Anthony Joshua – Kommt ein „Rumble in the Jungle“?
Vertreter der Demokratischen Republik Kongo – früher Zaire – haben angeblich Interesse daran geäußert, dass der Kongo Schauplatz eines Kampfes von Schwergewichtsweltmeister Anthony Joshua wird. Damit könnte in absehbarer Zukunft ein zweiter „Rumble in the Jungle“ stattfinden. Am 30. Oktober 1974 lieferten sich Muhammad Ali und George Foreman in Kongos Hauptstadt Kinshasa den wohl größten Boxkampf aller Zeiten.
Joshuas Manager Freddie Cunningham bestätigte gegenüber ‚Sky Sports‘, dass Eddie Hearn einen Kampf im Kongo in Erwägung ziehen würde. Anthony Joshua, der nigerianischer Herkunft ist, soll zudem erklärt haben, ein Fight in Afrika stünde auf seiner Wunschliste.
Die kommende Titelverteidigung von Joshua werde allerdings noch nicht in Afrika stattfinden, sagte Cunningham weiter: „Aber irgendwann wird er es zu 100 Prozent wollen“. Möglicherweise könnte also eine Begegnung mit ‚Gypsy King‘ Tyson Fury oder ‚Bronze Bomber‘ Deontay Wilder in Afrika ausgetragen werden.
Aber auch Saudi-Arabien hat – laut Cunningham – Interesse daran, in Zukunft erneut einen Kampf von ‚AJ‘ auszurichten: „In Saudi-Arabien lief es so gut, dass sie auf dem Laufenden gehalten werden wollen.“
Fraglich ist, ob die Republik Kongo finanziell mit Saudi-Arabien konkurrieren könnte. Der Kongo ist zwar reich an Bodenschätzen, die vorhandenen Rohstoffe führen aber zu Konflikten zwischen Bevölkerung, Staat, Militär, westlichen Unternehmen und Rebellengruppen. Wirtschaftliche Interessen werden zu Auslösern für bewaffnete Konflikte. Um ertragreiche Gebiete wird hart gekämpft. Die dortige Sicherheitslage gilt nicht nur wegen des Ebolafiebers als äußerst instabil.
Das dürfte allerdings Eddie Hearn nicht sonderlich tangieren. Hearn hatte vor dem Fight im saudi-arabischen Diriyah erklärt: „Saudi-Arabien gibt verdammt viel Geld aus. Man kann das entweder annehmen oder der ganzen Sache den Rücken kehren und der Idiot sein.“ Wenn die Republik Kongo also tief genug in die Tasche greift, dürfte Hearn auch in diesem Fall der Angelegenheit nicht abgeneigt sein.
Die kommende Titelverteidigung Joshuas gegen einen der beiden Pflichtherausforderer wird vielleicht im neuen Stadion in Londons Stadtteil Tottenham stattfinden. Es ist mit einem Fassungsvermögen von knapp über 62.000 Zuschauern die Heimspielstätte des Fußballvereins „Tottenham Hotspur“, verfügt über eine eigene Brauerei und die längste Bar Englands. Joshuas Promoter Eddie Hearn hat in einem Interview dargelegt: „Es gibt international viele Möglichkeiten, aber er (Joshua) will wieder in Großbritannien boxen. In Tottenham würden sie es gerne tun und es wäre ein schönes Stadion für einen Boxkampf in London!“
Unklar ist allerdings nach wie vor, gegen wen Anthony Joshua antreten wird: gegen WBO-Pflichtherausforderer Oleksandr Usyk oder oder IBF-Pflichtherausforderer Kubrat Pulev.