Agit Kabayel – Sachsen-Anhalt statt New York

Agit Kabayel – Sachsen-Anhalt statt New York

Nachdem SES-Schwergewichtler Agit Kabyel im vergangenen Jahr als erster deutscher Boxer überhaupt einen Vertrag mit Top Rank und dem US-TV-Sender ESPN unterzeichnet hatte, waren die Fans des 27 Jahre alten Wattenscheiders eigentlich davon ausgegangen, dass Kabayels Karriere einen Schub bekommen würde. Bereits im Januar sollte der ehemalige EBU-Europameister seinen Debütkampf in den USA bestreiten, doch der Fight kam nicht zustande. Gerüchteweise war zu hören, es habe Probleme mit Kabayels Visum gegeben.

Jetzt eine erneute Kampfansetzung. Die Begegnung mit dem polnischen Schwergewichtler Mariusz Wach am 28. März findet allerdings nicht in den USA, sondern in Magdeburg statt. Den Boxsportfans dürfte das egal sein. Wach ist mittlerweile 40 Jahre alt  und hat den Zenit seiner Karriere zwar überschritten, allerdings muss man den 2.02 m großen Schwergewichtler auch erst einmal schlagen. 2005 gab Wach sein Profidebüt, verlor zu seiner Glanzzeit im November 2012 gegen Wladimir Klitschko – übrigens seinerzeit die erste Niederlage von Wach nach 27 Kämpfen.

Auch wenn Wach nie zur ersten Garde gehört hat, verfügt „The Viking“ zumindest über gute Nehmerqualitäten und wird gerne als Sparringspartner gebucht. Wach unterstützte zum Beispiel Adam Kownacki bei der Vorbereitung auf den Kampf mit Robert Helenius. Bei seinem letzten Fight im Dezember gegen Dillian Whyte verlor der „Wikinger“ klar nach Punkten, Whyte war allerdings weit von seiner Bestform entfernt.

Nichtsdestotrotz muss man mit Wach erst einmal „fertig werden“, wie auch Kabayels Trainer Sükrü Aksu weiß: „Wach ist ein erfahrener Mann, ähnlich wie Chisora. Wenn wir nach ganz oben wollen, dann müssen wir auch den deutlich besiegen.”

Vom Ausgang dieses Kampfes dürfte vermutlich abhängen, ob Kabayels Karriere in den Vereinigten Staaten vorangeht oder stagniert.  Einen rund 11 cm größeren Mann hatte Kabayel schon einmal vor den Fäusten: 2016 schlug der Wattenscheider seinen 2.01 m großen Gegner Christian Lewandowski in der siebten Runde durch KO.

Dass das auch gegen Wach gelingt, ist eher unwahrscheinlich, wäre aber ein „Ausrufezeichen“! In seinen 41 Kämpfen hat Wach drei Mal durch Knockout verloren: gegen Wladimir Klitschko, Alexander Povetkin und zuletzt im April 2019 den britischen Schwergewichtler Martin Bakole.

Und Agit Kabayel will ein „Ausrufezeichen“ setzen: „Er (Mariusz Wach) ist ein Brocken, das wird ein harter Kampf, aber da muss man durch und ich kann den Box-Fans in Deutschland zeigen was ich drauf hab! Nach fast einem Jahr Kampfpause bin ich seit sechs Monaten ununterbrochen im Training, der Kampf muss endlich kommen!”

Für Wach ist es der fünfte Kampf in Deutschland, für Kabayel die Chance, sich bei Top Rank in die erste Reihe zu schieben.

 

Im Hauptkampf des Abends will Dominic Bösel seine Titel gegen den Australier Zac Dunn veteidigen. Bösel ist Weltmeister im Halbschwergewicht nach Version der IBO und Interims-Champion der WBA. Dunn hat eine beeindruckende Bilanz, siegte in 29 Kämpfen 24-mal durch KO.

 

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