Amir Khan und Hughie Fury siegen in Jeddah
Wie nicht anders zu erwarten, hat Amir Khan im saudi-arabischen Jeddah den Kampf gegen Billy Dib für sich entscheiden können. Nach nur vier Runden musste sich der 33-jährige Dib geschlagen geben.
Auch, wenn der Australier letztendlich nur der Ersatz für den wegen eines Unfalls ausgefallenen indischen Boxer Neeraj Goyat war, muss man sich fragen, welchen Sinn solche Kampfansetzungen machen. Schon Goyat – wenngleich Indiens Nummer 1 – wäre kein ernst zu nehmender Gegner für Khan gewesen und auch Dib kam nur für eine Opferrolle in Frage.
Billy Dib hat noch nie über junior lightweight, also 130 lb (58,97 kg) geboxt, während Khan schon mit bis zu 155 lb im Ring „unterwegs“ war. Dementsprechend verlief dann auch die Begegnung der beiden im Seilgeviert.
Dib konnte die erste Runde noch überstehen, geriet dann aber zusehends unter die Räder. In Runde 2 der erste Bodenbesuch, die dritte Runde konnte Dib mit viel Klammern und dem Ausspucken seines Mundschutzes überstehen. Zitat eines US-amerikanischen Kollegen: „Dib fängt an, sich verprügeln u lassen!“
In Runde 4 dann das Aus. Nach einer Kombination zu Körper und Kopf musste der Australier erneut zu Boden. Seine Ecke hatte ein Einsehen und warf das Handtuch.
Peinlicherweise ging es in diesem Mismatch um den vakanten WBC International Titel im Weltergewicht. Khans Sieg eine wie auch immer geartete Bedeutung beizumessen, halte ich für reichlich euphorisch, auch wenn das Team des 32-jährigen Briten das vermutlich anders sieht. Zwar hatte „King Khan“ vor dem Kampf gesagt, dass er in Rente gehen würde, wenn er gegen Dib verlöre, der Sieg hat Khan aber anscheinend genug „Rückenwind“ gegeben: „Ich fühle mich immer noch jung, ich fühle mich immer noch wie ein junger Kämpfer, als wäre ich in den Zwanzigern.
Ob es nun tatsächlich zu einem Aufeinandertreffen mit Manny Pacquiao kommt, wie Khan es behauptet, bleibt abzuwarten. Falls der „Pac Man“ seinen Kampf gegen Keith Thurman verliert, wird Pacquiao möglicherweise seine Karriere beenden. Vielleicht reizt den 40-jährigen ein guter Payday in Jeddah aber so sehr, dass es trotz einer Niederlage gegen „One Time“ tatsächlich zum Fight Khan vs Pacquiao kommen könnte.
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Auch Tyson Furys Cousin Hughie stand am gestrigen Abend in Jeddah im Ring. Gegner war der mittlerweile reichlich abgehalfterte Samuel Peter, auch wenn Peter zumindest noch anfangs den Eindruck machte, er sei nicht nur zum verlieren gekommen. Fury blieb allerdings auf schnellen Füßen außerhalb der Reichweite des gebürtigen Nigerianers und schon nach der ersten Runde schien Peter konditionell angeschlagen.
Auch in der zweiten Runde nutzte Fury seine Reichweitenvorteile, nur selten konnte Peter einen Treffer landen … zumeist auf Furys Deckung oder als Tiefschlag. Um das Ganze abzukürzen: ein „Schnarchfest“, wie ein britischer Kollege konstatierte, auch, wenn er Hughie Fury Lob spendete.
In der siebten Runde war „der Drops gelutscht“: Ringrichter Ingo Barrabas versuchte, die clinchenden Boxer zu trennen, Peter brachte zwei Tiefschläge an und wollte danach noch einen rechten Schwinger an Furys Kopf landen, als Barrabas dazwischen ging.
Peter behauptete danach, er habe sich an der linken Schulter verletzt und Barrabas Eingreifen sei schuld daran. Nachdem Peter danach nicht mehr antreten konnte oder wollte, blieb Ingo Barrabas nichts anderes übrig, als den Kampf abzubrechen. Sieger durch TKO in Runde 7: Hughie Fury.
Wer es sich antun möchte, kann sich den Kampf hier ansehen.
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Mit diesem Sieg hat sich Khan für einen WM Kampf um den ISBC(Islamic State Boxing Council) Gürtel qualifiziert. Gratulation!