Andy Ruiz: Erst Arreola, dann Whyte?
Noch eine Woche, dann wird Andy Ruiz jr zum ersten Mal seit seiner Niederlage gegen Anthony Joshua im Dezember 2019 wieder im Ring stehen. Gegner am 1. Mai im Dignity Health Sports Park im kalifornischen Carson ist bekanntermaßen Chris ‚The Nightmare‘ Arreola. Ein Sieg über den 40-jährigen Arreola, der nach dieser Begegnung vermutlich seine Karriere beenden wird, ist Pflicht, wenn der ‚Destroyer‘ sich wieder nach oben boxen möchte.
Falls man die derzeitige Position von Andy Ruiz in den Ranglisten überhaupt als „unten“ bezeichnen möchte: bei Boxrec liegt Ruiz weltweit auf # 7, in den USA auf # 2 hinter Deontay Wilder. Und auch bei den großen Verbänden ist der 31-jährige gut gelistet: bei WBA und WBO auf # 5, beim WBC auf #4. Einzig bei der IBF ist Andy Ruiz jr nicht unter den Top 15 vertreten.
Wenn der Destroyer allerdings in die Position eines Pflichtherausforderers kommen will, müssen in näherer Zukunft große Namen her. Wobei Andy Ruiz auch seinen kommenden Gegner Chris Arreola für eine durchaus schwere Aufgabe hält. In einem PBC-Interview nannte der ‚Destroyer‘ nämlich seine ganz persönlichen Top 5-Boxer. Und hinter Tyson Fury, Anthony Joshua, Andy Ruiz selbst und Deontay Wilder befand sich Chris Arreola auf Platz 5.
Die beiden erstgenannten werden ja – falls alles klappt – im Laufe des Jahres zwei Mal gegeneinander antreten und der ‚Bronze Bomber‘ dürfte vorerst wohl kein Interesse an einer Begegnung mit Ruiz haben. Zwar ist Deontay Wilder angeblich wieder im Training und hat Malik Scott ins Team geholt, doch die reichliche schwammige Instagram-Mitteilung, dass er Rache nehmen wolle (an Tyson Fury?), macht noch lange keinen Kampf. Zumal Wilder gut daran täte, nach 14-monatiger Ringabstinenz erst einmal einen machbaren Gegner zu boxen. Es gibt Medien in den USA, die Alexander Povetkin, Charles Martin, Joe Joyce, Daniel Dubois, Filip Hrgovic, Michael Hunter und Tony Yoka für geeignete Aspiranten halten, ich sehe das anders.

Unter anderem, weil weder Dubois noch Hrgovic von ihren Promotern dafür das OK bekommen würden. Bei Povetkin und Martin könnte ich mir allerdings durchaus vorstellen, dass sie an einem hochdotierten Fight gegen Wilder interessiert sein könnten.
Aber zurück zu Andy Ruiz jr. Luis Ortiz wäre ein sinnvoller, aber auch schwer auszurechnender Gegner. Im IBF-Ranking, in dem Ruiz nicht unter den Top 15 vertreten ist, würden sich aber auch noch Agit Kabayel, Kubrat Pulev, Otto Wallin oder Hughie Fury anbieten. Doch vermutlich möchte Andy Ruiz – den Sieg über Arreola vorausgesetzt – gegen Dillian Whyte boxen.
Der ‚Body Snatcher‘ fordert seit mehr als einem Jahr den ehemaligen Champion heraus, Whyte und Ruiz hatten viel Trash Talk in den sozialen Medien. Gegenüber „Fighthype“ hat Andy Ruiz` Vater erklärt: „Ich will nicht sagen, wer als nächstes kommt, aber ich glaube, ich würde Dillian Whyte bevorzugen. Er hat viel über meinem Sohn geredet, und ich möchte, dass mein Sohn Dillian Whyte besiegt.“
Unter den Fittichen von Canelo-Coach Eddy Reynoso hat Andy Ruiz jr hart an sich gearbeitet und rund 35 kg Gewicht verloren. Reynoso ist voll des Lobes: „Das Talent und die Intelligenz waren bei Andy immer da. Es ist eine Freude, mit ihm zu arbeiten. Er hat alles getan, was ich bisher von ihm verlangt habe. Ich freue mich sehr auf diesen Kampf. Sie werden einen neuen Andy Ruiz jr sehen, sowohl körperlich als auch geistig.“ Auch Andy Ruiz sen geht davon aus, dass sein Sohn sich stark verbessert hat: „Als er gegen Joshua gekämpft hat, lag er bei 80%. Mit dem, was er mit Eddy Reynoso und dem Canelo-Team erreicht hat, ist er jetzt bei 120%.“
Dass das schon im Kampf gegen den 40 Jahre alten Chris Arreola vonnöten sein wird, ist eher unwahrscheinlich. Fraglich ist, inwieweit Reynoso Beinarbeit und Stamina des ‚Destroyers‘ bislang verbessern konnte. Denn der Gegner nach Arreola muss etwas mehr zu bieten haben, als ‚The Nightmare‘.
Gegen wen würden denn die Leser von Boxen.de den ‚Destroyer‘ gerne boxen sehen?
Breaking: Ryan Garcia vs. Javier Fortuna ist off, angeblich wegen (psychischer) Gesundheitsprobleme von Garcia. Es ist von Depressionen und Angst die Rede. Get well soon, Ryan!
Na, das ist doch nen fetten Artikel wert. Alleine wegen der Millionen Klicks weiblicher Fans!
Dann sieh Mal zu das der Artikel bis Morgen fertig ist, sonst musst du wieder Hand anlegen mein Freund. 😉
@ schreiberling – nur, weil er Millionen Follower auf Instagram hat, heißt das ja nicht unbedingt, dass er nicht ernsthaft krank werden kann. Ich gehe mal davon aus, dass er den Kampf nicht aus Spaß abgesagt hat. So etwas wünsche ich niemandem, insofern hoffe ich, dass er bald gesund zurückkehrt.
@ ak
Hatte ich das so behauptet? Siehe Artikel auf Boxen.de.
Sorry, Putin. Früher fertig, als von Dir gewünscht! Was meinst Du mit „Hand anlegen“?
Auf Social Media kann man sehen, dass Andy Ruiz ziemlich abgespeckt hat. Neulich habe ich ihn auf einem Bild/Video gesehen, da wirkte er deutlich leichter, vor allem sein Gesicht ist deutlich weniger rundlich. Ruiz kann – wenn er sich nicht zu sehr Snickers und Sneakers hingibt wie offenbar nach dem Sieg gegen Joshua – jeden knacken. Er hat schnelle Hände, sucht immer den Vorwärtsgang, hat Punch und Kinn.
Ruiz (in Topform) gegen Bumzquad wäre ein Kracher!