälfte der dritten Runde fand Baysangurov jedoch wieder besser zurück indem er den Kampf körperlich betonter führte und den Druck erhöhte. Kurz vor dem Rundenende lieferten sich die beiden Boxer einen offenen Schlagabtausch zur Freude der Zuschauer.
Der Jab von Soro und die nachfolgende rechte Gerade bereitete Baysangurov Probleme in der vierten Runde, da der verteidigende Weltmeister seinen Kopf kaum bewegte und so ein statisches Ziel bot. Seinerseits genoss er hauptsächlich mit rechten Geraden zum Kopf und linken Haken zum Körper Erfolg, doch Soro bewies gute Nehmerfähigkeiten und zeigte sich nicht eingeschüchtert, so dass die Zuschauer nun einen ausgeglichenen Kampf mit viel Action auf gutem Niveau zu sehen bekamen.
In der fünften Runde war es ein rechter Aufwärtshaken, der Baysangurov am Kinn traf, welcher den Titelverteidiger erneut ins Wanken brachte. Baysangurov erholte sich jedoch recht schnell und gestaltete den Rest der Runde wieder ausgeglichen. Nichtsdestotrotz schien Soro möglicherweise nach Punkten ein wenig davon zu ziehen und schon früh an der Überraschung zu schnuppern, auch wenn Baysangurov eine aggressivere, bessere sechste Runde ablieferte.
Denn Michel Soro drehte in der siebten Runde noch einmal auf und verpasste Baysangurov mit präziseren Schlägen eine blutige Nase. Erst in Runde Acht ließ das bis dahin durchgehend hohe Tempo ein wenig nach, als beide Boxer sich eine Art Auszeit nahmen, weniger schlugen und mehr Zeit im Clinch verbrachten, was Baysangurov zu Gute kam, da es seinem Tempo mehr entsprach.
Soro schien nun konditionell nachzulassen und verbrachte den Anfang der neunten Runde damit Reißaus vor Baysangurov zu nehmen ehe er sich lange Zeit ließ und sich bei dem Ringrichter beschwerte, nachdem ihn Baysangurov ein wenig in die Seile geschubst hatte. Auch der Russe merkte, dass seinem Gegner die Luft ausging, und er erhöhte den Druck nochmals. Deutlich einfacher als zuvor fand er nun den Weg in die Halbdistanz und konnte Soro an den Seilen stellen. Als der Gong zum Ende der einseitigsten Runde bislang erklang, konnte sich Soro glücklich schätzen sie überstanden zu haben, sah sich jedoch noch drei weiteren Runden ausgesetzt, die er noch zu überstanden haben würde.
Die zehnte Runde machte da weiter, wo die neunte aufgehört hatte, und Baysangurov landete harte Treffer zu Kopf und Körper, während Soro nach Pausen suchte und jede Gelegenheit nutzte ein wenig Zeit zu schinden. Besonders die Körpertreffer, die der Titelverteidiger landen konnte, schienen den französischen Herausforderer zu brechen, und als Soro die zehnte Runde wieder nur mit Mühe und Not auf den Beinen überstand, sah es nicht mehr so aus, als hätte er noch genug Kraft die letzten beiden Runden zu überstehen. Doch in der elften und zwölften Runde holte er noch einmal das letzte aus sich raus und hielt gut dagegen, auch wenn er keine der beiden gewinnen konnte.
Die Punktrichter gaben ihr Urteil ab und erklärten Zaurbek Baysangurov einstimmig verdient, aber zu deutlich mit 116-111, 117-110 und 115-112 und zum Sieger nach Punkten. Er feierte damit seinen insgesamt siebenundzwanzigsten Profisieg und seinen achten in Folge seit seiner einzigen Niederlage gegen Cornelius Bundrage. Zudem verteidigte er zum ersten Mal seinen frisch gewonnen WBO-Titel, während Soro in seinem neunzehnten Kampf seine erste Niederlage kassierte.
Golovkin war wieder mal geil, so stelle ich mir das Ende des Kampfes gegen Sturm vor.
Dieses Aufeinandertreffen wünsche ich mir mehr als z.B. Klitschko vs Powetkin.
Mal schauen was sich der Felix einfallen wird.
baysangurov was spitzen klasse!!!
Baysangurov ist Russe? Ich dachte er ist Kasache
Baysangurov ist ein für Russland boxender Tschetschene.